Travis hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 16:47
Nur, um eine Lanze für die Menschen des AT zu brechen... es wurde ihnen noch nicht in Klarheit offenbart. Zudem fehlte ein notwendiger Schritt in der Heilsgeschichte.
Genau richtig - so sehe ich es auch. - Das Ding heißt nicht umsonst Heils-GESCHICHTE.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 18:09
Er war Jude und ist, wie Theißen richtig sagt, nur in seinem jüdischen Kontext zu verstehen.
Methodisch richtig - das entspricht der HKM-Hermeneutik. - Erinnere Dich an Theißens Vorwort: In der Wissenschaft ist die Methoden-Treue im Zweifelsfall wichtiger als das Ergebnis.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 18:09
Ist die Kirche nicht auch selber Schuld an ihrem Glaubwürdigkeitsverlust?
Selbstverständlich - es gehören immer zwei dazu.
Trotzdem: "Glaubwürdigkeit" WEM gegenüber? Einer säkularen Gesellschaft gegenüber? Wie kann man jemandem glaubwürdig sein, der verlernt hat zu verstehen, was man sagt? ---- Den Hauptgrund sehe ich darin, dass die säkularen Weltanschauungen die Medien fast ausschließlich auf ihrer Seite haben - da gibt es in Sachen "Kirche" keinen kritischen Abstand mehr.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 18:15
Die Kirche wollte diese Diskussion nie haben
Klar - man wollte es intern klären. - Es gab damals noch nicht die Pflicht, solche Fälle anzuzeigen (das gibt es erst seit ca. 10 Jahren - und wird seitdem auch meines Wissens gemacht).
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 18:15
vor allem wollte man die Verantwortung der Bischöfe unter den Teppich kehren.
Was heißt eigentlich "Verantwortung"? - Ist der Geschäftsführer der Firma x verantwortlich, wenn Mitarbeiter am Wochenende im Firmen-SChuppen 13Jährige missbrauchen? Möglicherweise ja - aber jeder weiß doch, dass dies eine virtuelle Verantwortung ist.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 18:15
Besonders perfide war, dass man den Opfern geraten hat, ihre "Taten" zu beichten. Der Trick bestand darin, dass die Taten dann unter das Beichtgeheimnis fielen und die Täter vor dem Zugriff säkularer Strafverfolgung geschützt waren.
Und dann wundert man sich über Mitgliederschwund.
Das ist jetzt wieder mal so eine typische verschwörungs-theoretische Räuberpistole, mit der man evt. bei geilen Medien, aber nicht auf redlicher Ebene durchkommen kann:
1) Wer missbraucht WIRD, hat keinen Grund zur Beichte.
2) Und selbst wenn er beichtet: Er kann trotzdem zum Staatsanwalt gehen.
Nun sind wir uns ja einig, dass es bis vor plusminus 50 Jahren eine Geistlichen-Autorität gab, die es den Opfer-Eltern schwer machte, juristische Schritte zu tun. - Aber das gilt sicherlich nicht für Zeiten, für die heute Verjährungsfristen noch nicht abgelaufen sind - und nur davon dürften wir eigentlich sprechen, wenn wir unsere Verfassung ernst nehmen wollen.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 19. Jul 2019, 18:15
Und dann wundert man sich über Mitgliederschwund.
Die Missbrauchsdiskussion spielt nur eine periphäre und lediglich auslösende Rolle - das Problem ist nach wie vor die Entfremdung von spirituellem und säkularem Denken. - Oders andersrum: Kein Mensch, der die christliche Botschaft verstanden hat, tritt aus der Kirche aus, weil sich Vertreter dieser Kirche, also Boten der Botschaft, fehlverhalten haben.