Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

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Münek
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#441 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Münek » So 20. Okt 2019, 13:55

closs hat geschrieben:
Fr 18. Okt 2019, 21:20
Münek hat geschrieben:
Fr 18. Okt 2019, 20:10
Nach Auffassung des Paulus, der sich die Kirche anschloss (Dogma der Erbsünde), kam der Tod ERST mit der Sünde in die Welt.
D. h. vor dem "Sündenfall" gab es keinen Tod.
Das ist doch nicht evolutionär chronologisch gemeint - Du liest die Bibel wie ein Kurzzeitkreationist.
In der Tat waren Paulus und Augustinus (Letzterer Begründer der Erbsündenlehre) aus heutiger Sicht Kurzzeit-Kreationisten. So wird ein Schuh draus.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 18. Okt 2019, 20:10
deshalb gab es auch keinen historischen Sündenfall.
Im kurzkreationistischen Sinne sicherlich nicht
Nach Auffassung der Kurzzeit-Kreationisten Paulus und Augustinus sowie den Aussagen des KKK aber schon.

closs hat geschrieben:geistig gab es ihn.
Der in der Genesis geschilderte Sündenfall war von seinen Verfassern ganz gewiss nicht "geistig" gemeint. Aus heutiger Sicht spricht man von einem "MYTHOS".

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 18. Okt 2019, 20:10
Worauf stützt sich dann aber das "Dogma der Erbsünde"?
Auf die geistige Substanz dessen, was damit gemeint ist, die traditionell historisch chiffriert ist.
:shock: Aus SCHWURBELTECHNISCHER Sicht - aber nur aus dieser Sicht - könntest Du recht haben.

:lol: :lol: :lol:

closs
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#442 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » So 20. Okt 2019, 14:19

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 11:02
closs hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:56
Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:52

Nein
Wie anders willst Du interpretieren?
Gegenfrage:
Erklär mir, warum das Gebot? Warum dann die Warnung?
Eine Mutter warnt auch ihr Kind, nicht zu nahe an den Herd zu kommen - im Wissen, dass es zwangsläufig passieren wird. - Und jetzt Du.
 

closs
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#443 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » So 20. Okt 2019, 14:26

Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 13:22
Nach Pauli Vorstellung kam der Tod erst mit der Sünde der ersten Menschen in die Welt. Ohne Sünde kein Tod.
So ist es gemeint - richtig.
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 13:22
Tatsächlich
kam der "Tod nicht in die Welt", sondern war schon immer da, seitdem es Leben auf diesem Planeten gibt.
Darauf kommt man, wenn man naturalistisch denkt.
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 13:22
Demnach beruht das "Dogma der Erbsünde" auf einem MYTHOS.
"Geschichte sagt, was war - Mythos sagt, was ist", hat mal ein schlauer Mensch gesagt. - Das heißt: Pauli Aussage ist schon real, aber eben nicht naturalistisch, sondern geistig gemeint - es ist nur historisch dargestellt/offenbart/chiffriert/vergleichnist. --- Das Problem naturalistischer Leseweise ist, dass sie nur die Form, aber nicht den Inhalt erkennen (wollen).
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 13:22
Der "Katechismus der Katholischen Kirche" geht bei der Sündenfallgeschichte allerdings von einem historischen Geschehen aus (Stammelternpaar Adam und Eva).
In der Verkündigungssprache ist das so - eigenes Thema.

Tree of life
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#444 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » So 20. Okt 2019, 14:32

closs hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 14:19
Eine Mutter warnt auch ihr Kind, nicht zu nahe an den Herd zu kommen - im Wissen, dass es zwangsläufig passieren wird. - Und jetzt Du.
Ok.
Gott setzte den Herd bewusst in den Garten...
Die Mutter aber braucht den Herd, um kochen zu können...

Erkennst du den Unterschied?

Ich stell doch nicht vorsätzlich eine Schale mit Extasy(bunte Zuckerl) ins Kinderzimmer und warne dann vor den Folgen.

