Hallo Helmuth,
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 10. Sep 2019, 09:07
Ein Problem hat man bei Anweisungen, die nicht allgemeiner Art sind. Würdest du z.B. eine Kopfbedeckung verbindlich anordnen? Gehören diejenigen, die dem nicht Folge leisten ausgeschlossen, weil sie damit Gott widerstreben? Es steht aber als Anweisung da.
da legst Du meiner Ansicht nach diese Anweisung des Paulus zu sehr gemäß einem Schwarz-Weiß-Schema aus. Bisher habe ich keine Erklärung kennengelernt, die mir den Sinn und Zweck dieser Anordnung verdeutlicht hätte, weswegen es einerseits sein könnte, dass man (oder besser gesagt frau) dem einfach blindlings folgen sollte oder aber dergleichen andererseits auch als eine Antwort auf irgendwelche antike griechische Verhaltensweisen sehen könnte, weswegen es dann heutzutage bedeutungslos wäre. Aus solchen Anweisungen und allgemein irgendwelchen Aussagen der Bibel ein neues Gesetz, also Version 2.0, zimmern zu wollen, geht mir zu weit. Hinsichtlich von Speisen und Feiertagen lehrte Paulus ja auch, dass es unter den Gläubigen durchaus Unterschiede geben kann und darf - also grob dass man sich selbst an das eigene Gewissen halten solle und vermeiden soll andere wegen anderer Ansichten zu verurteilen bzw. ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden, wo dergleichen überflüssig wäre. So sehe ich es letztendlich auch hinsichtlich dem Kopftuch. Kein Grund irgendetwas „anzuordnen“, sondern es dem Gewissen überlassen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Di 10. Sep 2019, 09:07
Man muss alle Aussagen überprüfen inwieweit eine Lehre mit allen anderen harmoniert. Zuallerst meine ich mit Jesu Worten. Doch er nimmt nicht zu allem Stellung. Ein bekanntes Beispiel ist die Gnadenlehre, die z.B. Luther falsch gedeutet hatte. Warum unterlag dieser Mann einem solchen Irrtum?
Einfach, Paulus lehrte streng und wortwörtlich genommen auch genau so, wie Luther es verdreht, weil er eben nicht die anderen Apostel hinzuzieht. Erst in der Gegenüberstellung mit Jakobus erkennst du den gesamten Ratschluss Gottes. Das Zwei-Zeugenprinzip ist auch hier wieder unerlässlich.
Ähm, klares Nein. Dein Dogma von der Freiheit des Menschen vernebelt Dir da den Blick auf die Souveränität Gottes - nämlich dass die Rechtfertigung aus Gnade geschieht und kein Verdienst des Menschen ist. Dass der Gabe des Glaubens durch Gott dann auch die Werke als Früchte des Glaubens folgen erlaubt den Rückschluss des Jakobus von den Werken auf den Glauben. Im Prinzip ist das ähnlich zum Henne-Ei-Problem, nur dass durch die Summe der Aussagen der Bibel speziell im NT klar ist, dass die Werke auf den Glauben folgen.
Und als weiteren Zeugen dafür führe ich gemäß Deiner Systematik Johannes an:
Hierin ist die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns also geliebt hat, so sind auch wir schuldig, einander zu lieben.
1. Johannes 4:10-11 ELB71
Die Gnade Gottes geschieht also aus der Liebe Gottes heraus, was die im Prinzip die gleiche Souveränität Gottes ausdrückt wie auch bei Paulus.
Vielleicht solltest Du mal prüfen, ob nicht Du Dich darin irrst und eben nicht Paulus, Luther usw. Um zu verdeutlichen wie wichtig dieser Gesichtspunkt der Gnade Gottes ist, verwies Paulus auch auf eindrückliche Weise auf den Stellenwert des Opfers Jesu:
Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, dann ist Christus umsonst gestorben.
Galater 2:21 ELB71
Grüße,
Daniel.