Alles Teufelszeug? VII

closs
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#311 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 4. Mai 2019, 21:37

sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
Logisch ergibt sich ein Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Glaubensideologie, aber das wissen wir doch alles schon.
Davon war aber nicht die Rede - s.o.

sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
die Forschung arbeitet eben nicht zirkelschlüssig wie die Kanoniker.
Und wieder ein fachlich falsch formulierter Satz.

sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
Die Naherwartung ist das beste Beispiel, dass dir die Ergebnisse nicht gefallen.
Natürlich kann es sein, dass mir in einem anderen Kontext Ergebnisse nicht gefallen. - Aber in DIESEM Kontext geht es um etwas anderes: Nämlich dass es zwei unterschiedliche Forschungs-Ergebnisse gibt, die jeweils vorannahme-geprägt sind - das ist normal. - Unnormal ist, dass eine Seite darauf beharrt, dass ihre Vorannahmen keine Vorannahmen seien - DAS gefällt mir nicht.

sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
Welcher Wissenschaftler hält denn Wunder für möglich?
Jemand, der ERGEBNISSOFFEN fragt, was zur Zeit Jesu historisch passiert ist, kommt nicht drum rum, historisch mögliche Optionen miteinzubeziehen. Was denn sonst?

sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
Religiöse Vorannahmen sind Glaubensbekenntnisse, das sollte auch einem Dr. closs inzwischen klar sein.
Nein, ist es NICHT. - Ein Wissenschaftler muss Profi genug sein, um verschiedene historisch möglichen Optionen zu bearbeiten, OHNE daran glauben zu müssen.

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sven23
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#312 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » So 5. Mai 2019, 06:35

closs hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 21:37
sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
Logisch ergibt sich ein Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Glaubensideologie, aber das wissen wir doch alles schon.
Davon war aber nicht die Rede - s.o.
Doch, es geht im Prinzip immer um diese Diskrepanz.

closs hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 21:37
sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
die Forschung arbeitet eben nicht zirkelschlüssig wie die Kanoniker.
Und wieder ein fachlich falsch formulierter Satz.
Es ist richtig, denn was anderes als Zirkelschlüsse bekommen Kanoniker nicht zustande.

closs hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 21:37
sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
Die Naherwartung ist das beste Beispiel, dass dir die Ergebnisse nicht gefallen.
Natürlich kann es sein, dass mir in einem anderen Kontext Ergebnisse nicht gefallen. - Aber in DIESEM Kontext geht es um etwas anderes: Nämlich dass es zwei unterschiedliche Forschungs-Ergebnisse gibt, die jeweils vorannahme-geprägt sind - das ist normal. - Unnormal ist, dass eine Seite darauf beharrt, dass ihre Vorannahmen keine Vorannahmen seien - DAS gefällt mir nicht.
"Forschungsergebnisse" auf Grund von Glaubensbekenntnissen kann man wissenschaftlich gesehen in die Tonne kloppen.
Deshalb ist die HKM die Leitmethode und nicht Kanonik.

closs hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 21:37
sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
Welcher Wissenschaftler hält denn Wunder für möglich?
Jemand, der ERGEBNISSOFFEN fragt, was zur Zeit Jesu historisch passiert ist, kommt nicht drum rum, historisch mögliche Optionen miteinzubeziehen. Was denn sonst?
Das ist schon pure Glaubensideologie. Wundererzählungen sind vor allem eins: Erzählungen. Wunderberichte waren in der Antike nichts Ungewöhnliches, über viele Männer gab es Wunderberichte, aber sind sie deshalb wahr? Jesu Wunder sind also in diesem historischen Kontext zu betrachten und können keinen Sonderstatus auf Glaubwürdigkeit beanspruchen.
Ich weiß, für einen Glaubensideologen wie closs ist das schwer zu verstehen, aber es geht nicht anders, wenn man Wissenschaft betreiben will.

closs hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 21:37
sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 20:50
Religiöse Vorannahmen sind Glaubensbekenntnisse, das sollte auch einem Dr. closs inzwischen klar sein.
Nein, ist es NICHT.
Tja, und dann wunder sich closs, warum es mit der Doktorarbeit nichts werden konnte. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#313 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » So 5. Mai 2019, 09:32

