Scrypton hat geschrieben: ↑Sa 12. Okt 2019, 10:51
Nein; sondern weil sie ein willkürliches Glaubensdogma davor setzt.
Wenn ich dogmatisch etwas "festhalte", was dazu führt, dass sich Person xyz prinzipiell nicht irren >kann< - ja dann benötigt es überhaupt keine weitere Untersuchung und verhindert sie sogar, da >sämtliche< Aussagen die dieser Person xyz zugeschrieben werden ganz pauschal schon aus dem Dogma heraus so "interpretiert" werden >müssen<, dass sie rückblickend keinen Irrtum darstellen...
Das haben hermeneutische Vorannahmen so an sich - AUCH in der HKM. - Denn man könnte Deinen Satz spielend umformen in:
"Wenn ich dogmatisch festhalte, dass Jesus nur Mensch war und Geschichte als naturalistisch ungebrochener Wirkungszusammenhang zu verstehen ist, dann benötigt es überhaupt keine weitere Untersuchung und verhindert sie sogar, da >sämtliche< Aussagen ganz pauschal schon aus dem Dogma heraus so "interpretiert" werden >müssen<, dass sie rückblickend keinen Irrtum darstellen...".
Nun behaupte ich ja nicht, dass Deine Hermeneutik falsch ist - sie KANN richtig sein, aber sie kann eben auch falsch sein. - Wir wissen es nicht, sondern können unseren Ansatz jeweils nur glauben.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 12. Okt 2019, 13:00
Dass die biblischen Texte Gottes Wort sein sollen ist ein apriori, wie es schlimmer nicht sein kann.
Richtig - deshalb wünscht die Kommisssion eine HKM, die apriorifrei ist, also frei von vorauseilenden religiösen oder säkularen Weltbildern. - Wenn die Kommisssion feststellt, dass auf Sensus-spiritualis-Ebene deren Apriori gilt, ist das NACH der HKM und deren apriorifreie Untersuchung. - Mit anderen Worten: Die Kommisssion wünscht nicht, dass auch die HKM Aprioris entwickelt, sondern bei ihren Leisten bleibt - Aprioris sind in der Theologie eine Sache der Theologie und nicht der HKM.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 12. Okt 2019, 13:00
Zunächst mal wird eine wissenschaftliche Methode benötigt und die haben Kanoniker ... nicht vorzuweisen.
Falsch - auch apriorische Disziplinen können wissenschaftlich arbeiten. - Wäre es anders, wäre "Jesus irrte sich" ein unwissenschaftlicher Satz der HKM.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 12. Okt 2019, 13:18
die Intention war, Wundergeschichten zu liefern, die die Göttlichkeit Jesu belegen sollten, weil das einfache Volk solche Wundergeschichten verlangte.
Das ist eine uneingeschränkt weltanschaulich motivierte Aussage.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 12. Okt 2019, 13:18
Gab es in der Antike und in dieser Gegend überhaupt Schweineherden mit 2000 Tieren? Das grenzt ja schon an Massentierhaltung. Oder handelt es sich mal wieder wie so oft um biblische Übertreibungen, um das Wunder größer erscheinen zu lassen?
Nach orientalischem Usus ist das gut möglich - aber das ändert nichts an dem Kern der Sache. - Mit anderen Worten: Entweder der Kern ist wahr oder nicht.
Andreas hat geschrieben: ↑Sa 12. Okt 2019, 13:39
Wie groß eure Freude doch ist, dass closs seit Jahren auf eure immer gleichen Strohmänner reinfällt.
Weiterhin viel Spaß dabei. Quält ihn weiter, bis er kapiert hat, was ein Strohmann ist, er verdient es nicht anders.
Ich kann Dich durchaus verstehen - Du hast ein Stück weit damit recht. - Meine Motivation ist, einfach nicht durchgehen zu lassen, dass es bei intellektuell redlichem Ansatz falsifizierbar ist, dass Bibel-Interpretation eine Beute antheistisch gepräger Hermeneutiken sein muss.