Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

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sven23
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#41 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von sven23 » Sa 12. Okt 2019, 06:06

closs hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 20:35
sven23 hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 20:28
deshalb gehören solche Vermischungen nicht in den Abschnitt der historisch-kritischen Methode. Hast du das endlich geschnallt?
Noch mehr: Das mahne ich seit ewigen Zeiten an. -Sach mal, wo warst Du die ganze Zeit?
Jedenfalls nicht im Schlaflabor wie der closs. :bleh:
 Wenn du den Text der Kommission gelesen hättest, wüstest du, dass diese Vermischung schon am Beginn des Textes stattfindet.
Wie gesagt: tendenziöses apriori, das mit HKM nicht vereinbar ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#42 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von sven23 » Sa 12. Okt 2019, 06:32

closs hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 20:32
sven23 hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 20:21
Die Erklärung muss plausibel begründbar und nachvollziehbar sein.
Das war noch nie das Problem.

Ähm, doch, genau das ist das Problem. Du hast noch nie bessere Begründungen liefern können als die Forschung.
Deine "Lösung" war immer: och, dann wechseln wir halt die Hermeneutik und dann ist wieder alles in glaubensideologischer Butter.
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sven23
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#43 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von sven23 » Sa 12. Okt 2019, 07:12

Für closs mal ein Beispiel für Rezeption, die er so gerne favorisiert.
Der Journalist Heribert Prantl sieht in dem besessenen Gerasener eine Metapher für die Occupy Bewegung, eine Art von Occupy-Evangelium.

"Prantl bezeichnet die Begebenheit als "eine Geschichte über gute und böse, reine und unreine Geister. Es ist eine biblische Geschichte, auf die man stößt, wenn man darüber nachdenkt, wohin eine Welt kommt, der die Gabe und die Kraft fehlt, zwischen guten und bösen Geistern zu scheiden."
Quelle

Das heißt aber nicht, dass die Evangelienschreiber die Occupy Bewegung im Sinn hatten. Die ursprüngliche Verfasserintention war eine andere.

PS.
Der Beitrag von Prantl stammt aus dem Jahr 2011. Wie wir inzwischen wissen, ist die Occupy-Bewegung Geschichte. Sie hat ja absichtlich auf Protagonisten verzichtet, und genau das war ihr Fehler. Wie man spätestens an der Klimabewegung sieht, ist ein Protagonist für eine Bewegung unverzichtbar.
Das haben Paulus und die Evangelienschreiber schon vor 2000 Jahren kapiert.
 
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closs
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#44 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von closs » Sa 12. Okt 2019, 08:59

sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 06:06
Wenn du den Text der Kommission gelesen hättest, wüstest du, dass diese Vermischung schon am Beginn des Textes stattfindet.
Den Text habe ich mit großer Genugtuung gelesen und weiß deshalb, dass Du aus Deiner Hermeneutik heraus nicht verstehst, was die Kommisssion gesagt hat. - Du bemisst die Kommission an Deinen Irrtümern.
sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 06:32
doch, genau das ist das Problem. Du hast noch nie bessere Begründungen liefern können als die Forschung.
Das ist so ein Irrtum: "Nur meine Hermeneutik darf Forschung genannt werden". - Da langt sich jeder forschende Theologe an den Kopf. --- Neutral formuliert kommen unterschiedliche hermeneutische Ansätze wissenschaftlich zu unterschiedlichen Ergebnissen - aber das ist normal.
sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 07:12
Der Journalist Heribert Prantl sieht in dem besessenen Gerasener eine Metapher für die Occupy Bewegung, eine Art von Occupy-Evangelium.

"Prantl bezeichnet die Begebenheit als "eine Geschichte über gute und böse, reine und unreine Geister. Es ist eine biblische Geschichte, auf die man stößt, wenn man darüber nachdenkt, wohin eine Welt kommt, der die Gabe und die Kraft fehlt, zwischen guten und bösen Geistern zu scheiden."
Quelle

