closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 09:32
Andreas hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 06:56
Nur einmal, ein einziges Mal in diesem Forum - egal von wem, wenn nicht von closs, dann eben von Roland, Peb oder irgendjemand anderem, der das sagt.
Auf Knien flehe ich euch im Namen Gottes an, bitte, bitte, nur einmal, ein einziges Mal möchten meine trüben Augen solch ein Beispiel und dazu passendes Gegenbeispiel sehen, bevor ich mich zu meinen Vätern lege.
Wer erbarmt sich? Einmal - nur ein einziges Mal - bitte.
Du erbarmst dich also nicht, mir das zumindest einmal jeweils an konkreten Beispielen zu veranschaulichen, wovon du redest. sondern wiederholst dich nur ein weiteres Mal.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 09:32 - Literatur habe ich KEINE da, aber ein Beispiel
Nein, das ist kein konkretes Beispiel und Gegenbeispiel, nur deshalb weil du jetzt das Wort Beispiel benutzt hast. Du musst ja etliche Beispiele gelesen haben, um das behaupten zu können. Wieso muss ich dann Bitten und Betteln mal solche konkreten Beispiele gezeigt zu bekommen? Es muss ja Tausende solcher Jesus Untersuchungen sowohl auf die eine wie die andere Art geben. Welche hast du denn von der einen Art und welche der anderen Art gelesen?
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 09:32- nämlich "naherwartung". --- Die HKE-Version unter der Annahme, dass man Jesus nur als Mensch untersucht (das GEHT im Selbstverständnis nicht anders - oder sagt das nur jeder?)
Das ist ja nur wieder diese unsägliche und vor allem unbelegbare Behauptung. Mit Hilfe der historisch-krititschen Methode der Textauslegung (= HKM) werden Historisch Kritische Exegesen (= HKE) einzelner Texte erstellt - das ist, was die Historische Theologie sagt - und das habe ich dir mehrfach belegt. Darüber hinaus untersucht die Leben Jesu Forschung innerhalb der Historisch Kritischen Theologie mit Hilfe der Historisch Kritischen Methode der Geschichtswissenschaften (= bedeutend mehr als nur die HKM der Textauslegung, nämlich Archäologie, Anthropologie, Ethnologie, Religionswissenschaft, usw. ...), das Leben Jesu - ohne jeden Glaubensentscheid den du behauptest ohne ihn je belegt zu haben.
Du behauptest völlig ohne jeden Beleg, dass die Historisch Kritische Exegese (HKE) eines Textes, innerhalb der Historisch Kritischen Theologie Jesus "nur" als Mensch aber nicht Jesus als auch göttlich untersuchen würde. DAFÜR hätte ich gerne ein einziges Mal wenigsten ein Beispiel.
Jesus, Exegesen relevanter antike Texte und andere historische Datenquellen aus der Zeit Jesu behandelst du so, als wäre alles zusammen EINES - nämlich Jesus selbst. Deswegen ist deine Behauptung falsch - und wenn du sie noch xmal wiederholst.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 09:32, sagt, dass Jesus eine Naherwartung hatte und begründet es mit dem Text.
"Die HKE" sagt gar nichts über Jesus. Sie beschreibt den Inhalt eines Textes über Jesus möglichst genau, im historischen Kontext der Abfassungszeit.
Die Leben Jesu Forschung - das ist nicht die HKE - sagte im Laufe der Jahrhunderte mal dies und mal das über Jesus. Wenn du mal die Primärquelle Theißen lesen würdest, wüsstest du das auch, denn Theißen erzählt darin die Geschichte der Leben Jesu Forschung im Laufe der Jahrhunderte von ihren Anfängen bei Reimarus bis zum Third-Quest haarklein. Mittlerweile gibt es noch einen Fourth-Quest - von Konsens keine Spur. Okay, Jesus war als "nur" Mensch Jude, Jesus als auch göttlich war natürlich auch Jude. Ob Gott deshalb auch Jude ist, darüber wagt noch niemand eine Untersuchung anzustellen. Höchste Zeit nach der Leben Jesu Forschung auch die Leben Gottes Forschung zu etablieren.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 09:32 - Ratzinger sagt im Jesus-Buch I, dass Jesus KEINE Naherwartung hatte und man dies nur glauben könne, wenn man nicht genau genug liest - begründet es also EBENFALLS mit dem Text.
Auch Ratzinger untersucht nicht Jesus, sondern antike Texte über Jesus. Als Namensgeber der Ratzinger-Exegese ist das keine Kanonische-Exegese, wie hier hundertfach fälschlich behauptet wird - sondern soll eine Kombination aus Historisch Kritischer und Kanonischer Exegese darstellen.
Nun ist die Kanonische Exegese ein synchroner Zugang, der sich nicht um die historische Entstehung der Texte kümmert, sondern den Endtext im Blick hat, während eine Historisch Kritische Exegese einen diachronen Zugang zu den einzelnen Texten, ja Textabschnitten hat, und damit auch die historische Entwicklung der unterschiedlichen, in der Bibel vertretenen Theologien im Blick hat.