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 06:35
Doch, es geht im Prinzip immer um diese Diskrepanz.
Es geht bei Dir um die Diskrepanz zwischen "Vorannahmen" und "Nicht-Vorannahmen", was an sich o.k. ist, aber daran scheitert, dass man "Vorannahmen" nicht als "Nicht-Vorannahmen" bezeichnen darf, nur weil man lustig ist.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 06:35
"Forschungsergebnisse" auf Grund von Glaubensbekenntnissen kann man wissenschaftlich gesehen in die Tonne kloppen.
Irrelevant. - Relevant ist, dass dies für "Vorannahmen" nicht gilt, weil man sonst ALLES in die Tonne kloppen müsste.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 06:35
Jesu Wunder sind also in diesem historischen Kontext zu betrachten und können keinen Sonderstatus auf Glaubwürdigkeit beanspruchen.
Richtig - "historisch". - Es geht darum, ob es Wunder bei Jesus HISTORISCH gegeben haben kann. - Ohne Vorannahme (oder "Glaubensbekenntnis", wie Du es nennst) kann man dies Frage nicht verneinen. - Deshalb lautet die Frage: Was ist Dir "Ergebnisoffenheit" wert? - Ist "Ergebnisoffenheit"
a) ontisch/wirklich/historisch gemeint oder
b) nur systemisch/methodisch?

MEINE Antwort ist immer b), weil Wissenschaft nicht mehr leisten kann. Dem widersprichst Du normalerweise. - Jetzt aber erzwingst Du selber b) indem Du sagst "Jesu Wunder ... können keinen Sonderstatus auf Glaubwürdigkeit beanspruchen" - also METHODISCHE/SYSTEMISCHE Bedingungen. - Sagst aber GLEICHZEITIG "Wunder sind also in diesem historischen Kontext zu betrachten", sprichst also ontisch/wirklich/historisch - ES SEI DENN, Du meinst mit "historisch" dasselbe wie "methodisch".

Du merkst also gar nicht, welchen Durcheinander Du loslässt, um Dein Schiff an den lauernden Klippen vorbei zu segeln UND meinst, dies sei Wissenschaft. - Nochmal: Da kommst Du nur bei Deinesgleichen mit durch.

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sven23
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#314 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » So 5. Mai 2019, 09:56

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:32
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 06:35
Doch, es geht im Prinzip immer um diese Diskrepanz.
Es geht bei Dir um die Diskrepanz zwischen "Vorannahmen" und "Nicht-Vorannahmen", was an sich o.k. ist, aber daran scheitert, dass man "Vorannahmen" nicht als "Nicht-Vorannahmen" bezeichnen darf, nur weil man lustig ist.
Die Vorannahme, die biblischen Quellen wie jeden anderen antiken Text zu untersuchen ist kein Glaubensbekenntnis, wie es Kanoniker benötigen.

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:32
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 06:35
"Forschungsergebnisse" auf Grund von Glaubensbekenntnissen kann man wissenschaftlich gesehen in die Tonne kloppen.
Irrelevant. - Relevant ist, dass dies für "Vorannahmen" nicht gilt, weil man sonst ALLES in die Tonne kloppen müsste.
Nein, weil du nicht unterscheiden willst zwischen Vorannahmen und Glaubensbekenntnissen.
Im übrigen können auch unsinnige Vorannahmen zu unsinnigen Ergebnissen führen.
Siehe Flacherdler, Kurzzeitkreationisten usw.

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:32
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 06:35
Jesu Wunder sind also in diesem historischen Kontext zu betrachten und können keinen Sonderstatus auf Glaubwürdigkeit beanspruchen.
Richtig - "historisch". - Es geht darum, ob es Wunder bei Jesus HISTORISCH gegeben haben kann. - Ohne Vorannahme (oder "Glaubensbekenntnis", wie Du es nennst) kann man dies Frage nicht verneinen. - Deshalb lautet die Frage: Was ist Dir "Ergebnisoffenheit" wert? - Ist "Ergebnisoffenheit"
a) ontisch/wirklich/historisch gemeint oder
b) nur systemisch/methodisch?

