Nein, die Dreiteilung der Theologie in Historische, Systematische und Praktische Theologie ist nur eine kategoriale Strukturierung der Lehrstühle bzw. der Theologie. Es gibt nur eine Theologie und nicht drei voneinander unabhängige. Ein Theologe vereint in sich alle drei Kategorien, weil er bei seiner Ausbildung alle drei Teilbereiche der Theologie studiert hat. Daran ändert nichts, wenn er sich später spezialisieren sollte und dann eben einen Lehrstuhl nur hier oder da oder dort innehat.closs hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2019, 14:17Nein - sondern dass die Historische Theologie mit ihrer Bibelwissenschaft der Systematischen Theologie und Dogmatik sich da unterzuordnen habe, wo es in spirituelle Fragestellungen reingeht - und das geht halt bei der Bibel ziemlich schnell. - SICH SELBER dürfen und müssen sich Historische Theologie mit ihrer Bibelwissenschaft natürlich gerecht bleiben - das erwartet niemand. - Die Frage ist, was damit substantiell erreichbar ist.Andreas hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2019, 12:57 Du <PeB)stehst damit auf dem Standpunkt, dass sich die Historische Theologie mit ihrer Bibelwissenschaft der Systematischen Theologie und Dogmatik unterzuordnen habe bzw. dass sie ihre neutrale Wissenschaftlichkeit aufgeben müsse und nur unter dieser dogmatischen Vorannahme agieren dürfe, dass alle Inhalte der Bibel absolut wahr seien.
Die Bereiche Bibelwissenschaft, also Neues und Altes Testament, Einleitungswissenschaft werden zur Historischen Theologie gezählt. Manchmal stehen sie auch für sich, wenn kein struktureller Oberbegriff "Historische Theologie" für die geschichtswissenschaftlichen Lehrstühle an einer Universität benutzt wird.
Keinem Theologen ist es verboten eine Exegese eines Textes zu machen, die dogmatisch motiviert wäre, wie zum Beispiel eine kanonische Exegese. Aber von jedem wird gefordert sich zu Beginn seiner Arbeit den Fragestellungen der historisch-kritischen Methode zu stellen und sie auf diesen Text bezogen zu beantworten, so gut dies möglich ist.
Du bist durch unsere Superathies auf den falschen Trichter gekommen, wenn du meinst, dass "die HKE" eine ideologische und keine wissenschaftliche "Veranstaltung" im Gegensatz zur Systematischen Theologie wäre. Du hast halt dieses falsche Vokabular von unseren Superathies übernommen, statt dich dagegen zu wehren, und so bemerkst du den Strohmann der sich darin verbirgt nicht mehr. Sieh' dir den absurden Titel dieses Threads an auf wessen Mist er gewachsen ist, und die Intention die dahintersteckt. Aber sowas checkst du seit Jahren nicht mehr weil sie dieses Vokabular tief in dir implantiert haben, und lässt dich von ihnen wie an einem Nasenring im Teufelskreis in Alles Teufelszeug an der Nase herumführen.
Eine HKE historisch-kritische Exegese ist nichts weiter als EINE wissenschaftliche Auslegung EINES Textes mittels der historisch-kritischen Methode der Textauslegung - und sonst nichts. Theißens Buch "Der historische Jesus" ist keine historisch-kritische Auslegung (HKE) eines Bibeltextes sondern ein Lehrbuch zur geschichtswissenschaftlichen "Leben-Jesu-Forschung" also eine gaaaanz andere Baustelle als eine Systematisch Theologische und Dogmatische Baustelle. Aber das ist die Taktik unserer Superathies dies durch diese falschen Vokabeln zu verschleiern und dich in die Irre zu führen indem sie so tun als wäre die einzig richtige Auslegung des NT (???) die HKE (???) sei. Warum kann das nicht sein? Weil die vorgegebenen Fragestellungen der historisch-kritischen Methode der Textauslegung (HKM) sich jeweils nur auf EINZELNE TEXTE anwenden lassen und nicht auf das NT oder "die Bibel" in ihrer Gesamtheit oder gar auf Jesus oder ein dogmatisches Thema wie die Frage nach der leiblichen Auferstehung oder Jesu Göttlichkeit (Christologie).
Kannst es mal versuchen diese ganz konkreten Fragestellungen eine nach der anderen auf "die Bibel" oder "das NT" anzuwenden. Es geht nicht. Hier hast du diese Fragestellungen zum wiederholten Male sauber aufgelistet. Vielleicht checkst du das ja diesmal:
Historisch Kritische Methodenschritte der Textauslegung
Nach Uwe Becker, Exegese des alten Testaments, dritte Auflage 2011, S. 8-9, von mir maximal komprimiert.
Prof. Dr. Uwe Becker ist evangelischer Theologe an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehrstuhl für Altes Testament.
Fragen nach der Textgeschichte
Textkritik
Was ist das für ein Text? Ausgabe des Druckes, sein Alter? Ausgehend von welchen Handschriften und deren Zuverlässigkeit? Nähe zur "Urfassung" und seine Entstehungszeit? Sprache hebr. aram. griech.?
Literarkritik
Eingebundenheit in größeren literarischen Zusammenhang? Text als Ganzes in sich selbst als Einheit verständlich? Spannungsbogen? Von einer Hand? Verarbeitete Quellen? Redaktionelle Bearbeitungen? Literarische Schichten?
Überlieferungsgeschichte
Mündliche Vorstufen? Anlass und Motivation der Verschriftlichung?
Redaktionsgeschichte
Werdegang bis zur Endgestalt des Textes? Motive und Intentionen der verschiedenen Redaktionsprozesse? Datierung der Redaktionsstufen in der Zeitgeschichte? Wachstum im Bezug zur Theologiegeschichte?
Fragen nach der Gestaltung der Texte
Formgeschichte
Textform bzw. Textgattung durch individuelle sprachliche Äußerung oder durch bestimmte Sprachkonventionen ausgestaltet? Lebenszusammenhang des Textes erkennbar?
Traditionsgeschichte
Geistige Heimat der Verfasser? Geistes-, theologie- oder religionsgeschichtliche Prägung ihrer Vorstellungswelt? Soziales Milieu der Verfasser? Angehöriger des Hofes, Priester, General, Rechtsgelehrter, Weisheitslehrer?