closs hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 09:14
Aber gemeint habe ich eigentlich: Welche Eigenschaft muss Gott haben, um als Gott bezeichnet werden zu können - konkret: Kann Gott NICHT wissen, was Du morgen anstellst, und TROTZDEM Gott sein?
Das ganze noch einmal etwas genauer ausformuliert:
Welche Eigenschaft muss, weil ich (der Mensch = griechisch
anthropos) das so will, Gott für mich (den Menschen = griechisch
anthropos) haben, um von mir (dem Menschen = griechisch
anthropos) als Gott bezeichnet werden zu können - konkret: Kann Gott NICHT wissen, was ich morgen anstelle, und TROTZDEM Gott sein?
Antwort: Natürlich.
Begründung: Es gibt viele Gottesbilder von Menschen (= griechisch
anthropos) in denen Gott (Götter) nicht weiß (wissen), was der Mensch (= griechisch
anthropos) morgen anstellt.
Selbstverständlich ist auch deine Sichtweise Anthropozentrismus pur, im Grunde sogar Egozentrismus, denn wenn Gott nicht die Zukunft wissen würde, nicht Allmächtig wäre, würdest du nicht an ihn glauben, weil er dann deinen Ideen, Vorstellungen, Wünschen, Erwartungen und Ansprüchen nicht gerecht würde.
Klarer Fall von scheinheiligem Selbstbetrug, wenn du dich ein paar Posts weiter und überhaupt seit Jahren über den Anthrpozentrismus anderer aufregst. Wir haben halt nur unseren Standpunkt. Da hilft es auch nichts, so zu tun, als ob es einen anderen Standpunkt möglicherweise geben könne, weil den halt niemand einnehmen kann um die Welt, sozusagen von außen zu betrachten - und diesen anderen Standpunkt kann es ebenso gut nicht geben, wenn die Welt alles ist, was der Fall ist.
Wir haben keinen einzigen Hinweis auf ein "außerhalb" der Welt in der wir leben, sondern nur anthropozentrische Vorstellungen und Projektionen von uns. Ich sage das nicht gegen den Glauben an Gott, sondern für den Glauben an Gott in dem Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit eine große Rolle spielen. Dazu gehört auch kein falsches Zeugnis abzulegen, auch nicht gegen sich selbst - denn Gott zu lieben, wie seinen Nächsten und sich selbst, ist das höchste Gebot. Auch die goldene Regel verbietet das.
Was sollte an Anthropozentrismus denn schlecht sein, wenn der Mensch von Gott so geschaffen wurde, dass der Mensch die ihn umgebende Welt ringsum immer aus seinem menschlichen Zentrum, d.h. aus seinen eigenen menschlichen Augen heraus erblickt? Das scheint mir sehr gottgewollt zu sein.