MEINE Antwort ist immer b), weil Wissenschaft nicht mehr leisten kann. Dem widersprichst Du normalerweise. - Jetzt aber erzwingst Du selber b) indem Du sagst "Jesu Wunder ... können keinen Sonderstatus auf Glaubwürdigkeit beanspruchen" - also METHODISCHE/SYSTEMISCHE Bedingungen. - Sagst aber GLEICHZEITIG "Wunder sind also in diesem historischen Kontext zu betrachten", sprichst also ontisch/wirklich/historisch - ES SEI DENN, Du meinst mit "historisch" dasselbe wie "methodisch".
Du merkst also gar nicht, welchen Durcheinander Du loslässt, um Dein Schiff an den lauernden Klippen vorbei zu segeln UND meinst, dies sei Wissenschaft. - Nochmal: Da kommst Du nur bei Deinesgleichen mit durch.
Du kommst wieder ins Plappern.
Fakt ist: wir kennen keine Wunder im Sinne von supranaturalen Ereignissen, auch kein übernatürliches Durchbrechen geschichtlicher Wirkungszusammenhänge. Dass dies mal anders gewesen sein soll, stützt sich lediglich auf Märchenliteratur. Deshalb haben Glaubensbekenntnisse in der Wissenschaft nicht zu suchen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#315 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » So 5. Mai 2019, 10:10

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Die Vorannahme, die biblischen Quellen wie jeden anderen antiken Text zu untersuchen ist kein Glaubensbekenntnis
Es ist eine Vorannahme: "Wir untersuchen so, als könne Jesus nicht göttlich und Wunder nicht geschehen sein". - Das ist ja nicht schlimm, aber es muss gesagt werden, weil es auf der Interpretations-Ebene von Belang ist.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Nein, weil du nicht unterscheiden willst zwischen Vorannahmen und Glaubensbekenntnissen.
Richtig - es ist wissenschaftlich gesehen dasselbe. - Der Wissenschaft ist es egal, ob man eine Vorannahme "Glaubensbekenntnis" oder "Was-wäre-wenn-Szenario" oder "Perspektive" oder "Modell" oder sonstwas nennt. - Der Ablauf der Forschungs-Arbeit an sich ist unabhängig von diesen unterschiedlichen Benennungen exakt derselbe.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Im übrigen können auch unsinnige Vorannahmen zu unsinnigen Ergebnissen führen.
Theoretisch ja, aber nicht praktisch. - Denn diese unterschiedlichen Modelle/Perspektiven müssen sich doch in der Forschungsarbeit selbst bewähren - konkret: "Flacherdler" können nur dann zu ihre Behauptung stützende Ergebnisse kommen, wenn sie Messungen als Täuschungen bezeichnen - das ist inner-wissenschaftlich schwierig, wiewohl es radikal-skeptizistisch gesehen nicht ausgeschlossen ist. Aber das ist dann keine inner-wissenschaftliche Diskussion mehr. - Bei Geisteswissenschaft ist es weit schwieriger, weil hier viele Vorannahmen nicht wissenschaftlich falsifizierbar sind. Deshalb muss man nolens volens zur Wahrung der Ergebnisoffenheit auch mal unterschiedliche Lösungs-Möglichkeiten stehen lassen.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Du kommst wieder ins Plappern.
Es ist wieder zu differenziert für Dich, heißt das in der Regel.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
wir kennen keine Wunder im Sinne von supranaturalen Ereignissen, auch kein übernatürliches Durchbrechen geschichtlicher Wirkungszusammenhänge.
Wissenschaftlich gesehen richtig: Es gibt keine Nachweise dafür. - Das Problem: Wahrscheinlich KANN es diese gar nicht geben, da NATUR-Wissenschaft SUPRA-naturale Ergebnisse gar nicht im System hat. - Mit andern Worten: Auf diesem Weg kann man die Frage "Wunder ja oder nein" nicht klären.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Dass dies mal anders gewesen sein soll, stützt sich lediglich auf Märchenliteratur.
Statt Aporien mal stehen zu lassen, flüchtest Du Dich schon wieder in Deine Ideologie.

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sven23
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#316 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » So 5. Mai 2019, 10:24

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:10
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Die Vorannahme, die biblischen Quellen wie jeden anderen antiken Text zu untersuchen ist kein Glaubensbekenntnis
Es ist eine Vorannahme: "Wir untersuchen so, als könne Jesus nicht göttlich und Wunder nicht geschehen sein". - Das ist ja nicht schlimm, aber es muss gesagt werden, weil es auf der Interpretations-Ebene von Belang ist.
Oder closs hat mal wieder die Definition der historisch-kritischen Methode nicht verstanden.

