Baum der Erkenntnis und der Tod

Rund um Bibel und Glaube
Otto
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#91 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von Otto » Di 26. Mär 2019, 20:57

PeB hat geschrieben:Naja, jedenfalls werden Adam und Eva jetzt zum Tode verurteilt, weil sie vom Baum gegessen haben, den Gott da im Garten Eden fahrlässigerweise aufgestellt hatte
Es soll Menschen gegeben haben, welche eine „fahrlässigerweise aufgestellte“ rote Ampel bewusst missachteten und die sind jetzt ein bisschen tot…Unverschämt diese „Ampelsetzer“.. ;)
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closs
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#92 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von closs » Di 26. Mär 2019, 21:08

SamuelB hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 20:46
Meinst du, das würde zu Verwirrungen führen? Ich hätt' eher gedacht, dass die Kirche somit leichter Leute erreichen könnte, als wenn eine sprechende Schlange als real verkauft wird.
Naja - wenn man heute die Bibel neu beginnen würde zu schreiben, würde man es sicherlich anders machen. - Aber irgendwie "haptisch" müsste man es schon machen - wer versteht schon Sätze wie "Am Anfang gab es keine Dualismus und keine Dialektik, die dann aber von der Allmacht ermöglicht wurde, damit wir im Spannungsverhältnis von gut und böse Eigen-Erkennen lernen. ----???

Ehrlich - im Grunde würde ich GAR nichts sagen, sondern Gottesdienste auf lateinisch halten - als meditatives Sammeln - dafür wird der Gottesdienst nämlich gebraucht. - Ein großes Problem unserer Zeit ist, dass es als aufgeklärt verstanden wird, wenn man halb-gar meinungen zu spirituellen Dingen hat - da ist das alte Mütterchen meistens substantiell weiter.

Vielleicht könnte man die gewohnten Genesis-Geschichten problemlos beibehalten, wenn man sie als Chiffre lehrt:
* "Die Schlange steht für das böse - dass es das Böse gibt, kennt Ihr selber".
* "Das Adam plötzlich Eva hat, steht für die Neuorientierung Adams - er sieht jetzt nicht nur Gott, sondern auch seine Frau als Orientierungs-Größe. - Das kennt Ihr auch, dass man wahnsinnig mit scheuklappen orientiert sein kann, wenn man verliebt ist.
* etc.

Das ist eine Frage der Pastorale - da hängt's.

SamuelB hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 20:46
statt der Schlange könnte man z.B. zeitgeistig einen Anzug-Typen hinstellen.
Geht auch - hauptsache, die Chiffre wird verstanden. - nur kommt dann gleich die Anzug-Branche und beschwert sich - oder der Manager. - Dann ist Schlange vielleicht doch wieder besser. :D

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#93 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Mi 27. Mär 2019, 00:07

Martinus hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 18:29
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 10:14

Paulus war eben auch nur ein alter weißer Mann :lol:

Das war er mit Sicherheit nicht.
Doch, das ist ein Stigma was gerade von feministischer Seite aus durch die Presse geistert. Man muss dafür aber weder alt, noch weiß, noch ein Mann sein :D So genau weiß es eigentlich gar keiner, aber mit einer frauenfeindlichen Einstellung wäre Paulus gewiss so einer.

PS : Ich halte Paulus nicht für frauenfeindlich
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#94 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von PeB » Mi 27. Mär 2019, 08:54

Otto hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 20:57
PeB hat geschrieben:Naja, jedenfalls werden Adam und Eva jetzt zum Tode verurteilt, weil sie vom Baum gegessen haben, den Gott da im Garten Eden fahrlässigerweise aufgestellt hatte
Es soll Menschen gegeben haben, welche eine „fahrlässigerweise aufgestellte“ rote Ampel bewusst missachteten und die sind jetzt ein bisschen tot…Unverschämt diese „Ampelsetzer“.. ;)

War denn der Tod Gottes Strafe für die Missachtung der roten Ampel??? :shock:

Darauf wollte ich abzielen.

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SamuelB
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#95 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von SamuelB » Mi 27. Mär 2019, 08:55

closs hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 21:08
wer versteht schon Sätze wie "Am Anfang gab es keine Dualismus und keine Dialektik, die dann aber von der Allmacht ermöglicht wurde, damit wir im Spannungsverhältnis von gut und böse Eigen-Erkennen lernen. ----???
Also das traue ich den Menschen schon noch zu. So hochkompliziert ist es nicht. :lol:

closs hat geschrieben:Ehrlich - im Grunde würde ich GAR nichts sagen, sondern Gottesdienste auf lateinisch halten - als meditatives Sammeln - dafür wird der Gottesdienst nämlich gebraucht.
Gar nichts sagen oder auf Latein? Fragezeichen...

