Ich würde es etwas anders sehen:
P.P. hat in diesem Fall NICHT Recht gesprochen, da sein Urteil unrecht war. Er hat demnach Jesus nicht im Sinne des Wortes "gerichtet", sondern - man könnte sagen - ge-un-richtet. Deutlicher: ermordet!
Ja, Gott hat etwas Gutes daraus werden lassen; aber mit Plan. Daher ist die Frage überhaupt gar nicht so einfach zu beantworten. Jesus musste ja durch Folter und Tod gehen, um uns zu erlösen. Daher war dies prädestiniert.
Aber der feine unterschied ist: Jesus ist FREIWILLIG durch das Martyrium gegangen - als Sohn Gottes hätte er dies auch vermeiden können. Es war aber heilsgeschichtlich notwendig und daher Gottes Wille.
P.P. spielt hier keine Rolle als Richter. Er fungiert bestenfalls gewissermaßen als "Naturgewalt".
Jesus wurde nicht "gerichtet" im Sinne von "Recht sprechen", denn das müsste ja bedeuten, er habe Unrecht getan.
Er hat sich geopfert und dem Unrechtsurteil eines Tyrannen gebeugt, um die Menschheit zu heilen.
Die Ehe wurde von Gott mit einem Grund gestiftet: mit ihr sollen wir uns beweisen, dass wir in der Lage sind, einen Bund für immer einzugehen. Denn das ist die Voraussetzung für den Bund, den wir mit Gott schließen wollen. Es sollte sichergestellt sein, dass wir auch in Zukunft keine "Scheidung von Gott" anstreben.
Daher ist die Ehe ein Modell für den Bund mit Gott und Ehebruch, respektive Scheidung, ist ein Bild für die Bundesuntreue. Insofern immer schädlich.
Ich bin selbst geschieden. Ein Richter hat mich rechtmäßig geschieden. Das ist doch aber keine Aussage in Bezug auf den Willen Gottes! Ich kann auch aus der Kirche austreten und sofern dies vor Gericht käme, auch erstreiten. Aber das muss doch dann nicht automatisch bedeuten, dass mein Kirchenaustritt gottgewollt ist. Ich könnte auch vor Gericht erstreiten, dass ich Atheist sein will und recht bekommen! Aber ist das Verlassen des Bundes mit Gott denn deswegen gottgewollt?
Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich selber über die Bedeutung seines Handelns klar wird. Ich meine immer: nicht Gott straft, sondern oftmals strafen wir uns selber - vielleicht zu recht und mit Erfolg, wenn das zur besseren Einsicht führt.
Wie gesagt: ich wurde rechtmäßig geschicden, aber danach bin ich 10 Jahre lang durch ein Tal der Demut gegangen. Gut so, es hat mich etwas gelehrt. Ich danke Gott für diese Bewährung und die zweite Chance!