closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
Was ist der Unterschied?
Ratzinger jedenfalls will die Evangelien als historische Tatsachenberichte verstanden wissen.
Der Unterschied liegt darin, dass sogar Ratzinger im Jesus-Buch ausdrücklich das Wort "wesentlich" benutzt. - Die (spirituell) WESENTLICHEN Punkte seien historischer Natur (das ist mir spontan beim ersten Lesen aufgefallen).
Ja und?
Die Naherwartung, die Heidenmissionierung, sein Selbstbildnis und sein angeblicher"Opfertod" sind wesentlich.
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
Da hat Roland lediglich den Ratzinger nachgeplappert.
Das steht sogar in wik. - Davon abgesehen: Wie oft plapperst Du Bultmann und Conzelmann nach?
Die aber auf wissenschaftlichem Level argumentieren und nicht auf glaubensideologischem.
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
Das reicht schon, um die Absichten dahinter zu erkennen.
Nein - das allein reicht nicht. - Man muss auch die Horizonte von Autor und Interpret und deren (kulturelle/weltanschaulichen) Vorannahmen abgleichen.
Genau das tut die Forschung. Kanoniker interessieren sich bekanntermaßen dafür ausdrücklich nicht.
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
Bei "historisch-kritisch" bezieht sich das "kritisch" auf den vermuteten Unterschied zwischen den historischen Ereignissen und den biblischen Berichten. Wie die Forschungsergebnisse zeigen, ist dieser Verdacht nicht unbegründet.
Du tappst ständig in die Fall, Forschungsergebnisse der EIGENEN hermeneutik als "DIE" Forschungergebnisse zu bezeichnen - damit kommst Du in einen Zirkelschluss.
Das ist weder eine Falle, noch ein Zirkelschluss.
Zirkelschlüssig argumentieren Kanoniker, die ihr vorausgesetztes Glaubensbekenntnis anhand der Texte bestätigt finden wollen.
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
Und lügen tut er auch noch
Nee - Du denkst einfach nicht differenziert und brichst dann zusammen, was Du mit haltlosen Beschimpfungen quittierst. - Zur Sache selbst: Ein säkular denkender Theologe kommt ganz sicher ohne religiöses Glaubensbekenntnis aus.
Wenn er wissenschaftlichen Anspruch hat, sollte er das tunlichst vermeiden.
„Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.“
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)
Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach
Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
Richtig ist dagegen (und auch traditionell normal), dass man in der Theologie nur dann spirituelle Interpretationen machen kann, wenn man selber spirituell gepolt ist - insofern macht der Closs schon weis, dass Theologie mit spirituellem Interpretations-Anspruch ein Glaubensbekenntnis zur Existenz des Metaphyischen haben muss. - Aber das war nicht Deine Frage. - Also bitte: Differenziert denken.
Doch, genau darum ging es. Glaubensideologisch gepolte Theologen kommen naturgemäß nicht ohne Glaubensbekenntnisse aus. Genau das hast du als "merkwürdige These" bezeichnet. Schon wieder vergessen?
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
Eben nicht. Die Umdeutung erfolgte doch viel später und posthum.
"Umdeutung" ist bereits eine Behauptung - es kann genauso heißen "Das Erkennen erfolgte viel später und posthum".
Natürlich, closs könnte auch behaupten, der Fälscher der Hitlertagebücher habe eben erst viel später erkannt, was "Hitler wirklich dachte".
So kann man sich problemlos in die eigene Tasche lügen. Intellektuell höchst unbefriedigend, wie du sicher selber weißt.
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
closs hat geschrieben: ↑
Sa 25. Mai 2019, 14:30
- Auch Ratzinger und Berger wissen, dass Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte - und stimmen dem zu.
Als Glaubensideologen wollen oder können sie es nicht eingestehen. Da würde wohl ihr Weltbild zusammenbrechen.
Nein - sie verstehen es (kirchen-theologisch) nur anders, nämlich spirituell. - Außerdem sind sie keine Glaubens-"Ideologen", sondern haben genauso wie jeder dezidierte Vorannahmen. - Nach Deiner Ausdrucksweise wäre jeder, der glaubt, dass Jesus nur Mensch war, ein "Glaubens-Ideologe" - was soll das?
Sag du es uns. Es ist
deine Behauptung, dass die Forschung aus Glaubensideologen besteht, nur weil Kanoniker Glaubensbekenntnisse für ihre Auslegung benötigen.
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
Zunächst mal der Verzicht auf Glaubensbekenntnisse.
Auch die christlichen Exegesen verzichten im Rahmen ihre wissenschafts-systematischen Arbeit auf Glaubensbekenntnisse .
Das tun sie eben nicht.
Die Annahme der Göttlichkeit Jesu ist ein Gaubensbekenntnis, das sogar im apostolischen Glaubensbekenntnis eplizit vorkommt. (oder bekennt sich closs nicht zu diesem Glaubensbekenntnis?)
Die Behauptung, die biblischen Texte seien göttlich inspiriert und irrtumsfrei, ist ein weiteres astreines Glaubensbekenntnis.
Was willst du uns eigentlich hier für einen Unsinn erzählen?
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
Deshalb ist die HKM die Standardmethode und nicht glaubensbasierte Exegesen.
Nein - aus einem ANDEREN Grund. - Die HKM ist religiös apriorifrei, weil sie nur säkulare Vorannahmen hat. - Dies macht sie geeignet als Grundlage für weiterführende spirituelle Interpretationen
Blödsinn. Gaubensideologische Interpretationen kommen nicht ohne glaubensideologische Bekenntnisse aus. Das unterscheidet sie von ergebnisoffener Forschung.
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
- konkret: Ein Muslim oder Jude oder Christ jeglicher Denomination kann auf dieser Basis weiter-arbeiten - aber eben nur so lange, wie sich die HKM im Rahmen ihres Mandats bewegt.
Wer erteilt der Forschung Mandate, was sie darf und was sie nicht darf?
Du offenbarst mal wieder ein sehr merkwürdiges Wissenschaftsverständnis.
closs hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 23:27
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 25. Mai 2019, 17:16
q.e.d.
Lesekompetenz mangelhaft.
Wer nicht erkennt, dass Ratzinger alle Forschungergebnisse vom Tisch wischt (wo er selber einer der renommiertesten Wissenschaftlicher ist

), hat eine "Lesekompetenz mangelhaft", "q.e.d". ------ Solche Sachen sonderst Du ab.
Sein Rennomme hat er spätestens dann verspielt, als er alle Forschungsergebnisse vom Tisch wischte. Der Vorwurf, die historisch-kritische Methode abschaffen zu wollen, kam ja nicht von ungefähr.
Deshalb: wer lesen kann, ist klar im Vorteil.