Bei der Ratzinger-Exegese gehört zum Kanon selbstverständlich die kanonische Tradition der Römisch-katholischen Kirche und ihrer Theologie noch dazu. Die Ratzinger-Exegese ist also so ein Waschmichabermachmichnichtnaß-Ding. Ein Widerspruch in sich. Hier wird gar nichts erforscht, sondern nur die eigene Theologie aus dem Zitatendiscounter Bibel bedient, wie eh und je. Um den historischen Jesus geht es dabei überhaupt nicht, denn hier ist dogmatisch ausgeschlossen, dass Jesus "nur" Mensch sei - währen im Gegensatz dazu die historische Leben Jesu Forschung mit keiner deiner angeblichen Glaubensentscheide an den Start geht.
Dabei darf allerdings ein weiterer Bedeutungshift des Begriffes Exegese nicht unberücksichtigt gelassen werden, denn hier bedeutet Exegese nun nicht mehr die Auslegung nur eines Textes, sondern die Interpretation eines Textes im Kontext der gesamten christlichen Bibel (AT und NT). Dabei wird vorausgesetzt, dass alle biblischen Texte des christlichen Kanons eine einheitliche und konsistente Theologie vertreten. Dabei geht es eigentlich nicht um Historische Theologie sondern um Systematische Theologie und Dogmatik, was ja auch nicht verwunderlich ist, wenn man sich die geschichtliche Entwicklung in der christlichen Theologie anschaut, denn die Kanonische "Exegese" ist die Reaktion und Gegenbewegung Systematischer Theologen gegen die in der Theologie damals neu hinzugekommene Historische Theologie - siehe Pietismus bla, blubber usw. Du und andere Christen inklusive unserer Superathies schmeißen also in solchen Sätzen alles begrifflich und kategorial wild durcheinander, und es hat dabei auch keiner die Absicht den anderen verstehen oder etwas vom anderen lernen zu wollen.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 09:32Nachvollziehbar ist es, weil auch Du feststellen wirst, dass Du bspw. Textstellen wie "Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben" anders VERSTEHST, wenn Du Jesus als Mensch oder als Gott annimmst. - Nimmst Du ihn als Gott an, macht dieser Satz Sinn - nimmst Du ihn nur als Mensch an, dann - naja - ist das so ähnlich, als würden Andreas oder Closs sagen "Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben", was denn eher Sorgen um deren geistigen Zustand auslöst.
Ach was: Ich bin die Wahrheit, weil ich denken kann: Ich denke also bin ich. Das ist ein wahrer Satz - aber halt nicht der einzig mögliche wahre Satz. Ich bin der Weg, weil das zu denken der Weg ist, um diese Wahrheit zu beweisen. Ich bin das Leben, weil ich der lebendige Beweis bin, indem ich das denke. Ob ich göttlich bin oder nicht, klärt das allerdings in keiner Weise.
Aber im Ernst: Nur weil dieser Satz so in der Bibel steht, heißt das ja nicht, dass Jesus diesen Satz wirklich gesagt hat. Das bedeutet nur, dass jemand (?) das hingeschrieben hat, weil er entweder glaubte, dass Jesus das tatsächlich gesagt hat oder um Jesus als göttlich darzustellen, weil er Jesus halt so glaubte.
Daraufhin kann man das Johannesevangelium untersuchen aber halt nicht den wirklich, wirklich, wirklich echten Jesus.
Ist ja im Grunde auch völlig wurscht, weil selbst wenn Jesus mir das heute von Angesicht zu Angesicht sagt, muss ich selbst glauben und weiche Knie bekommen - oder es würde bei mir Sorgen um dessen geistigen Zustand auslösen. Vermutlich würde ich ihn einfach fragen, wie er das denn meinen würde. Das religiöse Glauben kann mir nichts und niemand abnehmen, keine Bibel, keine Kirche, keine Methode, keine Theologie, kein closs und keiner unserer Superathies.
closs hat geschrieben: ↑Mo 22. Apr 2019, 09:32Was ich damit sagen will: Man kann mit exakt denselben wissenschaftlichen Instrumenten arbeiten und trotzdem zu ganz anderen Ergebnissen kommen, wenn die Vorannahmen unterschiedlich sind - die sich zudem nicht falsifizieren lassen. - Muss man deshalb wissenschaftliche Untersuchungen sein lassen?
Ist halt wieder nur die Wiederholung unbelegter Behauptung. Die Ratzinger-Exegese, die Kanonische Exegese oder die Historisch Kritische Exegese der Textauslegung zeigst du mir ja nie, die mit wissenschaftlichen Instrumenten jemals zu dem Ergebnis gekommen wäre, dass Jesus "nur" Mensch ist.
Was meinst du, warum ich dich (euch) auf Knien darum anbettele?