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Münek
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#445 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Münek » So 20. Okt 2019, 15:45

closs hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 14:26
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 13:22
Nach Pauli Vorstellung kam der Tod erst mit der Sünde der ersten Menschen in die Welt. Ohne Sünde kein Tod.
So ist es gemeint - richtig.
Das ist paulinische Theologie. So hat er es in seiner Unwissenheit tatsächlich geglaubt - aber so IST es ja NICHT.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 13:22
Tatsächlich kam der "Tod nicht in die Welt", sondern war schon immer da, seitdem es Leben auf diesem Planeten gibt.
Darauf kommt man, wenn man naturalistisch denkt.
Es ist Dein gutes Recht, naturwissenschaftlich festgestellte Fakten auszublenden und der Auffassung des Kurzzeit-Kreationisten Paulus zu folgen. :)

Ergo: Der Tod ist nichts Natürliches, sondern kam erst mit der Sünde des ersten Menschen in die Welt!

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 13:22
Demnach beruht das "Dogma der Erbsünde" auf einem MYTHOS.
"Geschichte sagt, was war - Mythos sagt, was ist", hat mal ein schlauer Mensch gesagt.
Genau: Ich war schon immer der Meinung, dass der mächtige germanische Gott THOR agiert, wenn es gewittert, blitzt und donnert.

closs hat geschrieben:Das heißt: Pauli Aussage ist schon real, aber eben nicht naturalistisch, sondern geistig gemeint.
Das glaubst Du doch selbst nicht.

Versetze Dich einfach mal in die antike Vorstellungswelt des Paulus vor 2000 Jahren. Welchen Grund sollte er haben, die Historizität der in der Genesis geschilderten Urgeschichte zu bezweifeln? KEINEN.


Mit "Chiffren" hatte Paulus nichts am Kopf. Sogar Ratzinger warnt in seinem Jesusbuch vor dem Gebrauch von Chiffren.

closs hat geschrieben:es ist nur historisch dargestellt/offenbart/chiffriert/vergleichnist. --- Das Problem naturalistischer Leseweise ist, dass sie nur die Form, aber nicht den Inhalt erkennen (wollen).
Meister der Eisegese - man sollte sich an die Intentionen und Aussageabsichten der biblischen Verfasser halten und NICHT eigene Vorstellungen in ihre Texte hineininterpretieren.

Letzteres nennt man EISEGESE und hat mit seriöser Auslegung nichts zu tun..


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 13:22
Der "Katechismus der Katholischen Kirche" geht bei der Sündenfallgeschichte allerdings von einem historischen Geschehen aus (Stammelternpaar Adam und Eva).
In der Verkündigungssprache ist das so.
Würde die RKK von ihrer "Verkündigungssprache" abrücken und im KKK den Gläubigen reinen Wein einschenken, würde etlichen Dogmen die biblische Grundlage entzogen werden. Das kann sich die RKK nicht leisten. Das wäre Selbstmord.

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#446 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » So 20. Okt 2019, 15:56

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 14:32
Ich stell doch nicht vorsätzlich eine Schale mit Extasy(bunte Zuckerl) ins Kinderzimmer und warne dann vor den Folgen.
Aber ich lasse die Kinder absichtlich in die Küche, weil ich weiß, dass sie nicht ewig im Kinderzimmer bleiben können.
 

Tree of life
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#447 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » So 20. Okt 2019, 16:15

closs hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:56
Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 14:32
Ich stell doch nicht vorsätzlich eine Schale mit Extasy(bunte Zuckerl) ins Kinderzimmer und warne dann vor den Folgen.
Aber ich lasse die Kinder absichtlich in die Küche, weil ich weiß, dass sie nicht ewig im Kinderzimmer bleiben können.
 
Lenk jetzt nicht wieder mit sowas ab um deine These aufrecht erhalten zu können....

closs
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#448 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » So 20. Okt 2019, 16:17

Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:45
So hat er es in seiner Unwissenheit tatsächlich geglaubt
Ja - aber das ist irrelevant. --- Das war damals die gängige Verständnisebene - heute würde Paulus es anders machen.
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:45
Es ist Dein gutes Recht, naturwissenschaftlich festgestellte Fakten auszublenden und der Auffassung des Kurzzeit-Kreationisten Paulus zu folgen.
Falsch. - Auf dieser Ebene halte ich mich gar nicht auf - genau deshalb muss ich auch nicht den Kurzzeitkreationisten folgen. ---- Der Knacklpunkt ist, überhaupt zu kapieren, dass es hier um Wirklichkeit in geistiger Form geht, zu der die naturalistische Darstellung lediglich Darstellungsebene ist. - Geh doch mal vom Wichtigen zum Unwichtigen - top down.
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:45
Welchen Grund sollte er haben, die Historizität der in der Genesis geschilderten Urgeschichte zu bezweifeln? KEINEN.
Tut er doch nicht. - Er nutzt die geläufige naturalistische Ebene, um die Hauptsache darauf zu präsentieren.
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:45
Mit "Chiffren" hatte Paulus nichts am Kopf. Sogar Ratzinger warnt in seinem Jesusbuch vor dem Gebrauch von Chiffren.
Da hast Du was aufgeschnappt, was Du nicht verstanden hast.
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:45
Letzteres nennt man EISEGESE und hat mit seriöser Auslegung nichts zu tu
Das ist Dein Lieblingswort, wenn es mal droht, etwas in die Tiefe zu gehen. - Du darfst davon ausgehen, dasss meine Auffassungen weit vor der Existenz dieses Forums mit hochrangigen Theologen durchgesprochen wurden - mit anderen Worten: Letztlich läuft es hinaus auf "Evangelen und Katholen sind Eisegeten der Bibel".
Münek hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:45
Würde die RKK von ihrer "Verkündigungssprache" abrücken und im KKK den Gläubigen reinen Wein einschenken, würde etlichen Dogmen die biblische Grundlage entzogen werden. Das kann sich die RKK nicht leisten. Das wäre Selbstmord.
In ganz anderer Weise, als Du denkst, gibt es hier in der Tat ein Spannungsfeld. - Sowohl von katholischen als auch von evangelischen Theologen habe ich etwas gehört, was mich anfangs geschockt hat - aus dem Gedächtnis: "Wenn Du nicht weißt, dass es 'so' ist, bist Du ein Ochse - wenn Du sagst, dass es 'so' ist, bist Du ein Esel".

Dahinter steckte (und das kann ich inzwischen nach den Erfahrungen hier im Forum voll verstehen):
"Wenn die Menschen nicht den gesamten spirituellen Bogen des Bibelverständnisses intus haben, verkraften sie Segmente daraus nicht, die eindeutig falsch interpretiert werden können und deshalb auch werden".

Um das mal sehr weit weiterzudenken:
Letztlich wird ein Religionsinhalt nie wissenschaftlich sensu Thaddäus, sondern nur spirituell verstanden (das kann ich anhand DER Leute bestätigen, die mit einfachster Sprache und ohne intellektuelle Schulung derart klare Ansagen in philosophisch schwierigsten Fragen bringen können, weil sie es einfach "merken").

Oder anders: Der Versuch, intellektuelle Kraft in der Theologie freien Lauf zu lassen, ist gescheitert. - Aber nicht, weil diese Kraft die spirituelle Substanz der Bibel "widerlegt" hätte (so würde es mancher meinen), sondern weil sie sich benimmt wie der Zwerg, den man auf die Schulter des Riesen gestellt hat, wo wo aus er sagt: "Ich bin größer als Du".





 

closs
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#449 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » So 20. Okt 2019, 16:18

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 16:15
closs hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:56
Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 14:32
Ich stell doch nicht vorsätzlich eine Schale mit Extasy(bunte Zuckerl) ins Kinderzimmer und warne dann vor den Folgen.
Aber ich lasse die Kinder absichtlich in die Küche, weil ich weiß, dass sie nicht ewig im Kinderzimmer bleiben können.

Lenk jetzt nicht wieder mit sowas ab um deine These aufrecht erhalten zu können....
Das war eine Antwort auf Deine Aussage davor. - Worauf willst Du hinaus?
 

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#450 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » So 20. Okt 2019, 16:44

closs hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 16:18
Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 16:15
closs hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 15:56

Aber ich lasse die Kinder absichtlich in die Küche, weil ich weiß, dass sie nicht ewig im Kinderzimmer bleiben können.

Lenk jetzt nicht wieder mit sowas ab um deine These aufrecht erhalten zu können....
Das war eine Antwort auf Deine Aussage davor. - Worauf willst Du hinaus?
 
Du hast dich aufgehängt am Kinderzimmer...
Mir geht es um das vorsätzliche hinstellen der Schale?
Wozu soll das gut sein?
Und vor allem passt die These, daß das Essen davon sein muss um daß Ihnen die Augen aufgetan werden und sie erkennen können, nicht zur Warnung und dem Gebot!
Warum so eine umständliche Erzählung von Bäumen und einem listigen Tier des Feldes, wenn man es klarer formulieren hätte können, was man damit ausdrücken wollte?
Um Verwirrung zu stiften? Geheimcode?

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