Auf wissenschaftlicher Ebene können sie sich nicht auf Augenhöhe begegnen. In den Augen Ratzingers und Bergers ist Theißen ein Bibelfälscher und Antichrist.

Wir reden hier nicht über Wahlprogramme von Parteien, sondern über die Art, wie Textquellen wissenschaftlich untersucht werden.
Und da gibt es keine Ausnahmen für irgendwelche Glaubensideologen. Selbst Theologen mit wissenschaftlichem Anspruch verstehen das.
Warum tut sich der closs so schwer damit?

„Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.“
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)
Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach
Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de
Nein, es ist definitiv richtig, weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat: BEIDES spielt eine Rolle. - NATÜRLICH kommt Theißen zu seiner Tatsachen-Behauptung "Jesus HATTE eine Naherwartung" aufgrund HEUTIGER Hermeneutik - die er natürlich mit dem Text begründen kann. - Aber Ratzinger kann das mit gegenteiligem Befund AUCH.
Aber nur, weil du weder die historisch-kritische Methode verstanden hast, noch das Gegenmodell der Kanonik.
Wobei Interpretation bei closs meist ein Euphemismus für glaubensideologische Textverfälschung ist.

Du plapperst schon wieder. Und nein, ich bin nicht überfordert, sondern nur gelangweilt vom Geplappere.closs hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 20:03Falsch. - Wenn Bultmann seine Hermeneutik ansetzt, kann er versuchen, diese per Quellen zu falsifizieren - was ihm nicht "gelingen" wird, weil er die Quellen so deuten wird, dass sein Hermeneutik nicht ausgeknockt wird. Geschlagen geben wird er sich erst, wenn etwas GANZ deutlich ist, dem nicht auszuweichen ist. ---

Ja, das ist das closssche Credo. Wenn einem die Ergebnisse nicht passen, wechselt man einfach die Hermeneutik und schwups ist die Glaubenswelt wieder in Ordnung. Gerade das geht eben nicht, wenn man wissenschaftlichen Anspruch hat. Mit Gaubenshermeneutik hast du in der Wissenschaft verschissen.closs hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 20:03Beides ist gleichzeitig möglich, weil die Quellen bei selbem Textlaut unterschiedlich interpretierbar sind. - Du darfst davon ausgehen, dass hier nicht nur HKM-ler, sondern auch andere theologische Disziplinen wissen, wovon sie reden. - Aber sie können halt unterschiedliche Hermeneutiken haben - allerdings und immer wieder: Wenn man die 10 Methodenschritte abarbeitet und dabei NICHT in eigener Hermeneutik interpretiert, bleibt man im Rahmen dessen, was die päpstöiche Kommission gewollt und gemeint hat.
Häh, was ist das denn für ein Unsinn? Die DDR ist nicht falsifizierbar. Was will der Künstler uns damit sagen?
Ja, so wie unter Flacherdlern "intersubjektiv" nachvollziebar ist, dass die Erde eine Scheibe ist.closs hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 20:03Will man aber interpretieren, spielen immer auch nicht-falsifizierbare Vorannahmen mit. Deshalb gibt es auch einen Wissenschafts-Begriff, wonach BEGRÜNDUNGEN falsifizierbar sein müssen, also Fehler im Begründungs-Aufbau systematisch aufgespürt werden können - das heißt: Begründungen/Interpretationen müssen intersubjektiv nachvollziehbar sein. - Das passiert in der Theologie genauso wie in der Geschichtswissenschaften.
