Das kann ja sein. Deshalb diskutieren wir das ja, denn auch du könntest dir da etwas einbilden.
Verstehe. Doch wenn sich das DENN auf das Essen und nicht auf den Tag beziehen sollte, gibt es auch dieses DENN: "DENN Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren", welches ist nun die Begründung, dafür dass der Mensch "an diesem Tag" sterben muss? Was spricht denn überhaupt dafür, dass es sich um einen 24 Stundentag handelt? Das Folgende von dir spricht jedenfalls dafür, dass damit nicht ein 24 Stundentag gemeint ist, sondern dass "dieser Tag" bis heute andauert:PeB hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2019, 11:08Wir lesen:
Hier wird (zumindest in der deutschen Übersetzung) eine Konjunktion verwendet, die einen kausalen Zusammenhang anzeigt:von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben
https://www.wortbedeutung.info/denn/
Das heißt: es wird ein Grund angegeben, warum man nicht vom Baum essen soll: DENN dann muss man sterben.Wortbedeutung/Definition:
1) leitet einen Hauptsatz ein, der den Grund für das, was vorher festgestellt wurde, liefert. (Die entsprechende Nebensatzkonjunktion/ Subjunktion ist weil).
Ganz genau. Wir sehen also, dass ALLE Menschen an dem Tag sterben, an dem sie die grundsätzliche Fähigkeit haben, Gutes und Böses zu unterscheiden. Dein Argument spricht sehr wohl dafür, dass mit "Tag" hier der sechste Tag gemeint, der Tag an dem Gott den Menschen erschuf und bis heute ALLE Menschen erschafft, denn dieser Tag dauert bis heute an.PeB hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2019, 11:08Das ist richtig. Die Aussage bezieht sich auf ALLE Menschen. Aber andererseits steht Adam hier stellvertretend für ALLE Menschen, denn zum Zeitpunkt seiner Erschaffung war er auch ALLE Menschen. Und in diesem Sinne sind heute auch ALLE Menschen=DER ADAM. Es ist also schon so, dass Adam konkret gewarnt wurde vor der Konsequenz seines Handelns (und damit letztlich auch wir).
Und es geschah so. Und Gott sah alles an, und siehe PeB, es war bzw. ist "sehr gut". DENN der Text ist für den Leser zu ALLEN Zeiten geschrieben. "und siehe Mensch, wie das Land mit Menschen gefüllt ist", WEIL es so geschah, wie es im Text beschrieben ist. Sonst könntest DU Mensch es schließlich nicht sehen.
Diese Texte lesen tatsächlich auch Frauen, denn Gott erschuf den Menschen als Mann und Frau. Auch deswegen steht da eben im Text nicht DER ADAM als Mann stellvertretend für ALLE Menschen sondern Mensch, weil Mensch eben nicht dasselbe ist wie Mann ist - sondern Mensch für Mann und Frau steht. Schließlich geht es darum, das Land (nicht Erde!) zu füllen, was Mann alleine nicht kann - aber Mensch. Wenn also in der Garten Eden Erzählung Mensch steht, sind immer beide Mann und Frau gemeint. Erst als aus der Rippe des Menschen (!) die Frau gemacht wird, gibt es im Text auch den Mann - davor nicht. Das ist doch nicht zufällig so, und es deswegen ist es ein Lesefehler, beim Lesen "Mensch" gedanklich immer zu einem bestimmten Mann, einer historischen Person namens Adam zu machen. Adam als Name einer bestimmten Person taucht erst im 5. Kapitel der Urerzählung auf. Das Hebräische differenziert da sehr wohl grammatisch zwischen Mensch und Adam.
BTW: Welches Land steht wohl im Mittelpunkt der ganzen jüdischen Urerzählung? Denn immer wenn in deutschen Übersetzungen "Erde" steht, steht im hebr. Original "Land".
Der kausale Zusammenhang ist: DENN aus Staub bist du ... das DENN das meinst bezieht sich auf den Tag nicht auf das Essen.
Der Tag an dem du und ich sterben ist der sechste Tag, der Tag ALLER Menschen. An diesem Tag werden ALLE Menschen geschaffen und an diesem Tag essen ALLE Menschen vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, weil jeder Mensch vom Tag seiner Geburt bis zu seinem Tod die grundsätzliche Fähigkeit hat, Gutes und Böses zu erkennen. Ausgeprägt ist diese Fähigkeit des Menschen aber nicht von Anfang an, ein Säugling kann das noch nicht, weshalb eine Weile lang Welpenschutz gilt, da Welpen noch nicht die Verantwortung für Handeln übernehmen können, die aus der Erkenntnis des Guten und Bösen später erwächst. Wann endet der Welpenschutz? Wenn man sich an diese Erzählung hält, ungefähr zu dem Zeitpunkt, wenn dem Menschen die Aufgehen und er an seiner Nacktheit erkennt, wozu Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat - nämlich das Land zu bevölkern.PeB hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2019, 11:08Und das wäre wie zu verstehen?Andreas hat geschrieben: ↑Mi 25. Sep 2019, 17:19 Wie kommst du darauf, dass "sie" nicht am selben Tag gestorben sind, wenn Gott doch den Menschen mit "du" anredet? Du sagst ja selbst, dass Gott nicht die Unwahrheit sagt. Demnach ist es wahr, dass der Mensch am selben Tag sterben muss, an dem er vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen isst.
Konkret: werde ich an dem Tag sterben, an dem ich vom Baum der Erkenntnis esse?. Heißt dass also, dass mein Todestag identisch ist mit meinem Genuss vom Baum der Erkenntnis? Und was soll das sein?
Nö, ich mache lediglich ein TEXTBASIERTES Angebot, wie sich dieser Widerspruch, dass Gott sagt, dass der Mensch an diesem Tag sterben muss, an dem er von dem Baum ist aber anscheinend doch nicht an diesem Tag gestorben ist, aufzulösen ist - ohne textfremde Spekulationen einzuführen.
DU hast hier jetzt ein "sobald" eingeführt und den Text auch noch sinnverzerrend umgestellt. Statt "sobald" steht dort DENN und dieses bezieht sich auf den Tag vor dem es steht, und nicht auf das Essen vom Baum vor dem es nicht steht. Denn an dem Tag, an dem du davon isst - bedeutet etwas anderes als - Denn da du von dem Baume isst, an dem Tag musst du sterben.
Gott bewahrt hier aber doch den Menschen nicht vor dem Schlimmsten, dem Sterben. Wo steht denn das im Text? Ich sehe Gott doch auch als liebenden und barmherzigen Vater und mich als Kind Gottes. Das ändert aber nichts an meiner Sterblichkeit. Warum sollte Gott mich vor ihr warnen, wenn ich gar nichts dagegen tun kann, da es sein Wille ist? DENN Staub bist du ... Okay, hab ich gescheckt. Next?