closs hat geschrieben: ↑Fr 3. Mai 2019, 21:05Versuche bitte, diesen Komplex als solchen zu verstehen, also den großen Bogen zu verstehen, der dahinter steht. - Auf Detail-Korinthenkackerei gehe ich in dieser Phase sicherlich nicht ein.
Ja, mit der Einstellung ist weitere Diskussion zwecklos.
Nehmen wir einmal einen Menschen, der zwanghaft seine Hände fünf Minuten wäscht und desinfiziert nachdem er eine Türklinke oder sonst etwas potentiell kontaminiertes angefasst hat. Der hat sich auch einen Komplex zusammengebaut, warum er das tun muss.
Folgendermaßen könnte er argumentieren:
Tatsache ist: Es gibt Mikroben. Leider sind diese unsichtbar, so dass uns unsere Sinne nicht vor ihnen warnen können. Manche davon sind hochgefährlich, z. B. SARS. Und die könnten auf allerlei Wegen übertragen werden – wer würde das leugnen? Dazuhin gibt es diese Regeln für Chirurgen, dass sie sich ihre Hände vor der OP fünf Minuten lang waschen und gründlich desinfizieren sollen! Und sicher kennen wir auch so einige Geschichten von Leuten, die sich durch mangelnde Hygiene infiziert haben. Oder haben eigene Erfahrungen in diese Richtung gemacht: Wer hat sich nicht schon mal in der Gastronomie eine Salmonelleninfektion eingefangen? Es gibt immer die Möglichkeit, sich eine Infektionskrankheit einzufangen. Also ist es nicht übertrieben, sich nach jedem Kontakt mit etwas potentiell kontaminierten die Hände fünf Minuten zu waschen und zu desinfizieren!
Der Verweis auf das “Verständnis des Komplex†wäre hier jedoch reinster Wahnsinn. Diesen Komplex kriegt man nur los, wenn man “Korinthenkackerei†betreibt.
Es ist tatsächlich so, dass wir in allem irren können. Mit fast einer ähnlichen abstrakten, harten Tatsache fängt ja auch der Zwangserkrankte an: “es gibt gefährliche Mikrobenâ€.
Selbst bei den Überzeugungen, über die wir am meisten an Evidenzien verfügen, können wir uns irren. Dass alles Denken und Beobachten darauf abzielt, die Häufigkeit solcher Irrtümer zu vermeiden, das wird von dir geflissentlich ignoriert. Für dich ist die “Wahrheitsfindung†eher eine Art Spiel um Recht zu behalten.
Du gibst hier den präzisen Denker – aber nur solange es dir nutzt. Du kannst problemlos wieder in Richtung “einfacher Mann auf der Straße†umschwenken, wenn es ungemütlich wird und dir jemand die Inkonsistenzen in deinen Ansichten darlegt.
Es ist also nur “pragmatisch†der Fall, dass die positive These “Napoleon war in Berlin†eher falsch ist als die negative These “Napoleon war
nicht auf dem Mondâ€. Die beiden Thesen fielen “ontisch†in verschiedene Kategorien. Seltsam, denn “ontisch†hieß eben noch “was ‘wirklich’ istâ€â€¦ Das ergibt keinen Sinn.
Dir ist weiterhin egal, warum denn die Logik als einziges nicht zu deinen “hermeneutischen†Vorannahmen zählen soll. Wenn man meint, dass man die Existenz der Außenwelt vernünftig anzweifeln kann, warum sollte man nicht genauso vernünftig bezweifeln können, dass Logik wahrheitserhaltend ist? Warum sollte es nicht möglich sein, dass sich aus wahren Prämissen über den Regeln gemäße Anwendung der Logik eine falsche Schlussfolgerung ergibt? Ist es nicht sogar plausibler, dass etwas an der klassischen Logik nicht stimmt (siehe
Quantenlogik) als dass der Solipsismus wahr ist?
Genauso willst du hartnäckig nicht erklären, was der Status von anderem vernünftigem nicht-logischem Schließen (z. B. in der Mathematik) in deiner Philosophie sein soll.
closs hat geschrieben: ↑Fr 3. Mai 2019, 21:05Das ist echt schon x-mal passiert - und hätte ich es nicht con variatione mehrfach wiederholen müssen, wäre die Anzahl meiner Posts bei geschätzten 20%.
Ja, du hast das immer gleiche endlos wiederholt. Aber auf die wesentlichen Fragen bist du nie und auch jetzt nicht eingegangen oder hast ausweichend geantwortet. Saubere Definitionen (die du nicht schon im nächsten Satz wieder vergessen hast) hast du nie geliefert. Verbindungen zwischen deinen “Gedankengängen†hast du nicht geknüpft.
Schreib doch mal ein kleines
Essay “Wahrheit, Logik, Wissenschaft und Hermeneutik†in der du deine Philosophie vorstellst und auf die obigen Punkte achtest.
Das Format der Punkt-für-Punkt-Erwiderung eignet sich zu sehr um die eigenen Defekte im Denken zu verschleiern.