Die AfD im Fadenkreuz

Politik und Weltgeschehen
Quintus Fixlein
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#11 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 20:55

closs hat geschrieben:
Quintus Fixlein hat geschrieben:Oder nützt es der AfD wenn wir ständig mit einem dräuend erhobenen Zeigefinger durch die Landen und Foren wandern?
Eindeutige Antwort: Ja, es nützt der AfD.


Quintus Fixlein hat geschrieben:Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch.(Brecht)
Aber das gilt doch genauso für unsere Political-Correctness-People, die ideologie-fixiert nicht nach rechts oder links gucken. - Sind diese Leute "braun"? Nein, sind sie nicht. - Aber sie haben dieselbe "Führer-wir-folgen-Dir"-Mentalität.

Harald Martenstein, der langjährige altlinke ZEIT-Magazin-Kolumnist, erzählt in seiner letzten Kolumne, dass er bei diesen "mit einem dräuend erhobenen Zeigefinger durch die Landen" ziehenden Volks-Erziehern als "Familiarist" auf Schwarzen Listen steht - dass es (noch) nicht heißt "Faschist", ist nicht wirklich beruhigend. - Eigentlich ist es wirklich lustig, aber irgendwann kann das Absurde halt auch zur Realität werden.

Auf den schwarzen Listen befindet sich inzwischen auch Sloterdijk und Rüdiger Safranski und das macht nicht nur mich mehr als nachdenklich, wo endet das, wo führt das hin, ist das noch eine Demokratie, die den Namen Demokratie verdient?

Quintus Fixlein
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#12 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 20:58

Quintus Fixlein hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Quintus Fixlein hat geschrieben:Oder nützt es der AfD wenn wir ständig mit einem dräuend erhobenen Zeigefinger durch die Landen und Foren wandern?
Eindeutige Antwort: Ja, es nützt der AfD.


Quintus Fixlein hat geschrieben:Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch.(Brecht)
Aber das gilt doch genauso für unsere Political-Correctness-People, die ideologie-fixiert nicht nach rechts oder links gucken. - Sind diese Leute "braun"? Nein, sind sie nicht. - Aber sie haben dieselbe "Führer-wir-folgen-Dir"-Mentalität.

Harald Martenstein, der langjährige altlinke ZEIT-Magazin-Kolumnist, erzählt in seiner letzten Kolumne, dass er bei diesen "mit einem dräuend erhobenen Zeigefinger durch die Landen" ziehenden Volks-Erziehern als "Familiarist" auf Schwarzen Listen steht - dass es (noch) nicht heißt "Faschist", ist nicht wirklich beruhigend. - Eigentlich ist es wirklich lustig, aber irgendwann kann das Absurde halt auch zur Realität werden.

Auf den schwarzen Listen befindet sich inzwischen auch Sloterdijk und Rüdiger Safranski und das macht nicht nur mich mehr als nachdenklich, wo endet das, wo führt das hin, ist das noch eine Demokratie, die den Namen Demokratie verdient?
Ich mache mir, viele Menschen und immer mehr Menschen machen sich da schon gewisse Sorgen.

closs
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#13 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von closs » Di 3. Okt 2017, 21:14

Quintus Fixlein hat geschrieben:Auf den schwarzen Listen befindet sich inzwischen auch Sloterdijk und Rüdiger Safranski und das macht nicht nur mich mehr als nachdenklich, wo endet das, wo führt das hin, ist das noch eine Demokratie, die den Namen Demokratie verdient?
Ich mache mir, viele Menschen und immer mehr Menschen machen sich da schon gewisse Sorgen.
Siehst Du - und damit meinst Du nicht die AdF, sondern diejenigen, die der AfD maßgeblich zum Aufstieg verholfen haben. - Im übrigen stimme ich Dir hier vollumfänglich zu.

Quintus Fixlein
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#14 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 21:26

closs hat geschrieben:
Quintus Fixlein hat geschrieben:Auf den schwarzen Listen befindet sich inzwischen auch Sloterdijk und Rüdiger Safranski und das macht nicht nur mich mehr als nachdenklich, wo endet das, wo führt das hin, ist das noch eine Demokratie, die den Namen Demokratie verdient?
Ich mache mir, viele Menschen und immer mehr Menschen machen sich da schon gewisse Sorgen.
Siehst Du - und damit meinst Du nicht die AdF, sondern diejenigen, die der AfD maßgeblich zum Aufstieg verholfen haben. - Im übrigen stimme ich Dir hier vollumfänglich zu.

Einer meiner ersten Beiträge in diesem Forum war, das es ohne Merkels Politik des Jahres 2015 keine AfD gegeben hätte, das halte ich weiterhin aufrecht, die AfD ist ein politische Fehlgeburt der Merkelpolitik.

