Wieso denn das? Der Dämon und Gott die sich Descartes lediglich aus-denkt sind doch auch keine Subjekte, die sagen könnten "Ich zweifle, also bin ich." Descartes denkt sich das Sein als ein dualistisches Sein, welches einerseits das denkende Sein und andererseits das ausgedehnte Sein sein soll.Thaddaeus hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 09:30Dann würde er ihn ebenfalls erschaffen!Andreas hat geschrieben: ↑Sa 5. Okt 2019, 14:43[...]
Der böse Dämon muss Descartes nicht mal erschaffen, weil Descartes nur in der Vorstellung des bösen Dämons existieren könnte, und dieser sich selbst den Descartes nur aus-denkt, so wie Descartes sich den bösen Dämon aus-denkt oder sich Gott aus-denkt.
Sein Ziel dabei ist doch, dem ausgedehnten Sein Vertrauen schenken zu können. Alles andere denkende Sein, sei es andere Menschen, Dämonen oder Gott, ist ihm nur durch die Wahrnehmung ausgedehnten Seins bekannt - selbst sein eigenes Denken, sein Ich kann er sich nur so erdacht haben, dass er sich als ein anderes ausgedehntes Sein (Person) als andere ausgedehnte Seins wahrgenommen hat. Diese Denkleistung aufgrund von Wahrnehmung (Lernen) hat jedes kleine Kind erbracht, wenn kapiert hat, dass es Ich ist.
Die Theory of Mind beruht ja genau darauf, dass sich ein ausgedehntes Sein darüber bewusst ist, dass sich in einem anderen ausgedehnten Sein, ein Gleiches denkendes Sein abspielt, wie in ihm selbst. Das aber ist, bei nur vorgestellten denkenden Seins wie Dämonen und Göttern nicht der Fall, und auch nicht umgekehrt, wenn der Dämon sich einen Descartes aus-denkt, der nur angeblich "Ich zweifle, also bin ich" denkt und nicht wirklich, weil es dann der Dämon ist der "für" einen Descartes denkt, den es gar nicht gibt. Sowenig der Dämon oder Gott denken "Ich denke, also bin ich" nur weil wir uns Gott aus-denken. Dass Descartes sich andere denkende Seis aus-denkt, erschafft doch noch lange kein Sein und aus-gedachtes Sein kann auch kein Sein erschaffen.
In dem internen denkenden Sein funktioniert dieser "Beweis" selbst-verständlich, dass das denkende Sein ein Sein ist - aber es funktioniert nicht, um andere denkende Seins zu beweisen, oder das ausgedehnte Sein, anzuzweifeln, weil dieses immer untrennbar mit dem denkenden Sein verbunden ist, da es dessen Voraussetzung darstellt, und das "Ich" nichts anderes ist, als eine wahrgenommene Unterschiedlichkeit ausgedehnten Seins. Damit muss die Prämisse logisch falsch sein und kann nichts Vernünftiges nach sich ziehen.
Ein aus-gedachtes Subjekt hat doch kein Sein, ist doch kein anderes cogitans. Es ist höchstens ein gedankliches Objekt dessen, der sich das aus-denkt. Dieses Aus-gedachte kann gar nicht "Ich zweifle, also bin ich denken" weil es gar nicht existiert, weder der Kategorie ausgedehntes Sein noch denkendes Sein angehört. Ein Aus-gedachtes Sein wie der Dämon oder Gott können auch kein anderes Sein erschaffen, weder ein denkendes noch ein ausgedehntes, weil auch mein Denken das nicht kann.
Aus diesen Gründen ist auch das Mist, was closs dauernd behauptet, nämlich, dass das Sein von der Wahrnehmung unabhängig sei, weil alles Sein das wir kennen, ein schon einmal wahrgenommenes Sein ist. Alles andere sind Luftschlösser.