Das heißt aber nicht, dass die Evangelienschreiber die Occupy Bewegung im Sinn hatten. Die ursprüngliche Verfasserintention war eine andere.
Die ursprüngliche Intention war, etwas Erlebtes mehr oder weniger historisch korrekt festzuhalten. - Dazu muss man nicht alle Anwendungsgebiete dafür im Kopf haben. - Das ist doch gerade der Gag bei weltverändernden Geschehnissen, dass im Keim nicht erkennbar ist, was alles daraus noch wird - das ist nur auf Sensus-spiritualis-Ebene erkennbar (und auch da nur in Konturen).
sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 07:12
Wie man spätestens an der Klimabewegung sieht, ist ein Protagonist für eine Bewegung unverzichtbar.
Das haben Paulus und die Evangelienschreiber schon vor 2000 Jahren kapiert.
Richtig - Thunberg selbst ist ein Nichts, aber sie ist als "DAS Gesicht" der Story medial angekommen - Medien brauchen sowas. ---- Das ändert aber nichts an dem substantiellen Gehalt der Occupy-Bewegung oder eben an der Bibel. - Bote ist nicht Botschaft.

 

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Münek
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#45 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von Münek » Sa 12. Okt 2019, 09:35

closs hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:38
Münek hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:24
Jesus hat sich geirrt. Das ist ein HISTORISCHES Faktum.
Das Problem: Wenn die Theologie recht hat, ist etwas anderes ein historisches Faktum.
Gewiss. Wenn die Flach-Erdler recht haben, kann die Erde in der Tat keine Kugel sein. :thumbup:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:24
Wie die Geschichte beweist und wie jedermann weiß, hat sich der Wille Gottes auf Erden NICHT durchgesetzt. Das ist der Grund, weshalb auch heute noch Christen im sonntäglichen Gottesdienst zu Gott beten: "Dein Reich komme".
Auf Basis Deiner Grundlage "Jesus irrte sich" sind solche Schlussfolgerungen folgerichtig.
Umgekehrt ist es richtig. WEIL sich Gottes Wille auf Erden vor 2000 Jahren und auch danach NICHT durchgesetzt hat, hat sich Jesus mit seiner Botschaft vom nahen Gottesreich GEIRRT.

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#46 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von closs » Sa 12. Okt 2019, 09:50

Münek hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 09:35
WEIL sich Gottes Wille auf Erden vor 2000 Jahren und auch danach NICHT durchgesetzt hat
Aber dieses "weil" ist DEINE hermeneutische Interpretation, weil Du "nahes Himmelreich" so interpretierst, dass Deine Schlussfolgerung richtig ist - die Theologie interpretiert es bei identischer Quellenlage anders, weil sie eine andere Hermeneutik des Verständnisses hat. Das wäre die neutrale Formulierung für diese Sache.

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#47 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von Scrypton » Sa 12. Okt 2019, 10:51

closs hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 09:50
die Theologie interpretiert es bei identischer Quellenlage anders, weil sie eine andere Hermeneutik des Verständnisses hat.
Nein; sondern weil sie ein willkürliches Glaubensdogma davor setzt.
Wenn ich dogmatisch etwas "festhalte", was dazu führt, dass sich Person xyz prinzipiell nicht irren >kann< - ja dann benötigt es überhaupt keine weitere Untersuchung und verhindert sie sogar, da >sämtliche< Aussagen die dieser Person xyz zugeschrieben werden ganz pauschal schon aus dem Dogma heraus so "interpretiert" werden >müssen<, dass sie rückblickend keinen Irrtum darstellen...

:blow:

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#48 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von R.F. » Sa 12. Okt 2019, 12:34

Münek hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 09:35
closs hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:38
Münek hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:24
Jesus hat sich geirrt. Das ist ein HISTORISCHES Faktum.
Das Problem: Wenn die Theologie recht hat, ist etwas anderes ein historisches Faktum.
Gewiss. Wenn die Flach-Erdler recht haben, kann die Erde in der Tat keine Kugel sein. :thumbup:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:24
Wie die Geschichte beweist und wie jedermann weiß, hat sich der Wille Gottes auf Erden NICHT durchgesetzt. Das ist der Grund, weshalb auch heute noch Christen im sonntäglichen Gottesdienst zu Gott beten: "Dein Reich komme".
Auf Basis Deiner Grundlage "Jesus irrte sich" sind solche Schlussfolgerungen folgerichtig.
Umgekehrt ist es richtig. WEIL sich Gottes Wille auf Erden vor 2000 Jahren und auch danach NICHT durchgesetzt hat, hat sich Jesus mit seiner Botschaft vom nahen Gottesreich GEIRRT.
Wie wärs mit genauem Lesen?  Die mir bekannten Oberamtsräte konnten/ können dies...
 