Danach fragte ich, ob ich nun ein Nazi sei wegen dieser Meinung, aber keiner gab darauf eine Antwort, was meinst du dazu?

closs
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#15 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von closs » Di 3. Okt 2017, 21:55

Quintus Fixlein hat geschrieben:Danach fragte ich, ob ich nun ein Nazi sei wegen dieser Meinung, aber keiner gab darauf eine Antwort, was meinst du dazu?
Natürlich bist Du deswegen kein Nazi. - Allerdings fand ich Merkels Politik sehr mutig - es hat Deutschland in der Welt sehr viel Renommé eingebracht - sogar der UN-Sekretär hat es eigenes und namentlich erwähnt.

Persönlich war ich FÜR diese Politik, weil sie meinem Menschenbild entspricht, UND weil ich glaube, dass damit bei vernünftiger Integration (und da gehört eben auch Familien-Nachzug dazu!!!) ein Reservoir an künftigen Handwerkern, etc. in zweiter Generation (also die heutigen Kinder) geschaffen werden kann - bei unserer Demographie sehr vernünftig, wie ich meine. - Also nicht nur humanitäre, sondern auch volkswirtschaftliche Gründe.

Das Problem scheint mir an folgendem zu liegen, das in BAyern sehr deutlich zu sehen war: Die große Politik mault rum, aber die Leute vor Ort hängen sich wirklich sportlich ins Zeug (genauso viele CSU- wie SPD-Wähler). - Es gibt also wieder mal eine Kluft zwischen "offizieller Gesellschaft" und "realer Gesellschaft".

Wie erfolgreich das sein kann, haben wir bei uns (Nordbayern) erlebt: Wir haben in einem Pilot-Projekt der RKK sechs 18jährige Eritreer in unserem Zweit-Haus (gepflegter Altbau) aufgenommen, vorher mit den Nachbarn und den Gemeinderäten gesprochen und die PResse geholt: Es gab eine sensationelle Hilfe-Welle incl. Familien-PAtenschaften für jeden einzelnen der Jungs, Integration in Sportvereine (einer der Jungs fährt heute ziemlich erfolgreich Straßenrennen mit dem Fahrrad). - Heute habe vier der sechs eine reguläre Ausbildungsstelle im Handwerk (wo Deutsche nicht mehr arbeiten wollen!) - Operation geglückt, Patient lebt noch.

Gekostet hat uns das unterm Strich 5 - 7.000 Euro --- allerdings haben wir dafür jetzt ein zertifiziertes Haus in BEzug auf Elektrik und Heizung, was uns zunächst 15.000 Euro Liquidität gekostet hat, dann aber per Mietvertrag erheblich amortisiert wurde - sei's drum. Es ist auch für uns unterm Strich ein Erfolg.

Es geht also. - Warum geht es? Weil wir ländlich sind und dort die Asylanten recht gut verteilt werden können (also keine Ghettos) - und weil die eher konservative Bevölkerung unter der Schirmherrschaft von Pfarrer und Bürgermeister die Sicherheit hat, von "oben" gedeckt und gewürdigt zu sein. - Und weil die Bevölkerung relativ autonom gegen mediale Trends ist.

Quintus Fixlein hat geschrieben:die AfD ist ein politische Fehlgeburt der Merkelpolitik.
Auch den Brexit kann man so begründen - und da ist auch was dran. - Trotzdem: Man kann nicht Richtiges vermeiden, nur dass keine Eiterbeulen aufbrechen.

Quintus Fixlein
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#16 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 22:20

closs hat geschrieben:
Quintus Fixlein hat geschrieben:Danach fragte ich, ob ich nun ein Nazi sei wegen dieser Meinung, aber keiner gab darauf eine Antwort, was meinst du dazu?
Natürlich bist Du deswegen kein Nazi. - Allerdings fand ich Merkels Politik sehr mutig - es hat Deutschland in der Welt sehr viel Renommé eingebracht - sogar der UN-Sekretär hat es eigenes und namentlich erwähnt.

Aber auch Europa gespalten und hier meine ich nicht nur Ungarn und Polen. Dieses Thema wird immer ein sehr emotional und kontrovers diskutiertes Thema sein und auch bleiben.

Warum geht es? Weil wir ländlich sind und dort die Asylanten recht gut verteilt werden können (also keine Ghettos)

Ich habe diese Ghettos, und ich meine Ghettos, in Berlin im Jahr des Anfangs selbst miterlebt, das Leid und die Verzweiflung das man dort erlebte, das war mehr als beklemmend, nicht nur mein Sohn samt Schwiegertocher rannten nach Hause und räumten alle Kleiderschränke leer, dazu Decken, Schuhe und was weiß ich noch, allerdings vermisste ich diese Spontanität der Solidarität bei den Christen.
Das wäre doch einmal im Sinne eines Jesus gewesen: ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht.
Und natürlich;

Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.

