Ruth hat geschrieben: ↑Fr 1. Nov 2019, 18:45
Was beweist denn für euch bei bestimmten Worten, dass sie "Gottes Wort" seien?
Und warum können sich verschiedene, an Gott Glaubende, in diesem Punkt nicht einig werden?
Müssten nicht Worte, die von Gott ausgehen, der selbst in sich einig sein sollte, auch Einigkeit untereinander erzeugen?
Die Bibel, ein Gott, ein Glaube, allerdings in der Realität weniger, da ist dieses Christentum ein gäriger Haufen religiöser Hybris, in dem die jeweiligen Dogmen der jeweiligen Konfession immer über der Bibel stehen. Oder in den christlichen Internet-Foren, das sind die Aussagen der Bibel oft genug mit den eigenen oft abenteuerlichen Phantasmagorien verflochten, so das die Übergänge von der Theologie zur Esoterik oft nur marginal sind.
Und so ist das ein Hauen und Stechen um die Deutungshoheit der Bibel oft mit einem egomanen Gottsein verbunden, in dem die exegetischen Duellanten dem lieben Gott zeigen, wo der wahre Glaubenshammer hängt, oft mit Begründungen, das man glaubt, diese Leute versuchen wahrlich, den Wind um die Ecke zu schaufeln.
Ich weiß nun nicht, wo hier der christliche Narzismus beginnt, oder der religiöse Hospitalismus. Und dieses nie endende Bibeltennis ist für den Zuschauer ebenso lächerlich, wie wohl auch für die Menschen, die zum Glauben finden möchten, die vielleicht noch niemals in einer Bibel gelesen haben, ich denke, diese Menschen sind für alle Zeit vom Glauben an Gott "kuriert".
Auf den interkonfessionellen Treffen, da spielen, singen und basteln die Kinder aller Besucher unbescholtenen Geistes gemeinsam in trauter Runde, egal ob die Eltern Katholiken, ob Evangelikale, ob STA, oder "Wiedergergeborene" sind , sie wissen nichts von den Göttern der Unbedingtheit der tausend christlichen Konfessionen und die Dogmen werden ihnen erst später zur Bürde und zur Last. Was sagt uns das?
Dieser ewige Streit und Hader um die Bibel, dieser würdelose Hickhack um Text und Kontext, vor allem um die die biblische Deutungshoheit im selbst Gott spielen und im eigenen Gottsein, das ist für mich die Formsprache des gelungenen Scheiterns des sola scriptura.
Und dabei habe ich noch nicht einmal die kalthherzigen postfaktischen "Hinausbeschwörer" erwähnt, aber das ist wohl schon wieder ein ganz anderes Thema.