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:10
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Nein, weil du nicht unterscheiden willst zwischen Vorannahmen und Glaubensbekenntnissen.
Richtig - es ist wissenschaftlich gesehen dasselbe.
Nein, definitiv nicht. Der Glauben an Götter, Geister und Dämonen ist wissenschaftlich nicht begründbar. Ich weiß nicht, wo du deine Weisheiten her hast, aber so wirst du nie einen Doktortitel bekommen. :lol:

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:10
- Der Wissenschaft ist es egal, ob man eine Vorannahme "Glaubensbekenntnis" oder "Was-wäre-wenn-Szenario" oder "Perspektive" oder "Modell" oder sonstwas nennt. - Der Ablauf der Forschungs-Arbeit an sich ist unabhängig von diesen unterschiedlichen Benennungen exakt derselbe.
Nicht, wenn es um historische Forschung geht, da sind Glaubensbekenntnisse tabu.

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:10
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Im übrigen können auch unsinnige Vorannahmen zu unsinnigen Ergebnissen führen.
Theoretisch ja, aber nicht praktisch.
Praktisch auch, siehe Flacherdler und Kurzzeitkreationisten. :roll:

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:10
- Denn diese unterschiedlichen Modelle/Perspektiven müssen sich doch in der Forschungsarbeit selbst bewähren - konkret: "Flacherdler" können nur dann zu ihre Behauptung stützende Ergebnisse kommen, wenn sie Messungen als Täuschungen bezeichnen - das ist inner-wissenschaftlich schwierig, wiewohl es radikal-skeptizistisch gesehen nicht ausgeschlossen ist.
Der Radikal-Skeptizismus ist nach Gabriel die am besten widerlegte Denkrichtung, schon wieder vergessen? :roll:
Und wenn sich laut closs Vorannahmen in der Forschungsarbeit bewähren müssen, wie kann sich dann die Vorannahme, Jesus sei göttlich, in der Forschungarbeit "bewähren"? Das ist eine reine Zirkelschlussveranstaltung.


closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:10
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Du kommst wieder ins Plappern.
Es ist wieder zu differenziert für Dich, heißt das in der Regel.
Nein, das heißt nur, dass closs mal wieder Argumente durch Plappern ersetzt.

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:10
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
wir kennen keine Wunder im Sinne von supranaturalen Ereignissen, auch kein übernatürliches Durchbrechen geschichtlicher Wirkungszusammenhänge.
Wissenschaftlich gesehen richtig: Es gibt keine Nachweise dafür. - Das Problem: Wahrscheinlich KANN es diese gar nicht geben, da NATUR-Wissenschaft SUPRA-naturale Ergebnisse gar nicht im System hat. - Mit andern Worten: Auf diesem Weg kann man die Frage "Wunder ja oder nein" nicht klären.
Doch, kann man ohne weiteres. Wenn es sie gäbe, sind sie auch für jeden sichtbar und nachweisbar. Das kann doch nicht ernsthaft ein Problem sein.

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:10
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 09:56
Dass dies mal anders gewesen sein soll, stützt sich lediglich auf Märchenliteratur.
Statt Aporien mal stehen zu lassen, flüchtest Du Dich schon wieder in Deine Ideologie.
Die Bibel ist nun mal keine historischer Tatsachenbericht, sondern Glaubenspropagandaliteratur.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#317 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » So 5. Mai 2019, 10:51

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Oder closs hat mal wieder die Definition der historisch-kritischen Methode nicht verstanden.
Falsche Spur. - Das Zitierte darf ja ruhig diese Definition sein - aber dann ist sie halt nicht ergebnisoffen, weil auch der theologische Fall, dass Jesus auch göttlich ist und es Wunder gab, historisch der Fall sein könnte.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Der Glauben an Götter, Geister und Dämonen ist wissenschaftlich nicht begründbar.
Richtig - irrelevant. - Wir haben es hier von "Vorannahmen".

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Nicht, wenn es um historische Forschung geht, da sind Glaubensbekenntnisse tabu.
VORANNAHMEN. :lol: :lol: :lol:

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Praktisch auch, siehe Flacherdler und Kurzzeitkreationisten.
Wieso? - Gibt es da ERGEBNISSE in der Praxis?

