sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 11:36
Da unterliegst du wieder mal einer sehr selektive Sicht der Dinge.
Warum selektiv? Der AT Gott ist doch extrem grausam, wenn man den Quellen glauben kann. Und aus deiner Sicht muss man ihnen ja glauben, da sie göttlich inspiriert und irrtumsfrei sind.
Der Gott des NT und der Gott des AT sind die gleichen. Liebe, Barmherzigkeit, Gnade, Geduld - aber auch Zorn und Gericht, sind Thema in beiden Teilen der Bibel.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 11:36
[Lindemann] leugnet die Ergebnisse einer Forschung nicht, die methodisch-atheistisch vorgeht, "als ob es Gott nicht gäbe".
Das zeigt die ganze Schizophrenie:
Er will an Gott glauben, als ob es Gott nicht gäbe.
Er könnte ja auch an einen Gott glauben, der keinen unehelichen Sohn hat. Allerdings wäre dann dem Christentum die Geschäftsgrundlage entzogen.
Du sprichst in Rätseln. Die Sohnschaft Jesu besteht von Ewigkeit her, Jesus ist Teil der dreieinigen Gottheit. Darüber zu spekulieren, was Lindemann sonst noch so glauben "könnte", ist außerdem müßig.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 11:36
Und zwar weder in die eine, noch in die andere Richtung. Weil sie aber mit dem apriori eines "naturalistischen Jesus" an die Sache herangeht, kritisiert Ratzinger die HKM vollkommen zurecht.
Welche soll sie sonst treffen? Religiöse Vorannahmen? Dann ist es keine Geschichtswissenschaft, sondern Glaubensideologie.
Gar keine. Zur Frage ob Jesus göttlich ist, muss apriorifreie Wissenschaft schweigen. Die Texte besagen es – aber das kann Wissenschaft weder annehmen noch ausschließen. Sobald sie sagt, wir schließen aus, was über Jesus in den Texten steht, ist es nicht mehr Wissenschaft sondern Ideologie. Geschichtswissenschaft kann bzgl. der Bibel nur die geschichtlichen Daten liefern. Ihre Interpetation ist dann Sache des Glaubens.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 11:36
Das Jesusbuch von Theißen steht, entgegen der Texte die es behandelt, unter dem Glaubensvorbehalt, dass Jesus nur ein ganz normaler Mensch war.
[…]Mehr kann sich die Forschung auch nicht anmaßen.
Sie kann sich weder anmaßen zu sagen, dass die Autoren der Texte lügen, noch dass Jesus der sei, den die Autoren beschreiben. Geschichtliche Eckdaten ermitteln und dann Klappe halten. Die Interpetation ist Sache des Glaubens.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Ob das Projet der Vergottung eines Menschen den Schreibern gelungen ist, mag sich jeder selbst ein Bild machen. Da kommt dann wieder die Glaubensideologie ins Spiel.
Eine nachträgliche "Vergottung" ist eine reine Erfindung und nicht nachweisbar. Du könntest mich widerlegen, indem du ältere Texte als die des NT vorlegst, indenen Jesus anfangs noch nicht als göttlich dargestellt wird. Das wird dir aber nicht gelingen.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 11:36
Es gibt viele Eigenschaften des Universums und des Lebens, die sich am besten und plausibelsten durch eine intelligente Ursache erklären lassen.
Zum Beispiel?
Alle großen Fragen sind offen. Warum existiert unser feinabgestimmtes Universum, wie entstand das Leben und seine Vielfalt, wie entsteht Bewusstsein. Geht man den Dingen auf den Grund, bleiben als Ursache im Grunde immer nur entweder geistlose Zufallsprozesse oder Intelligenz. Letzteres auszuschließen halte ich für sehr unintelligent.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 11:36
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 29. Jul 2019, 18:15
Deshalb schreibt ja Matthäus: ihr werdet mit den Stästen Israels nicht zu Ende kommen....
Man ist bis heute noch nicht zu Ende, mit den Städten Israels.
Echt, wußte gar nicht, dass Israel so groß ist.
Das mit den Städten Israels steht in Mt. 10, 23. Dort ist im Zusammenhang aber bereits hintergründig von künftiger, weltweiter Mission die Rede (V. 18). Dadurch, dass Jesus von den Juden verworfen wurde, steht tatsächlich die endgültige Errettung der Juden bis heute noch aus. Man ist also mit den "Städten Israels" noch nicht zu Ende. Die erfolgt, wenn "die Vollzahl der Nationen eingegangen ist" (siehe Römer 11, 25-26).
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 11:36
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 29. Jul 2019, 18:15
…und zu den Heiden zu gehen, verbietet Jesus seinen Jüngern ebenfalls.
Wenn du dich mal ein bisschen einlesen würdest ins NT, würdest du schnell sehen, dass es sich eindeutig um einen temporären Befehl Jesu handelte.
