sven23 hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 08:01
Roland hat geschrieben: ↑Do 2. Mai 2019, 12:07Und dass er die HKM abschaffen wollte ist natürlich falsch, wenn man seine Jesus-Trilogie gelesen hat, weiß man das.
Nee, dann weiß man, dass es stimmt. HKM und Glaubensbekenntnisse schließen sich aus. Genau das hat er aber durch die Hintertür versucht.
HKM, wenn sie apriorifreie Geschichtswissenschaft ist, und Glaubensbekenntnisse schließen sich aus, richtig. Sobald dann HKE daraus wird, also die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft gedeutet werden auf der Grundlage der beschriebenen weltanschaulichen Vorannahmen, ist das nicht mehr apriorifreie Geschichtswissenschaft. Und das ist erlaubt, genau wie es erlaubt ist, die Ergebnisse der Geschichtswissenschaft auf der Grundlage einer anderen weltanschaulichen Vorannahme zu deuten. Das hat Ratzinger getan. Ohne selbstverständlich die apriorifreie Geschichtswissenschaft abschaffen zu wollen.
Diese Unterscheidung müsste dir doch irgendwann mal verständlich werden? Du bist doch nicht doof!
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 08:01
Roland hat geschrieben: ↑Do 2. Mai 2019, 12:07 Vieles in der antiken Geschichte ist nur einmal, von einem einzigen Autor bezeugt.
Einige der Verbrechen des Herodes werden z.B. NUR bei Josephus berichtet, nirgends sonst. Niemand kann sicher sagen, ob sie deshalb von Josephus erfunden wurden, genausowenig, wie der von Matthäus berichtete Kindermord. Der, wiegesagt, vermutlich ein lokales Ereignis von nicht sehr großem Ausmaß war.
Nee, der wurde nur benötigt, um in den Geburtslegenden eine Flucht nach Ägypten zu rechtfertigen.
Du sagtest es ja selbst gerade. Apriotische Vorannahme: echte Prophezeiungen kann es nicht geben => Ergebnis: die Texte müssen gelogen sein. Belege? Fehlanzeige!
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 08:01
Roland hat geschrieben: ↑Do 2. Mai 2019, 12:07Es ist ALLEIN das Ergebnis eines Glaubensbekenntnisses. Nämlich des atheistischen, das besagt: Dieser Jesus DARF nicht der Sohn Gottes, sondern MUSS ein ganz normaler Mensch gewesen sein. Dafür picken wir zwei Verse heraus und bezeichnen 99% des NT als erfunden.
Find ich immer wieder ganz putztig, wenn man die explizite Abwesenheit von Glaubensbekenntnissen als Glaubensbekenntnis bezeichnet.
Damit sagst du, du WEIßT, dass das Handeln Gottes, über das die Bibel berichtet, nicht stattgefunden hat. Alles sei gelogen – und du glaubst das nicht, du weißt es!
Ganz im Gegensatz zu seriösen HKMlern wie Theißen, der klar sagt: alles Hypothesen, Wissenschaft kann nie sagen "so war es" sondern allenfalls "so könnte es gewesen sein".
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 08:01
Roland hat geschrieben: ↑Do 2. Mai 2019, 12:07So, sagt er das.
Der Jesus der Quellen (die nach sven23 das Maß aller Dinge sind), also der Jesus der Evangelien, ist "viel logischer und auch historisch betrachtet viel verständlicher […] als all die Rekostruktionen, mit denen wir in den letzten Jahrzehnten konfrontiert wurden". (Ratzinger)
Aber nur in der Logik der Glaubensideologen.
Entweder sind, wie du sagst, die Quellen das Maß aller Dinge, oder all die erfundenen Jesusbilder, die mit den Quellen nicht mehr viel zu tun haben. Du musst dich schon entscheiden.
Entweder du folgst den Quellen oder den Erfindungen derer, die die Bibel auslegen, "als ob es Gott nicht gäbe". Aber beides ist Glaube.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2019, 08:01
Roland hat geschrieben: ↑Do 2. Mai 2019, 12:07Eben noch sagte der große Profi sven23, die Quellen seien das Maß aller Dinge.
Genau, was aber nicht bedeutet, sie unkritisch als historische Tatsachenberichte zu lesen. Die Forschung zeichnet auch die Entwicklung der Texte im Laufe der Zeit nach. Glaubensideologen interessiert das nicht, es könnte ja ihre Glaubensideologie in Gefahr bringen.
Dann frag ich dich nochmal, wo ein einziger Beleg für eine Entwicklung der Texte zu finden ist.
Benenne doch mal ein Manuskript eines älteren Matthäus-Evangeliums, in dem Jesus z.B. noch als einfacher Wanderprediger bezeichnet wird - und zeige Belege, wie dann nach und nach eine "Vergottung" stattgefunden hat.
Diese Entwicklung ist doch ein reines Hirngespinst, es sind alles Hypothesen und Vermutungen, mit dem Ziel die Vorannahme zu bestätigen, die da lautet: Dieser Jesus DARF nicht der Sohn Gottes gewesen sein.
Aber die Quellen sind das Maß aller Dinge, nicht Vermutungen über deren Entstehung.
Bis zum Erweis des Gegenteils ist davon auszugehen, dass die Schreiber der Texte ihre Leser nicht täuschen, sondern Historisches berichten wollten. Das auf Verdacht hin zu bestreiten überfordert jede denkbare Kompetenz von Historikern.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 08:50
Roland hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 08:46Natürlich, Zeitenwenden haben aber immer mit außerordentlichen Ereignissen zu tun.
Einfache Wanderprediger oder erdachte Fabeln eignen sich nicht dafür.
Wie man sieht, geht das schon.
Auch hier stehst du also auf der Seite der unwahrscheinlicheren Glaubensannahme.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 08:50
Roland hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 08:46 sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 08:50
Gott hat sich weder gezeigt noch was gesagt. Das waren immer Menschen, die was gesagt haben.
Basta! Behauptet dogmatisch sven23!
Nö, das ist einfach so.
Und auf sein erstes Basta, lässt der Dogmatiker sven23 ein zweites folgen.
Ein Dogma ist eine Aussage, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich dargestellt wird.
Also ich glaube, ihr seid die Dogmatiker!