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Der Radikal-Skeptizismus ist nach Gabriel die am besten widerlegte Denkrichtung, schon wieder vergessen?
Nee - aber er irrt hier halt (und nicht nur da). - Es passt nicht in seine Hermeneutik, weil er letztlich alles anthropozentriert - guckst Du: "äußere" und "innere" Aussagen.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Und wenn sich laut closs Vorannahmen in der Forschungsarbeit bewähren müssen, wie kann sich dann die Vorannahme, Jesus sei göttlich, in der Forschungarbeit "bewähren"?
"Bewähren" heißt: "Gibt es genug argumentatives Futter in den Quellen, das mit dieser oder jener Vorannahme in Übereinstimmung zu bringen ist - egal ob das HKE-Annahmen oder andere sind.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Das ist eine reine Zirkelschlussveranstaltung.
Kann man so sehen, ist aber nicht meine Ausdrucksweise. - Mir ist es lieber, wenn man im Feld "Modell und Beobachtungen" bleibt.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Wenn es sie gäbe, sind sie auch für jeden sichtbar und nachweisbar.
Nein - wenn morgen der Petersdom aus SChokolade wäre, KÖNNTE die Naturwissenschaft nur versuchen, diese Frage NATURWISSENSCHAFTLICH zu klären - würde sie sie NICHT klären, gäbe es halt keine Antwort. - Aber zum Ergebnis "Es ist ein Wunder" KANN Naturwissenschaft per Definition nicht kommen.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Die Bibel ist nun mal keine historischer Tatsachenbericht, sondern Glaubenspropagandaliteratur.
Es ist eine Mischung aus beidem - aber das weiß jeder HKE-ler.

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sven23
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#318 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » So 5. Mai 2019, 11:31

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Oder closs hat mal wieder die Definition der historisch-kritischen Methode nicht verstanden.
Falsche Spur. - Das Zitierte darf ja ruhig diese Definition sein - aber dann ist sie halt nicht ergebnisoffen, weil auch der theologische Fall, dass Jesus auch göttlich ist und es Wunder gab, historisch der Fall sein könnte.
Dann überleg doch mal mit ein bißchen gesundem Menschenverstand.
Was soll es bringen, einen Text ohne Glaubensbekenntnis zu untersuchen, ihn aber anschließend mit Glaubensbekenntnissen zu kontaminieren?
Dann reißt man das, was man vorne mühsam aufgebaut hat, mit dem Arsch wieder ein. Völlig kontraproduktiv. Deshalb ist HKM die Leitmethode und nicht Kanonik oder Ratzinger-Exegese.

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Der Glauben an Götter, Geister und Dämonen ist wissenschaftlich nicht begründbar.
Richtig - irrelevant. - Wir haben es hier von "Vorannahmen".
Auch die Vorannahme von Götter, Geister und Dämonen ist wissenschaftlich nicht begründbar. :roll:

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Nicht, wenn es um historische Forschung geht, da sind Glaubensbekenntnisse tabu.
VORANNAHMEN. :lol: :lol: :lol:
Auch religiöse Vorannahmen sind in der historischen Forschung tabu. Mit semantischen Tricksereien kommst du nicht durch. :thumbdown:

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Praktisch auch, siehe Flacherdler und Kurzzeitkreationisten.
Wieso? - Gibt es da ERGEBNISSE in der Praxis?
Dann frag mal deine Klienten. :lol:

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Der Radikal-Skeptizismus ist nach Gabriel die am besten widerlegte Denkrichtung, schon wieder vergessen?
Nee - aber er irrt hier halt (und nicht nur da). - Es passt nicht in seine Hermeneutik, weil er letztlich alles anthropozentriert - guckst Du: "äußere" und "innere" Aussagen.
Ich denke eher, dass closs hier in Dunning-Kruger Manier mal wieder irrt. Welche vernünftigen Begründungen kannst du denn vorbringen?

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Und wenn sich laut closs Vorannahmen in der Forschungsarbeit bewähren müssen, wie kann sich dann die Vorannahme, Jesus sei göttlich, in der Forschungarbeit "bewähren"?
"Bewähren" heißt: "Gibt es genug argumentatives Futter in den Quellen, das mit dieser oder jener Vorannahme in Übereinstimmung zu bringen ist - egal ob das HKE-Annahmen oder andere sind.
Natürlich gibt es genügend "Futter" in den Evangelien für die Vergöttlichung, denn schließlich war das das Thema derselben. Mehr als Zirkelschlüsse bekommt man damit nicht zustande. :roll:

