sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Was soll es bringen, einen Text ohne Glaubensbekenntnis zu untersuchen, ihn aber anschließend mit Glaubensbekenntnissen zu kontaminieren?
Dann reißt man das, was man vorne mühsam aufgebaut hat, mit dem Arsch wieder ein.
Nein - für die Punkte 1 - 9 gelten diese als weltanschaulich deutbaren Vorannahmen doch nicht. - Und danach gelten sie für JEDEN. Denn es ist ebenfalls eine weltanschauliche Vorannahme, dass es historisch keine Wunder geben dürfe, etc. - Du kannst doch der Geschichte nicht vorschreiben, was in ihr geschehen darf und was nicht.
Es ist falsch, dass die vorannahme-behaftete Interpretation von Texten eine Kontamination der Forschungs-Arbeit an Punkt 1 - 9 sei - dann wäre auch die HKE ab Punkt 10 kontaminiert. - Und genau das wirft die Theologie einem Teil der HKM-Betreibenden vor - deshalb "Bibelfälscher" und " Antichrist".
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Auch die Vorannahme von Götter, Geister und Dämonen ist wissenschaftlich nicht begründbar.
Eine Vorannahme muss nicht wissenschaftlich begründbar sein - entscheidend ist, dass sie real möglich ist. - Wissenschaftlich begründbar muss nur die Argumentation auf Basis der Vorannahme sein.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Auch religiöse Vorannahmen sind in der historischen Forschung tabu.
So darf sie sich natürlich hermeneutisch aufstellen - aber sie ist damit nicht ergebnisoffen, da sie reale Möglichkeiten dessen, was vor 2000 jahren geschehen sein könnte, apriori ausschließt. - Das tut die kanonik natürlich AUCH - aber sie SAGT es vorher.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Ich denke eher, dass closs hier in Dunning-Kruger Manier mal wieder irrt.
Immer, wenn Du überfordert wirst, wirst Du unverschämt - man kann echt die Uhr danach stellen.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Welche vernünftigen Begründungen kannst du denn vorbringen?
1) Gabriel begründet "Tatsache" anthropozentrisch - kann man machen, aber damit schießt man sich aus jeglicher ontologischen Fragestellung raus (es sei denn, man definiert das Anthropozentrische als ontologisch).
2) Die Unterscheidung zwischen "ontologisch" und "ontisch" ist bei Gabriel sehr verunglückt - ABER: Es kann sein, dass er damit nur eine verunglückte Rezeptions-Geschichte des Wortes "ontisch/ontologisch" zitiert (kritisieren könnter er immerhin).
3) Sein "mittlerer Weg" der Wahrnehmung bringt nicht das, was er sich erhofft. - Auch dann ist nicht geklärt, ob eine Wahrnehmung "echt" oder "Traum" ist.
4) Gabriel bringt durchaus pfiffige und unterhaltsame Punkte, geht aber nicht in die Tiefe.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Natürlich gibt es genügend "Futter" in den Evangelien für die Vergöttlichung, denn schließlich war das das Thema derselben. Mehr als Zirkelschlüsse bekommt man damit nicht zustande.
Das gilt doch dann für die HKE genauso - das ist IMMER so (nur würde ich es nicht "Zirkelschluss" nennen).
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Was "beobachten" denn Kanoniker?
Im Prinzip machen sie das selbe wie die HKE-ler: Sie haben eine Modell und vergleichen es mit dem, was sie in den Texten beobachten.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Wenn es absolut keine naturwissenschaftliche Erklärung gäbe, dann wäre es ein supranatrales Wunder.
Oder ein ungeklärtes physikalisches Phänomen. - Wie gesagt: Die Naturwissenschaft KANN nicht über das Naturwissenschaftliche hinausdenken.
sven23 hat geschrieben: ↑So 5. Mai 2019, 11:31
Logisch, die Forschung hat es ja zum Entsetzen der Glaubensideologen herausgefunden.
Kalter Kaffee - da ist niemand entsetzt. - Spirituelle und historische Erkenntnisse interferieren nicht - das ist ähnlich wie bei "ET und Fügung". - Wenn beide Seiten diszipliniert arbeiten, beißt sich da nichts. - Das sollte Dir allein deshalb eingängig sein, weil es kein Dogma gibt, das in irgendeiner Form im Widerspruch zu späteren historisch-kritischen Ergebnissen steht.