Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Ich meine es so, dass wir "normale" Menschen unser Potential nicht bewahrheiten.
Aber dann wäre Jesus doch wahrerer Mensch als wir, oder?
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44Ich kann mit "wahrer Mensch und wahrer Gott" nichts anfangen
Der Grund dieses Begriffs liegt darin, dass es nicht ein Mensch sein kann, der am Kreuz die Menschen erlöst - es sei denn man hängt der Version an, dass Gott ein Menschenopfer will, um besänftigt zu werden.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Urbild ist gut. Archetyp, Ideal. Das rationale Ich kann mit "wahrer Mensch und wahrer Gott" nichts anfangen
Ich stelle beides nicht "feindlich" gegenüber. - Für mich lebt Jesus einerseits das Urbild des Menschen vor, kann es aber nur deshalb, weil er gleichzeitig Gott ist.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Das Ich versteht das nicht
Sorry - das stimmt nicht. - Ich verstehe das wirklich und bin ganz sicher nicht der Einzige.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Die Tradition schleppt halt ein uraltes Menschenbild mit sich herum, das heute einfach nicht mehr stimmt. Wir wissen heute besser über uns selbst Bescheid als vor 2000 Jahren. Wir wissen heute mehr über unsere und die Biologie im allgemeinen. Dämonen waren damals handliche "Erklärungen" für Virenerkrankungen, weil man halt Viren noch nicht wahrnehmen konnte, existierten sie trotzdem. Niemand wusste, dass unser Körper auch aus Billionen Kleinstlebewesen besteht ohne die wir sterben würden. Allergien waren unbekannt, und die simple Heilungsmöglichkeit den auslösenden Stoff zu meiden, gab es nicht. Nur die Auswirkungen, die sich beispielsweise auch als Tobsucht oder Besessenheit äußern können. Psychologie gab es nicht, das Unterbewusstsein war unbekannt, aber existent am Wirken so wie heute auch usw. Da besteht ein immenser Aktualisierungsbedarf und einiger Ballast der zu entsorgen ist.
Da kommen wir an den Punkt, an dem sich zwei Ebenen kreuzen, wo sie sich nicht kreuzen DÜRFEN. - Anders gesagt: Würde heute die Bibel mit identischem geistigen/geistlichen Inhalt neu entstehen, würde bei der RKK ebenfalls "wahrer Mensch und wahrer Gott" herauskommen. - Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse haben mit den ewigen Fragen der menschlichen Existenz nichts zu tun und können dazu auch nichts beitragen.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Die Unterschiede zwischen Glauben und Wissen sind im Laufe der Jahrhunderte klarer geworden.
Moment: "Wissen" in Allgemein-Sprache und in der Wissenschaft sind zwei unterschiedliche Sachen. - Wissenschaftlich ist Wissen lediglich der Fall, wenn Beobachtung und Modell übereinstimmen:
"Paradoxerweise können ... als Wissen deklarierte SachverhaltsÂbeschreibungen wahr oder falsch, vollständig oder unvollständig sein." (wik)
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Was erwartest du denn? Zurück auf die Bäume ihr Affen?
Nee - bei pragmatischen, materiellen Fragen wende ich mich nicht an die Theologie, sondern an die Naturwissenschaft. - Das eine hat mit dem anderen erst mal nichts zu tun.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
closs hat geschrieben: ↑
Fr 22. Mär 2019, 10:31
- Wohin zielt Deine Argumentation?
Auf die grundsätzliche Bereitschaft des Umdenkens
Dagegen kann man nicht argumentieren, weil es wahr ist. - Aber was heißt das konkret? - Für MICH bedeutet im Kontext Jesus das Wort "Umdenken" "geistiges/geistliches umdenken".
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Seine zeitlose Progressivität gegen die allzeit bestehenden Traditionen.
Das ist aber nicht programmatisch progessiv gemeint ("Was Tradition ist = schlecht"), sondern im Sinne von Hos. 13,6 "Als sie aber Weide fanden, wurden sie satt; und als sie satt wurden, überhob sich ihr Herz; darum vergaßen sie mich".
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Das Ich kann Gott nicht rational verstehen, kann Präexistenz nicht verstehen, kann Überzeitlichkeit, Allmacht, Allwissenheit usw. nicht verstehen - sondern nur gehorsam nachplappern.
Manche verstehen das schon, die meisten nicht. - Das ist genau der Punkt für die Frage: Was hat Exegese im "Volk" zu suchen? --- Wir leben heute in einer Zeit, in der es chic ist, Meinungen zu Dingen zu haben, denen man absolut nicht gewachsen ist. - Streng genommen sollten theologische Aussagen auf einen ganz kleinen Kreis beschränkt werden - nicht weil es etwas zu verbergen gäbe, sondern weil es nicht verstanden wird.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44
Das kann es doch nicht sein. So einen Gott braucht heute niemand
Auf der pastoralen Ebene stimme ich Dir zu (das fängt schon beim Katechismus an). - Die Sprache und die Sinnträger pastoraler Vermittlung sind derart entfremdet, dass sie k(aum)eine Sau versteht. - Was ist "Lamm Gottes"? Was ist Blut als Wein? Was ist Lob Gottes? --- Das habe ich in meinem Umfeld schon oft kritisiert. - Gemeinden drohen zu gruppen-dynamischen Selbstläufern zu werden, die sich - wie Jäger mit ihrem Latein - selbst genügen und sich nur nach innen zu sich selbst hinwenden.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44Aber der Mensch ist nicht nur die Wirklichkeit seines Ich's. ... Nicht nur "Ich denke" sondern auch alles andere dem Ich nicht direkt Zugängliche des Wesens Mensch macht das Sein und die Wirklichkeit des Menschen aus.
So weit dachte Descartes in der Tat nicht - ihm ging es eher darum, dass Closs nicht über Andreas existent ist und umgekehrt - salopp: "Ich bin der einzige, der zu sich 'Ich' sagen kann" - egal ob direkt oder indirekt.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44Descartes Dualismus ist vom Tisch. Heute verstehen wir die Welt pluralistisch - einfach viel differenzierter.
Da sprichst Du ein dickes Brett an. - Sind zwei Seiten der selben Medaille "Dualismus"? Ist die Ableitung von oben nach unten "Dualismus"? - Was hat "Wir verstehen heute/verstanden damals" mit ontologischen Fragen zu tun? ---- Eigener Komplex.
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44Immer der gleiche Scheiß: du fragst scheinheilig nach dem, was du selbst weggeschnitten hast
So einfach ist es nicht. - Ich frage mich nur, was Du unter Wirklichkeit verstehst - klar ist da
a) für uns bewusste Wahrnehmungs-Wirklichkeit
b) Wirklichkeit jenseits des Bewussten.
Kein Widerspruch, alles gut. - Aber: Was hat "Wirklichkeit" eigentlich mit "Ich" zu tun? - Natürlich kann man es so definieren: "Wirklichkeit = was einen bewusst oder unbewusst betrifft". - Meine Frage war: Welche der vielen Definitions-Möglichkeiten von "Wirklichkeit" legst Du zugrunde?
Andreas hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2019, 11:44Warum machst du das andauernd?
Weil ich mit Deinen Sprüngen nicht zurecht komme. - und dann hast Du manchmal Verbindungen, denen ich nicht folgen kann - in diesem Post bspw.: Wie kommst Du darauf, naturwissenschaftliche Fortschritte in geistige/geistliche Kontexte zu bringen? Das muss ich immer erst eigens nachvollziehen, weil es mir selber fremd ist.