Ein recht interessanter Text aus Matthäus, hier aber nicht als Kritik verstanden, denn Ausnahmesituationen dieses Ausmaßes sollten nicht verallgemeinert werden.
Wir selbst können das Leid dieser Welt nicht mindern, aber wir selbst können damit anfangen, jedenfalls bevor diese Welt endgültig im Schutt und Asche versinkt, und das wird sie.

closs
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#17 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von closs » Di 3. Okt 2017, 22:36

Quintus Fixlein hat geschrieben:Ich habe diese Ghettos, und ich meine Ghettos, in Berlin selbst miterlebt, das Leid und die Verzweiflung das man dort erlebte, das war mehr als beklemmend, nicht nur mein Sohn samt Schwiegertocher rannten nach Hause und räumten alle Kleiderschränke leer, dazu Decken, Schuhe und was weiß ich noch, allerdings vermisste ich diese Spontanität der Solidarität bei den Christen.
Bei uns waren es Christen, weil es kaum etwas anderes bei uns gibt. - Allerdings: Niemand soll behaupten, dass Agnostiker in der PRaxis weniger christlich sind als Christen. Aus einem einfachen Grund: Nach christlicher Auffassung kommt jeder aus demselben "Wurstkessel" - der Unterschied besteht darin, dass der Mensch sehr unterschiedlich begründet - halt je nach geistigem Erkenntnisstand. - Deshalb MEIN Credo: Das Wichtigste ist der "geistige Instinkt" - egal ob er sich selber so bezeichnet oder nicht. - Dieser Instinkt ist da oder nicht da.

Quintus Fixlein hat geschrieben:ber auch Europa gespalten und hier meine ich nicht nur Ungarn und Polen. Dieses Thema wird immer ein sehr emotional und kontrovers diskutiertes Thema sein und auch bleiben.
Stimmt - da vermischen sich heterogenste Strukturen. - Da der Meritokrat, der meint, das Schicksal würde nach Kriterien der sog. "Leistungsgesellschaft" folgen - da der Agnostiker mit geistigem Instinkt - dort der asoziale Narzisst mit viel oder wenig Geld - da der Instinkt-Christ - dort der etablierte Pfründe-Christ - etc. - Da gibt es am Ende die merkwürdigsten Allianzen.

Quintus Fixlein
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#18 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von Quintus Fixlein » Di 3. Okt 2017, 22:48

closs hat geschrieben:Deshalb MEIN Credo: Das Wichtigste ist der "geistige Instinkt" - egal ob er sich selber so bezeichnet oder nicht. - Dieser Instinkt ist da oder nicht da.

Warum eigentlich immer die Große Trommel wenn ein Tamburin auch gereicht hätte?

Geistige Instinkte hat jeder Mensch, und ob diese nun gut oder schlecht sind, ein Urteil darüber Maße ich mir nicht an.

Wir alle haben die Anlagen in uns zum Heiligen, oder auch zum Massenmörder, wie sich das in unserem Schicksal gestaltet, das wir ein Henker oder ein Ghandi werden, das ist mir ein tiefes Rätsel, denn auch die christliche Religion bietet mir hier keine Antworten, die wirkliche Antworten sind.

Ein paar Nüsse sollten dem Menschen zum Knacken schon gelassen sein, wenn es denn keine tauben Nüsse sind.

closs
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#19 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von closs » Di 3. Okt 2017, 23:28

Quintus Fixlein hat geschrieben:Geistige Instinkte hat jeder Mensch, und ob diese nun gut oder schlecht sind, ein Urteil darüber Maße ich mir nicht an.
Ja - ich habe damit die guten Instinkte gemeint - natürlich gibt es auch die bösen.

LEtztlich darf man in der Tat kein Urteil darüber fällen - andererseits: Das Leben hat auch seine praktischen Seiten, die schon irgendwie erkennen lassen, was gut uns böse ist. - Oder (ich rudere zurück) man ist so sehr verwirrt, dass man es nicht weiß. - Aber jetzt wird es arg dialektisch.

Munro
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#20 Re: Die AfD im Fadenkreuz

Beitrag von Munro » Fr 21. Jun 2019, 16:22

closs hat geschrieben:
Di 3. Okt 2017, 20:48

Die RKK hat der AfD die Teilnahme beim kürzlichen Kirchentag untersagt. - Davon abgesehen: Ich hätte es NICHT untersagt, weil man nicht verbieten, sondern stärker sein sollte - aber das ist ein anderes Thema.

Beim Evangelischen Kirchentag war die AfD auch nicht zugelassen.

https://www.kirchentag.de/no_cache/prog ... ebersicht/

Ob das gut war?
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Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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