Hallo Leila,
meine Intention ist genau die Gegenteilige von der, die du mir unterstellst.
Wenn du frühere Postings von mir liest, wirst du erkennen, dass es mir um Vertrauen - in Gott, aber auch in die Bibel geht. Diese Diskussion hier ist angestoßen durch Helmuths Anspruch, das Wort Gottes durch wissenschaftliche Methodik aus der Bibel herauszufiltern. Du konntest meinen Disput mit ihm lesen. Ich werbe dafür, der Bibel einfach zu vertrauen und stehe dabei auf dem Standpunkt: wenn ich etwas nicht verstehe, liegt es an meinem Unverständnis.
Mir geht es dabei um zwei Dinge:
1. die Frage, wie Gott mit den Menschen arbeitet.
2. die Frage, wie wir mit der Bibel arbeiten.
ad 1) ich bin eben NICHT der Auffassung, dass Gott uns ein Dikat seiner Worte anvertraut hat, damit wir eine feste Verhaltensvorgabe besitzen. Das machen womöglich andere Religionen, wo von deren "Gott" wörtlich vorgeschrieben ist, wie oft in welche Richtung mit welchen Worten zwingend gebetet werden muss. Das führt u.U. dazu, dass Rituale ohne inhaltlicher Beschäftigung entstehen. Gott hat vielmehr - bewundernswerterweise - den Menschen selbst als Vermittler zwischengeschaltet in all seiner Begrenztheit und standortbedingter Interpretationsgabe, so dass wir gezwungen sind, uns mit Gott und seinem Willen kontrovers auseinander zu setzen, um damit den Heiligen Geist zu aktivieren, der uns führen soll.
ad 2) ergibt sich aus dem oben Gesagten: wir SOLLEN mit uns selber und mit anderen in Gemeinschaft die anvertraute Schrift durchaus kontrovers, aber geschwisterlich diskutieren, um Unterweisung durch den Heiligen Geist zu finden.
Leila hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 08:22
es ist doch so, das Wort Gottes ist an Jeremia ergangen, an David, an Paulus an dich nicht.
1. Haben Jeremia, David und Paulus das Wort Gottes selber - so wie erlebt - verschriftlicht? Teilweise. Teilweise haben es andere für sie aus ihren mündlichen Berichten getan. Lassen wir das einfach so stehen.
2. Woher weißt du, dass das Wort Gottes nicht auch an mich - oder Travis oder Helmuth oder viele Christen - ergangen ist? Würde man das zwangsläufig sofort gegenwärtigen? Oder wirkt Gott in uns über die Zeit - behutsam?
Leila hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 08:22Dir steht zur Verfügung die Schrift, obendrein in verschiedenen Übersetzungen, nimmt man Luthers Erstübersetzung und vergleicht diese mit Luther82, erkennen wir erhebliche Unterschiede
So ist es. Der Mensch spielt mit bei der Heilsgeschichte und hat Anteil an der Übermittlung des Wortes Gottes. Ich halte das für höchst relevant und eine Gnade und Gunst.
Leila hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 08:22Ergo, du musst dich mit dem abfinden, oder es lassen.
...oder darüber diskutieren. Das ist, wie ich meine, die Intention.
Leila hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 08:22Verwirrend finde ich deinen Zugang zur Schrift, du kannst im Zweifel, wenn dieser vorherrscht, nicht die Tiefe des Wortes erleben und oder erkennen.
Wahrscheinlich nicht besser oder schlechter als du oder irgendein Mensch. Dazu benötige ich die Hilfe des Heiligen Geistes. Wie "tief" ich was erlebe, kannst du aber vielleicht nicht ermessen.
Leila hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 08:22Ich meine das so: du verbaust dir im Moment Gottes Wort, es kann nur eine Phase sein, kann aber so weit führen, dass du mit der Heiligen Schrift, den heiligen Schriften nichts mehr anfangen kannst, weill du hinterfragend alle Energie verlierst.
Ja, so könnte es sein. Deshalb diese lange Diskussion.
Mein Resumé daraus: NICHT die Bibel ist zu hinterfragen, sondern ICH (oder du oder Travis oder Helmuth).
Deshalb wende ich mich gegen ein wissenschaftliches Zerpflücken der Bibel zur Untersuchung ihrer Richtigkeit, sondern empfehle offene, geneigte und geschwisterliche Diskussionen um unklare Gegebenheiten mit einer gehörigen Portion Selbstreflexion.
Die kannst du bei mir getrost voraussetzen, auch wenn es nach Außen vielleicht nicht den Anschein hat.
Leila hat geschrieben: ↑Fr 23. Aug 2019, 08:22
Im Prinzip ist das hier ein gut gemeinter und gut gedachter Rat an dich, bedenke, auch Kinder können Wahrheit erkennen.
Viel Glück und Ruhe und Sorgfalt, viele Gebete, Distanz zum Ich, Hoffnung und Licht in deinen Gedanken wünsche ich dir.
Danke!
Wünsche ich uns allen in diesem Sinne!
PeB