Münek hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 21:15
Doch doch - weil Jesu Irrtum nun mal ein historisches Faktum ist.
Nein - das ist das Ergebnis einer säkular-hermeneutischen Interpretation, die richtig oder falsch ist - wir wissen es nicht. Man kann es nur glauben. - Du verwechselst "apriorische Exegese" mit "apriorifreier Exegese", weil Ihr Brüder Euch daran gewöhnt habt, Eure Aprioris zu apriorifrei zu machen.
Münek hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 21:15
Als theologischer Laie solltest Du Dich tunlichst zurückhalten, von Theologen verfasste Texte zu interpretieren.
Du darfst davon ausgehen, dass ich als Philologe Interpretationen meiner theologischen Kollegen halbwegs sicher interpretieren kann - zumal diese Interpretation in der Theologie gang und gäbe ist. --- Etwas ganz anderes passiert hier: Ihr transformiert mit Euren Interpretationen die Verfasser-Intention in Eure Intention.
Münek hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 21:15
Wat is? Welcher Ärger?
Willst Du mit Deiner Frage sagen, dass sich HKM und Theologie historisch immer grün waren?
Münek hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 21:15
Die große Wertschätzung, die die Bibelkommission der HKE entgegenbringt, wird an keiner Stelle relativiert.
Solange es DIE HKM ist, die die Kommission meint.
Münek hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 21:15
Für die Bibelkommission IST die HKE - so wie sie sie kennt - ohne Apriori.
Richtig - nur diese meint sie - sie meint aber nicht DIE HKM, die säkular-hermeneutisch interpretiert "Jesus irrte sich".
Münek hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 21:15
an KEINER Stelle im Dokument weist die Bibelkommission auf "hermeneutische Kontaminierungen" der HKE in der Vergangenheit hin.
Sie tut es vielleicht zu elegant für Deine Augen. - Zur Erinnerung:
"Wenn diese Methode auf objektive Weise angewendet wird, schließt sie kein Apriori in sich. Wenn solche Apriori ihre Anwendung bestimmen, so kommt dies nicht von der Methode her, sondern von hermeneutischen Optionen, die die Auslegung bestimmen und tendenziös sein können"
Damit sind auch säkular-hermeneutische Interpretationen gemeint, die zwar in die HKM sensu Kommission hineingetragen werden.
" Gemäß Divino afflante Spiritu ist die Erforschung des Literalsinnes der Heiligen Schrift eine wesentliche Aufgabe der Exegese. Um diese Aufgabe zu erfüllen, ist es notwendig, die literarische Gattung der Texte zu bestimmen (vgl. EnchB 560). Dazu ist die Hilfe der historisch-kritischen Methode unentbehrlich".
Hier steht, dass der Literalsinn eine wichtige Aufgabe der HKM ist. - Wenn Du eine Stelle findest, dass die HKM auch im Sinne von Apg. 8,30 wichtig ist, bitte melden.
Weiter:
"So ist es Ziel der historisch-kritischen Methode, " den Sinn hervorzuheben, den die Verfasser und Redaktoren ausdrücken wollten. Zusammen mit anderen Methoden und Zugängen öffnet sie so dem modernen Leser den Zugang zum Verständnis der Bibeltexte, wie sie heute vorliegen".
Merkst Du, wie windelweich dieser Satz ist? - Es klingt nach Lob, ist aber ein vergiftetes Lob:
1) "Es ist das Ziel" = ob es geschafft wird, steht auf einem anderen Blatt.
2) "in vorwiegend diachroner Weise" = nur da
3) "Zusammen mit anderen Methoden und Zugängen" = Allein schafft sie es nicht.
Oder lass Dir das mal über die Zunge gehen:
"Man muß in der Praxis freilich anerkennen, daß gewisse hermeneutische Theorien zur Interpretation der Heiligen Schrift ungeeignet sind. So schließt Bultmanns existentiale Interpretation die biblische Botschaft in die Enge einer besonderen Philosophie ein. Zudem ist die religiöse Botschaft der Bibel – wegen der Voraussetzungen, die diese Hermeneutik leiten – ihrer objektiven Wirklichkeit größtenteils entleert, weil sie zu weitgehend „entmythologisiert“ wird. Auch tendiert sie dahin, die biblischen Texte einer anthropologischen Konzeption zu unterwerfen. Die Philosophie wird so zur Interpretationsnorm anstatt zum Instrument des Verstehens dessen, was das zentrale Objekt jeglicher Interpretation der Heiligen Schrift ist: die Person Jesu Christi"
Da geht es konkret um hermeneutische Kontaminierung, wenn dieses Wort hier auch nicht auftaucht. - Usw.
Münek hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 21:15
ohne wenn und aber bescheinigt die Bibelkommission der HKE, für das Verständnis der Schrift UNENTBEHRLICH zu sein.
Ja - WENN sie sich an ihre Methodenschritte hält und nicht darüber hinausgeht, also nicht säkular-hermeneutisch interpretiert.
Sven sagt hier fast zu Recht, dass das eigentlich gar nicht geht - und damit sind wir wieder bei der Härte des Kommissionstextes: Er lullt die Leser mit Lob ein und sagt im Grunde: "Beobachtet und beschreibt - wie das zu verstehen ist, überlasst lieber uns".
Münek hat geschrieben: ↑So 15. Sep 2019, 21:15
dat mit dem "Antichrist" ist auf dem Misthaufen von Ratzi-Fatzi in seinem Jesusbuch gewachsen.
Klar - das steht nicht bei der Kommission, aber es ist im Geist der Kommission.