closs hat geschrieben:Vielleicht könnte man die gewohnten Genesis-Geschichten problemlos beibehalten, wenn man sie als Chiffre lehrt
Auf jeden Fall erscheint mir das glaubwürdiger.

closs hat geschrieben:
SamuelB hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 20:46
statt der Schlange könnte man z.B. zeitgeistig einen Anzug-Typen hinstellen.
Geht auch - hauptsache, die Chiffre wird verstanden. - nur kommt dann gleich die Anzug-Branche und beschwert sich - oder der Manager. - Dann ist Schlange vielleicht doch wieder besser. :D
Ok, für euch ist der Anzug-Typ vllt nicht genug negativ behaftet. Die Schlange im religiösen Zusammenhang schon. Mein Gedanke war eben wie die Schlange heute erscheinen würde.

PeB
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#96 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von PeB » Mi 27. Mär 2019, 09:06

closs hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 21:08
Vielleicht könnte man die gewohnten Genesis-Geschichten problemlos beibehalten, wenn man sie als Chiffre lehrt:
* "Die Schlange steht für das böse - dass es das Böse gibt, kennt Ihr selber".
* "Das Adam plötzlich Eva hat, steht für die Neuorientierung Adams - er sieht jetzt nicht nur Gott, sondern auch seine Frau als Orientierungs-Größe. -
Das ist aber stark verkürzt. Die Schlange steht auch (positiver) für den Impuls, der dem Menschen die Erkenntnis von Gut und Böse liefert. Schließlich hat Gott die Schlange dafür im Paradies platziert. Sie steht auch für den inneren menschlichen Widerspruch.
Eva steht auch als Symbol für die (körperliche/genetische) Zusammengehörigkeit der Menschheit. Der "Leib Christi" ist hier bereits angelegt.

closs hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 21:08
SamuelB hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 20:46
statt der Schlange könnte man z.B. zeitgeistig einen Anzug-Typen hinstellen.
Geht auch - hauptsache, die Chiffre wird verstanden. - nur kommt dann gleich die Anzug-Branche und beschwert sich - oder der Manager. - Dann ist Schlange vielleicht doch wieder besser. :D
...oder Morpheus aus "Matrix" - wird auch verstanden... ;)

PeB
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#97 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von PeB » Mi 27. Mär 2019, 09:15

SamuelB hat geschrieben:
Mi 27. Mär 2019, 08:55
Ok, für euch ist der Anzug-Typ vllt nicht genug negativ behaftet. Die Schlange im religiösen Zusammenhang schon. Mein Gedanke war eben wie die Schlange heute erscheinen würde.

Ich halte weder Satan/ Teufel noch die Schlange oder den "Typen im schwarzen Anzug" für eine Person. Den Teufel zu personifizieren hieße einen Götzen zu schaffen.

JackSparrow
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#98 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von JackSparrow » Mi 27. Mär 2019, 09:17

Maryam hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 05:26
Nur denke ich bei den Aussagen der Elohim nicht an Gott, sondern an Himmelssöhne, die Angst hatten, Menschen könnten unsterblich werden wie sie und sie deshalb vorsorglich verunmöglichten
Bei Schlangen, Bäumen und der Bezeichnung "Eden" denke ich vor allem an das Gilgamesch-Epos und an das babylonische Exil, wo die Israeliten diese Geschichten aufgeschnappt und dann in ihrer eigenen "Historie" künstlerisch verarbeitet haben. Götter brauchten die dafür nicht, nur ein bisschen Papier und Tinte.

In der sehr phantasievollen Offenbarung kommt der Baum des Lebens, der im Garten Gottes steht wieder zur Sprache.
Zwischen Genesis und Offenbarung liegen Jahrhunderte. Man darf sicher davon ausgehen, dass der Verfasser der Offenbarung über die Parasiesgeschichte ähnlich viel Durchblick hatte wie jeder beliebige heute lebende Christ.

Prinzipiell kann im Garten des Gottes überhaupt kein Baum mehr stehen, da ein echter Baum mit echten essbaren Früchten keinesfalls eine sechsmonatige Überflutung überlebt haben würde.

Seltsame Geschichte bezüglich Adam und Eva, die zu einem "Sündenfall" aufgebauscht worden ist, was ich nie verstehen werde.
Christen habens nicht so mit Logik.

Laut Bibel konnte der Mensch vor dem Sündenfall nicht zwischen gut und böse unterscheiden und konnte somit auch nicht zu dem Schluss gelangen, dass das Essen vom falschen Baum eine Straftat darstellt.

