sven23 hat geschrieben: ↑Fr 21. Jun 2019, 14:30
Ich sehe bei der Kirche keine Bereitschaft, an den Dogmen irgendwas zu ändern.
Substantiell richtig - jedoch kann man Dogmen immer wieder neu definieren. - Guckst Du beim Vatikan:
INTERNATIONALE THEOLOGISCHE KOMMISSION
DIE INTERPRETATION DER DOGMEN[1]
(1990)
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 21. Jun 2019, 14:30
Da betreibst du Geschichtsglitterung, denn die Kirche verstand die biblischen Berichte durchaus als tatsächliches historisches Geschehen, so wie es viele religiöse Fundamentalisten noch heute tun. Du lügst dir mal wieder in die eigene Tasche.
Natürlich nicht - Du hast wieder mal was nicht verstanden. ----- Wir sprachen hier von DOGMEN und dass deren geistige Substanz unabhängig von naturwissenschaftlichen Entwicklungen ist.
Du kommst jetzt mit einem ganz anderen Thema, nämlich Historizität - auch davon hatten wir es schon - zur Erinnerung: Die Verkündigungs-Sprache und das Verständnis war lange Zeit so, dass man geistig Reales auch als historisch real verstanden hat - deshalb sind "Adam und Eva" als "wirklich" dargestellt - was ja geistig auch stimmt (aber eben nach heutigem Verständnis nicht historisch).
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 21. Jun 2019, 14:30
Kann man in einer geistigen Sintflut ertrinken?
Du hast es nicht verstanden.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 21. Jun 2019, 14:30
dann kannst du uns sicher von Fällen berichten, in denen eine Jungfrau gebärt.
Nee - kann ich nicht und muss ich nicht. - Entscheidend ist, dass es aus spiritueller Sicht sein KANN.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 21. Jun 2019, 14:30
Warum? Es sind Originalzitate von Paulus.
Die man geistig auslegen muss. - Die mir am nähesten seiende und von vielen Theologen geteilte Interpretation ist, dass Gott Gutes und Böses zukommen lässt, somit auch das Böse gottgegeben ist (siehe Hiob; "Der herr hat's gegeben, der Herr hat'Äs genommen").
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 21. Jun 2019, 14:30
Historische Fakten lassen sich nicht wegbeten.
1) Richtig
2) An dieser Stelle komplett deplatziert.
sven23 hat geschrieben: ↑Fr 21. Jun 2019, 14:30
Kannst du belegen, dass Popper zwischen methodischer und ontischer Falsifikation unterschieden hat?
Er kümmert sich meines Wissens nicht ums Ontische (im traditionellen Verständnis), weil das nicht Sache seiner Methodik ist. - Popper sagt im Grunde:
"Wir nehmen 'die Welt', wie wir sie wahrnehmen - das, was wir davon mit meiner Methode fassen, ist das, was us interessiert". - Das impliziert: "Das, was der Fall ist, aber von meiner Methodik nicht fassbar ist, ist für uns irrelevant".
Popper diskutiert also (meines Wissens) NICHT über Metaphysisches, weil es nichts mit seiner Methodik zu tun hat - aber er schließt es auch nicht aus. ---- Das ist so wie ein Bäcker, der nur Backwaren macht und sich nicht um Würste kümmert.
Achtung: Im Sinne Deiner Frage gibt es allerdings ein Problem: Unter "ontisch" versteht man per orwellschem Neusprech heute geradezu das Gegenteil dessen, was man traditionell darunter versteht. - Traditionell = wik:
"Die Ontologie (im 16. Jahrhundert als griechisch ontologia gebildet aus altgriechisch ὄν ón ‚seiend‘ und λόγος lógos ‚Lehre‘, also ‚Lehre vom Seienden‘) ist eine Disziplin der (theoretischen) Philosophie, die sich mit der Einteilung des Seienden und den Grundstrukturen der Wirklichkeit befasst. Dieser Gegenstandsbereich ist weitgehend deckungsgleich mit dem, was nach traditioneller Terminologie „allgemeine Metaphysik“ genannt wird".
Heute hat man naturwissenschaftliche (methodische) Ergebnisse mit ontische Ergebnisse gleichgeschaltet - also glatt das Gegenteil. - Das ist so, als würde ich Dich ab sofort statt mit Sven mit Ratzinger ansprechen würde.

- Das ist ein gutes Beispiel für die Manipulationsmacht der Sprache.