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Das ist eine reine Zirkelschlussveranstaltung.
Kann man so sehen, ist aber nicht meine Ausdrucksweise. - Mir ist es lieber, wenn man im Feld "Modell und Beobachtungen" bleibt.
Was "beobachten" denn Kanoniker? :lol:

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Wenn es sie gäbe, sind sie auch für jeden sichtbar und nachweisbar.
Nein - wenn morgen der Petersdom aus SChokolade wäre, KÖNNTE die Naturwissenschaft nur versuchen, diese Frage NATURWISSENSCHAFTLICH zu klären - würde sie sie NICHT klären, gäbe es halt keine Antwort. - Aber zum Ergebnis "Es ist ein Wunder" KANN Naturwissenschaft per Definition nicht kommen.
Das stimmt so definitiv nicht. Wenn es absolut keine naturwissenschaftliche Erklärung gäbe, dann wäre es ein supranatrales Wunder. Oder die Wiedererweckung von verwesten Leichen, oder das Nachwachsen von Gliedmaßen. Rate mal, warum es sowas nicht gibt.

closs hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:51
sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 10:24
Die Bibel ist nun mal keine historischer Tatsachenbericht, sondern Glaubenspropagandaliteratur.
Es ist eine Mischung aus beidem - aber das weiß jeder HKE-ler.
Logisch, die Forschung hat es ja zum Entsetzen der Glaubensideologen herausgefunden. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#319 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mo 6. Mai 2019, 00:01

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Was soll es bringen, einen Text ohne Glaubensbekenntnis zu untersuchen, ihn aber anschließend mit Glaubensbekenntnissen zu kontaminieren?
Dann reißt man das, was man vorne mühsam aufgebaut hat, mit dem Arsch wieder ein.
Nein - für die Punkte 1 - 9 gelten diese als weltanschaulich deutbaren Vorannahmen doch nicht. - Und danach gelten sie für JEDEN. Denn es ist ebenfalls eine weltanschauliche Vorannahme, dass es historisch keine Wunder geben dürfe, etc. - Du kannst doch der Geschichte nicht vorschreiben, was in ihr geschehen darf und was nicht.

Es ist falsch, dass die vorannahme-behaftete Interpretation von Texten eine Kontamination der Forschungs-Arbeit an Punkt 1 - 9 sei - dann wäre auch die HKE ab Punkt 10 kontaminiert. - Und genau das wirft die Theologie einem Teil der HKM-Betreibenden vor - deshalb "Bibelfälscher" und " Antichrist".

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Auch die Vorannahme von Götter, Geister und Dämonen ist wissenschaftlich nicht begründbar.
Eine Vorannahme muss nicht wissenschaftlich begründbar sein - entscheidend ist, dass sie real möglich ist. - Wissenschaftlich begründbar muss nur die Argumentation auf Basis der Vorannahme sein.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Auch religiöse Vorannahmen sind in der historischen Forschung tabu.
So darf sie sich natürlich hermeneutisch aufstellen - aber sie ist damit nicht ergebnisoffen, da sie reale Möglichkeiten dessen, was vor 2000 jahren geschehen sein könnte, apriori ausschließt. - Das tut die kanonik natürlich AUCH - aber sie SAGT es vorher.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Ich denke eher, dass closs hier in Dunning-Kruger Manier mal wieder irrt.
Immer, wenn Du überfordert wirst, wirst Du unverschämt - man kann echt die Uhr danach stellen. :lol:

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Welche vernünftigen Begründungen kannst du denn vorbringen?
1) Gabriel begründet "Tatsache" anthropozentrisch - kann man machen, aber damit schießt man sich aus jeglicher ontologischen Fragestellung raus (es sei denn, man definiert das Anthropozentrische als ontologisch).

2) Die Unterscheidung zwischen "ontologisch" und "ontisch" ist bei Gabriel sehr verunglückt - ABER: Es kann sein, dass er damit nur eine verunglückte Rezeptions-Geschichte des Wortes "ontisch/ontologisch" zitiert (kritisieren könnter er immerhin).

3) Sein "mittlerer Weg" der Wahrnehmung bringt nicht das, was er sich erhofft. - Auch dann ist nicht geklärt, ob eine Wahrnehmung "echt" oder "Traum" ist.