Temporär interpretieren die Glaubensideologen hinein, aber das hat nichts mit der jesuanischen Anweisung zu tun.
Die Episode der Aussendung der Jünger in die umliegenden Städte war ein temporäres Ereignis, da muss nichts interpretiert werden, es ist gemäß der Texte der Fall. Jesus spricht später an verschiedenen Stellen von der weltweiten Verküdigung des Evangeliums.
Die Fälscher, denen das nicht passt, streichen das einfach als "nicht jesuanisch". Nun ja….
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Daduch kam es ja zum Streit zwischen Petrus und Paulus,
Seufz. Nein, das war nicht Inhalt des Streits zwischen Petrus und Paulus…
Informiere dich einfach
hier worum es da ging.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Mo 29. Jul 2019, 12:49
Laut der Quellen hat Jesus sowohl gelesen, als auch geschrieben. Siehe z.B Lukas 4, 16 f.
Er hat keine Zeile hinterlassen, weil er entweder nicht schreiben konnte
…was aufgrund der Texte auszuschließen ist, (s.o.).
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
oder er hielt es in Anbetracht der nahen Gottesherrschaft nicht mehr für nötig, irgendwas schriftliches festzuhalten.
Was ebenfalls aufgrund der Texte auszuschließen ist, wie nun dutzendemale belegt wurde.
Jesus wusste einfach um die Macht seiner Worte, denn ER ist selbst der Logos: "Himmel und Erde werden vergehen aber meine Worte werden nicht vergehen." Mk. 13, 31; Lk. 21, 33
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Mo 29. Jul 2019, 12:49
sven23 hat geschrieben: ↑Mo 29. Jul 2019, 18:15
Ähm, doch. Schon mal was von historisch-kritischer Forschung gehört.
Doch, das ist aber nicht "DIE" Forschung sondern die weltanschauliche Erforschung von Texten über Gott, also ob es diesen nicht gäbe.
Ich weiß, das ist eine fiese Kröte, die Glaubensideologen hier zu schlucken haben, aber es geht nicht anders, es sei denn, man gibt den wissenschaftlichen Anspruch auf.
Dann bedeutet "wissenschaftlicher Anspruch" selbst Glaubensideologie. Atheismus, Naturalismus – das ist Glaube und nichts anderes.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Roland hat geschrieben: ↑Mo 29. Jul 2019, 12:49
Nein, von axiomatischen Überzeugungen. Alle Quellen stammen demnach von irrtumsfähigen Menschen, Inspiration wird ausgeschlossen. Außerdem geht man vom historischen Relativismus aus, d.h. Jesus wird als ganz normaler Mensch gesehen, den man im Kontext seines Umfelds und aus seiner Zeit heraus verstehen muss.
Ganz im Gegensatz zu den Texten, die von Jesus klar als dem einzigartigen Sohn Gottes sprechen – die Quellen und die Intention der Autoren spielen keine Rolle, man bastelt sich einen Jesus auf der Basis des methodischen Atheismus.
Tja Lieber Roland, das nennt man wissenschaftliche Exegese.
OK, man kann es so sehen. Wissenschaft ist dann ein Weltbild das alles ausschließt, was sich nicht irgendwie "wiegen und messen" lässt. Gott lässt sich nicht wiegen und messen, also muss ausgeschlossen werden, dass die zu untersuchenden Texte die Wahrheit sagen.
Mancheiner bleibt eben leider in diesem primitiven Szientismus hängen.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Wem das zu hoch ist, dem empfehle ich einen Wechsel ins glaubensideologische Lager oder in die Kirche.
Sagt Sven23, der dem glaubensideologischen Lager der Giordano-Bruno-Stiftung nahesteht
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
Die Kirche lebt ja laut Konzelmann immer noch davon, dass die Ergebnisse der Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind.
Sie sind publik. Und dort, wo man dem weltanschaulich-naturalistischen Zweig der Leben-Jesu-Forschung folgt, leeren sich die Kirchenbänke. Wer will schon Lindemanns Schizophrenie folgen?
Wo man dagegen dem "Leben Jesu" so folgt, wie es die Texte besagen, boomen meist die Gemeinden.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 16:48
PS.
Closs ist ja dafür bekannt, dass er Zitate verstümmelt, so dass man den Kontext nicht mehr erkennen kann.
Du bist das andere Extrem und läßt fast den ganz bisherigen Verlauf stehen, was zu tiefen Verschachtelungen führt.
Hab ja meine Antworten überwiegend in dein voriges Posting eingefügt. Der Verlauf war also an einigen Stellen genau um ein einziges Zitat "tiefer verschachtelt" als in deinem Posting. Aber du hast recht, wir müssen immer wieder mal kürzen, aber so, dass noch erkennbar ist, worum es im Zusammenhang ging.