(1) Was ist Erkenntnis?
(2) Was setzt Erkenntnis voraus?
(3) Bedeutet Erkenntniskraft per se, Gutes von Bösem unterscheiden zu können
oder muß der Mensch dafür erst vom "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" gekostet haben?
... meinte ich hiermit eigentlich schon aus meiner Sicht beantwortet zu haben.
Ansonsten habe ich in diesem Thread mehrmals darauch hingewiesen, welch wichtige Rolle die Verantwortung für sich und andere spielt. Um Verantwortung übernehmen zu können, braucht es Erkenntnis über das, was für mich und andere Gut oder Schlecht ist. Kompetenz erwächst auch aus Erkenntnis. Wenn man nicht kompetent ist, kann es passieren, dass etwas zwar gut gemeint ist, aber Schlechtes gemacht wird.Andreas hat geschrieben: ↑Mo 30. Sep 2019, 15:29 Kann ich nicht im Text erkennen, dass da irgendwo von einer Sünde die Rede ist. Die Frucht aus der Erkenntnis von Gut und Böse, ist im Text ganz konkret, die erotische Liebe, daraus resultierend Kain - nicht aber auch schon Abel. Die Erkenntnis dass Eros göttlich bzw. ebenbildlich ist.
Evas Erkenntnis ist, dass es immer ein flotter Dreier war, wenn sie schwanger wurde.
Ganz allgemein gesprochen ist die Erkenntnis des Guten und des Bösen im besonderen auch die Ethik und die Moral, aber dem vorhergehend grundlegend die Fähigkeit zu Lernen, weil alle Erkenntnis immer auf lustvollen (guten) oder schmerzhaften (bösen) Erfahrungen beruht. Selbst im Tierreich ist das so. Das ist, was die Schöpfung angeht elementar.
Da hast du mich falsch verstanden. Um Evolution geht es in meiner derzeitigen Interpretation überhaupt nicht, die ist nicht das Thema. Nicht mal am Rande. Ich sehe darin einfach den Menschen im Sinne von jedem Menschen in seiner gesamten persönlichen Entwicklung von seiner Zeugung, in seinen unterschiedlichen Lebensabschnitten sehr gut dargestellt: als Fötus, nach seiner Geburt als Säugling, dann als sprechenlernendes Kind, dann in seiner Pupertät, danach als erwachsener Mann und erwachsene Frau die Verantwortung tragen und schließlich seinen Tod.
Tut mir leid, wenn du den Eindruck gewonnen hast, dass ich da etwas glätten oder erzwingen wollen würde. Das liegt vermutlich daran, dass du hier nur die Resultate meiner Bemühungen, diese Texte zu verstehen, siehst - und nicht die schweren Kämpfe, die es mich gekostet hat, mein Vorwissen und meine kirchlichen Vorprägungen loszulassen, und wie oft ich mich auch immer wieder von Zwischenschritten, die ich immer wieder schon für das gelbe vom Ei hielt, verabschieden musste. Das war ein langer Prozess, indem ich mein Ego immer wieder hinten anstellen musste, der nur durch viel Vertrauen in diese Texte durchzuhalten war. Anfangs war ich ja auch der festen Überzeugung, dass es hier um DEN Sündenfall geht, so wie auch ich das von Kindheitstagen an gelernt habe. Für diese Überzeugung und alle dazwischen bis zu meiner heutigen, bin ich auch immer gerade gestanden und habe sie besten Wissens auch so gut ich konnte verteidigt. Vielleicht muss ich mich eines Tages auch von meiner derzeitigen Interpretation verabschieden, wenn ich zu anderen Erkenntnissen komme. Wundern würde mich das nicht, bin ich doch schon so oft "falsch" gelegen.