Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42
Es wird immer verrückter! KEIN Verfasser neutestamentlicher Texte spricht von einem IRRTUM Jesu.
Ist es jetzt schon verrückt, wenn man die HKE daran erinnert, dass die VERFASSER ihre eigentliche Zielgruppe sind?
Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42Eine solche Vorannahme der HKE gibt es NICHT.
Doch. - WENNNN man Wissenschaft so definiert, dass nur nach falsifizierbaren Kriterien geforscht werden kann, kann man Jesus nur so interpretieren, als sei er Mensch und sonst nichts, weil ja nur "Mensch" falsifizierbar ist. - Man MUSS es so tun, wenn man methoden-gerecht sein will.
Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42
Würde sie von der Prämisse ausgehen, Jesus sei ein göttliches Wesen gewesen, wäre sie raus aus dem wissenschaftlichen Lager
q.e.d. - genau, was ich gerade gesagt habe. ---- Übersehen wird dabei, dass die Prämisse "Jesus nur als falsifizierbare Größe = nur Mensch" eine Vorannahme gleichwertigen Rangs ist.
Die Wahrheit interessiert es doch nicht, ob Prämisse 1 oder Prämisse 2 wissenschafts-fähig ist (WENNN man Wissenschaft so definiert), sondern was wirklich damals los war - und losgewesen sein kann BEIDES gleichrangig.
Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42
Der historische Jesus wird behandelt wie jede andere Gestalt der Zeitgeschichte. Eine angenommene Göttlichkeit oder Nichtgöttlichkeit Jesu ist aus wissenschaftlicher Sicht kein Thema.
Das kann man tun - es ist EINE Prämisse von vielen. - Du sagst, es sei die einzig wissenschafts-fähige Prämisse (was ontisch = "was war wirklich?" inakzeptabel ist), oder, es sei ÜBERHAUPT keine Prämisse (was dogmatischer Schwachsinn ist - aber weit verbreitet, da Mainstream).
Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42
Die Kirche wird sich hüten, sich in dieser historischen Frage mit der HKE anzulegen.
Da könntest Du sogar recht haben - man ignoriert einfach - nicht gut.
Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42
Ratzinger weist im Vorwort seines Jesusbuches explizit darauf hin, dass sein Buch in keiner Weise ein lehramtlicher Akt sei, sondern einzig Ausdruck seines persönlichen Suchens nach dem Angesicht des Herrn, so dass es jedermann freistehe, ihm zu widersprechen.
Natürlich - weil er intellektuelle Debatten haben will. - Aber er denkt doch als Papst nicht anders.
Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42
Warum spricht Du dann diesbezüglich von der Meinung der Evangelisten?
Kontext? --- Meine Antwort hier bezog sich darauf, dass das Motiv "nahes himmelreich" nicht das Problem ist, sondern dessen Interpetation.
Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42
Eine kontroverse Diskussion über Jesu Irrtum hat es nie gegeben. Der Konsens innerhalb des Lagers der historisch-kritischen Exegese ist schon asbach-uralt.
Möglich, dass man sich da dicht hält. - Entscheidend ist, dass es in der theologie nicht angekommen ist. - aber nicht deshalb, weil man dort keine Ohren hat, sondern weil es da rein und dort wieder raus ist. - Wie bereits erzählt, treffe ich immer wieder mal auch auf ältere Theologen, denen regelmäßig entfährt: "Wird das immer noch diskutiert? Das war doch schon in den 70er jahren mausetot".
Münek hat geschrieben: ↑Do 11. Apr 2019, 05:42
Mit unwissenschaftlichen Glaubensfragen befasst sich die HKE bekanntlich nicht.
Sie hält sich aber nicht konsequent diesbezüglich zurück. - Die Aussage "Jesus HATTE eine Naherwartung" ist ein Eingriff in spirituelle Fragestellungen - allenfalls könnte die HKE sagen "Jesus hatte nach Meinung der Verfasser eine Naherwartung".