Auch war der Mensch niemals unsterblich, denn nach dem Sündenfall will Jahwe Elohim ja gerade verhindern, dass der Mensch "auch noch vom Baum des Lebens esse und unsterblich werde". Der Tod war demnach keine Folge des Sündenfalls, sondern die Todesdrohung war lediglich eine Schutzbehauptung, mit der sich Jahwe Elohim das Machtmonopol sichern wollte.

closs
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#99 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von closs » Mi 27. Mär 2019, 09:29

SamuelB hat geschrieben:
Mi 27. Mär 2019, 08:55
Also das traue ich den Menschen schon noch zu. So hochkompliziert ist es nicht.
Frage einen durchschnittlichen Bachelor-Absolvent - Du wirst enttäuscht sein.

SamuelB hat geschrieben:
Mi 27. Mär 2019, 08:55
Gar nichts sagen oder auf Latein? Fragezeichen...
Latein IST de facto gar nichts, weil es keiner versteht. - Aber das Beruhigende eines jedes Mal wiederkehrenden Textes ist zur Versenkung besser als "nichts".

SamuelB hat geschrieben:
Mi 27. Mär 2019, 08:55
Auf jeden Fall erscheint mir das glaubwürdiger.
Tut man ja. - Allerdings kommt das bei Kindern nicht gut an. :D - Da muss man irgendwann, wenn formale Operationen möglich sind (so ab 12) umswitchen.

SamuelB hat geschrieben:
Mi 27. Mär 2019, 08:55
Ok, für euch ist der Anzug-Typ vllt nicht genug negativ behaftet. Die Schlange im religiösen Zusammenhang schon. Mein Gedanke war eben wie die Schlange heute erscheinen würde.
Klar - aber jetzt geh mal in die Praxis: DUU wärest verantwortlich, dass es rüberkommt - was machst Du?

PeB hat geschrieben:
Mi 27. Mär 2019, 09:06
Das ist aber stark verkürzt. Die Schlange steht auch (positiver) für den Impuls, der dem Menschen die Erkenntnis von Gut und Böse liefert.
Klar - aber das ist schon wieder eine Denkleistung, die leicht überfordert.

PeB hat geschrieben:
Mi 27. Mär 2019, 09:06
...oder Morpheus aus "Matrix" - wird auch verstanden...
Das ist durchaus eine gute Idee: man identifiziert kontinuierlich die Verständnisse der jeweiligen Zielgruppe anhand von Chiffren ("Man versteht Morpheus") und richtig sich danach aus. - Eigentlich macht das die Kerygmatik, dernach das „aktuell ihre Adressaten treffende […] Wort, in dem sich Gottes rettende Gerechtigkeit Bahn bricht“, (W. Kasper) zu finden ist. ---- Aber woher willst Du die Leute nehmen, die das ständig auf dem Laufenden halten? - Das wäre was für Studenten.

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Münek
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#100 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Beitrag von Münek » Mi 27. Mär 2019, 10:01

closs hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 21:08
SamuelB hat geschrieben:
Di 26. Mär 2019, 20:46
Meinst du, das würde zu Verwirrungen führen? Ich hätt' eher gedacht, dass die Kirche somit leichter Leute erreichen könnte, als wenn eine sprechende Schlange als real verkauft wird.
Naja - wenn man heute die Bibel neu beginnen würde zu schreiben, würde man es sicherlich anders machen. - Aber irgendwie "haptisch" müsste man es schon machen - wer versteht schon Sätze wie "Am Anfang gab es keine Dualismus und keine Dialektik, die dann aber von der Allmacht ermöglicht wurde, damit wir im Spannungsverhältnis von gut und böse Eigen-Erkennen lernen. ----???
Neue Hypothese? Wird diese im großtheologischen Raum auch offiziell vertreten? Oder ist sie ausschließlich "Dein Baby"?

Meines Wissens genügt allein der Glaube an den Sohn Gottes, um in den Genuss des "Ewigen Lebens" zu gelangen ("Also hat Gott die Welt geliebt, dass alle....Joh. 3:16).

closs hat geschrieben:Vielleicht könnte man die gewohnten Genesis-Geschichten problemlos beibehalten, wenn man sie als Chiffre lehrt:
* "Die Schlange steht für das böse - dass es das Böse gibt, kennt Ihr selber".
* "Das Adam plötzlich Eva hat, steht für die Neuorientierung Adams - er sieht jetzt nicht nur Gott, sondern auch seine Frau als Orientierungs-Größe. - Das kennt Ihr auch, dass man wahnsinnig mit scheuklappen orientiert sein kann, wenn man verliebt ist.
Hört sich an wie Onkel Closs´s Märchenstunde im Reli-Unterricht Klasse 3 Grundschule. Mann Mann Mann.

Wenn das in diesem Stil und auf diesem Niveau praktiziert wird, werden die Kirchen mit Sicherheit bald wieder gerammelt voll sein... :lol:

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