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sven23
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#49 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von sven23 » Sa 12. Okt 2019, 13:00

closs hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 08:59
sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 06:06
Wenn du den Text der Kommission gelesen hättest, wüstest du, dass diese Vermischung schon am Beginn des Textes stattfindet.
Den Text habe ich mit großer Genugtuung gelesen und weiß deshalb, dass Du aus Deiner Hermeneutik heraus nicht verstehst, was die Kommisssion gesagt hat. - Du bemisst die Kommission an Deinen Irrtümern.
Warum? Du selbst bist es doch, der das apriori-Gerede wie eine Monstranz vor sich herträgt. Dass die biblischen Texte Gottes Wort sein sollen ist ein apriori, wie es schlimmer nicht sein kann. Und das unter dem Abschnitt "Historisch-kritische Methode". :roll:

closs hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 08:59
sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 06:32
doch, genau das ist das Problem. Du hast noch nie bessere Begründungen liefern können als die Forschung.
Das ist so ein Irrtum: "Nur meine Hermeneutik darf Forschung genannt werden". - Da langt sich jeder forschende Theologe an den Kopf.
Zunächst mal wird eine wissenschaftliche Methode benötigt und die haben Kanoniker und andere Glaubensideologen nicht vorzuweisen.

closs hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 08:59
--- Neutral formuliert kommen unterschiedliche hermeneutische Ansätze wissenschaftlich zu unterschiedlichen Ergebnissen - aber das ist normal.
Normal ist das höchstens bei Glaubensideologen, die keine wissenschaftlichen Ansprüche haben.

closs hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 08:59
sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 07:12
Der Journalist Heribert Prantl sieht in dem besessenen Gerasener eine Metapher für die Occupy Bewegung, eine Art von Occupy-Evangelium.

"Prantl bezeichnet die Begebenheit als "eine Geschichte über gute und böse, reine und unreine Geister. Es ist eine biblische Geschichte, auf die man stößt, wenn man darüber nachdenkt, wohin eine Welt kommt, der die Gabe und die Kraft fehlt, zwischen guten und bösen Geistern zu scheiden."
Quelle

Das heißt aber nicht, dass die Evangelienschreiber die Occupy Bewegung im Sinn hatten. Die ursprüngliche Verfasserintention war eine andere.
Die ursprüngliche Intention war, etwas Erlebtes mehr oder weniger historisch korrekt festzuhalten.
Oder Wundergeschichten zu erfinden, weil das einfache Volk solche Geschichten verlangte von jemandem, der angeblich göttliche Autorität besaß. Im einfachen Volk war der Wunderglaube sehr verbreitet, also eher was für schlichtere Gemüter.


closs hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 08:59
sven23 hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 07:12
Wie man spätestens an der Klimabewegung sieht, ist ein Protagonist für eine Bewegung unverzichtbar.
Das haben Paulus und die Evangelienschreiber schon vor 2000 Jahren kapiert.
Richtig - Thunberg selbst ist ein Nichts, ....
Das war ein Jesus zu Lebzeiten auch, bis sich einige Schreiber posthum seiner annahmen, aus welchen Gründen auch immer.

closs hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 08:59
aber sie ist als "DAS Gesicht" der Story medial angekommen - Medien brauchen sowas. ---- Das ändert aber nichts an dem substantiellen Gehalt der Occupy-Bewegung oder eben an der Bibel. - Bote ist nicht Botschaft.
Aber ohne Protagonisten wäre die Jesusbewegung ebenso wie die Occupy-Bewegung wieder in der Versenkung verschwunden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#50 Re: Aus der Werkstatt des Theologen II - Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von sven23 » Sa 12. Okt 2019, 13:10

Münek hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 09:35
closs hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:38
Münek hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:24
Jesus hat sich geirrt. Das ist ein HISTORISCHES Faktum.
Das Problem: Wenn die Theologie recht hat, ist etwas anderes ein historisches Faktum.
Gewiss. Wenn die Flach-Erdler recht haben, kann die Erde in der Tat keine Kugel sein. :thumbup:

:roll2:
Closssche Logik auf den Punkt gebracht.



 
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