4) Gabriel bringt durchaus pfiffige und unterhaltsame Punkte, geht aber nicht in die Tiefe.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Natürlich gibt es genügend "Futter" in den Evangelien für die Vergöttlichung, denn schließlich war das das Thema derselben. Mehr als Zirkelschlüsse bekommt man damit nicht zustande.
Das gilt doch dann für die HKE genauso - das ist IMMER so (nur würde ich es nicht "Zirkelschluss" nennen).

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Was "beobachten" denn Kanoniker?
Im Prinzip machen sie das selbe wie die HKE-ler: Sie haben eine Modell und vergleichen es mit dem, was sie in den Texten beobachten.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Wenn es absolut keine naturwissenschaftliche Erklärung gäbe, dann wäre es ein supranatrales Wunder.
Oder ein ungeklärtes physikalisches Phänomen. - Wie gesagt: Die Naturwissenschaft KANN nicht über das Naturwissenschaftliche hinausdenken.

sven23 hat geschrieben:
So 5. Mai 2019, 11:31
Logisch, die Forschung hat es ja zum Entsetzen der Glaubensideologen herausgefunden.
Kalter Kaffee - da ist niemand entsetzt. - Spirituelle und historische Erkenntnisse interferieren nicht - das ist ähnlich wie bei "ET und Fügung". - Wenn beide Seiten diszipliniert arbeiten, beißt sich da nichts. - Das sollte Dir allein deshalb eingängig sein, weil es kein Dogma gibt, das in irgendeiner Form im Widerspruch zu späteren historisch-kritischen Ergebnissen steht.

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Münek
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#320 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Münek » Mo 6. Mai 2019, 05:01

closs hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:56
sven23 hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:43
Genau das ist das Problem und Ratzinger meint das eben nicht, denn seine "Ratzinger-Exegse" schleust doch Glaubensbekenntnisse in die Forschung ein, das zeichnet die Ratzingerexegese aus, im Gegensatz zur HKM.
Moment: Die "Ratzinger-Exegese" ist nicht das, was 1993 bei der HKM als gut befunden wurde.
Ja eben - die "Ratzinger-Exegese" ist - im Gegensatz zur HKE, die den Vorgaben der "Päpstlichen Bibelkommission" folgt und auf apriorische Glaubensvorannahmen verzichtet - eine christologisch-theologische glaubensbasierte Exegese. Die Betonung liegt auf "GLAUBENSbasiert".

"Glaubensentscheidungen", die der Dogmatiker Ratzinger in seinem Jesusbuch von den Exegeten fordert, hat die Bibelkommission eine klare Absage erteilt. Die HKE - so die klare Vorgabe der Kommission - hat die biblischen Texte in der gleichen Art und Weise auszulegen wie andere antike Texte auch. Eine mehr als eindeutige Aussage.

closs hat geschrieben:Die Ratzinger-Exegese ist eher eine Reaktion darauf, dass die HKM den Rahmen von 1993 gesprengt hat.
Blödsinn. Die historisch-kritische Exegese hat sich seit 1993 substanziell überhaupt nicht verändert. Dass sich beispielsweise Jesus in seiner Naherwartung geirrt hat, ist doch keine neuere Erkenntnis der HKE, sondern asbach-uralt.

closs hat geschrieben:Wären alle HKM-Vertreter bei den Punkten 1 - 9 geblieben (Sacharbeit ohne interpretative Elemente in Glaubensfragen), hätte es den "Antichrist-Vorwurf) nicht gegeben.
Im Wiki-Artikel werden die einzelnen Methodenschritte der HKM von Nr. 1 bis Nr. 10 (zehn, nicht neun) abschließend aufgelistet. Dass es so ist, kann jeder nachprüfen.

Weiterhin: Gerade weil sich die HKE lt. Bibelkommission apriorischer Glaubensvorannahmen zu enthalten hat, ist Ratzingers Anti-Christ-Vorwurf geradezu grotesk, dass in der HKE "Gott nichts sagt und nichts zu sagen hat." Natürlich spielt Gott als reale transzendente Enti-
tät in einer wissenschaftlich orientierten Exegese keine Rolle. Das ist doch selbstverständlich. Wie sollte er auch?


Was glaubst Du eigentlich, weshalb Ratzinger von den Exegeten den Glauben an Gott und seinen Heilsplan fordert, bevor sie ihre exegetische Arbeit beginnen? Damit Gott in der historisch-kritischen Exegese endlich was sagt und zu sagen hat! Tja - und das geht eben nur mit vorheri-
gem Glaubensentscheid. Und da spielt die HKE nicht mit...

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