Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25Du hast doch für dich ausgemacht, dass die arroganten Naturalisten nicht Produkt deiner Einbildung sind.
Richtig - Glaubensentscheid.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
Wenn du nun sagst, dass es auf dem selben Level steht, Schizophrene in Akutphase zwangseinzuweisen wie Ketzer zu verfolgen oder Theisten in Umerziehungslager zu sperren –– worauf sollen all deine Ausführungen hinauslaufen?
Moment: ich glaube, exakt das Gegenteil gesagt zu haben - vielleicht finde ich es schnell.
Ja:
"Im Grunde würde auch Descartes Dir zustimmen (ich doch auch - auf DIESER Ebene). - Descartes könnte sagen:
1) Die geistige Welt (Res cogitans) ist die erste Welt.
2) Der menschliche Geist/die menschliche Wahrnehmung kann nicht unterscheiden, ob Wahrnehmung/Wissenschaft sich auf "echt" bezieht oder nur Vorstellung ist <diese Aussage ist aus meiner Sicht logisch nicht widerlegbar und somit vernünftig>
3) Trotzdem GLAUBE ich an die Existenz der zweiten Welt (Res extensae) - nachweisen kann ich sie ja nicht.
4) WEIL ich daran glaube, ist das ein "Glaubensentscheid", dem sich alle meine weiteren Urteile <ab Ebene 2> unterwerfen.
5) Somit ist es ein Grund zur Zwangseinweisung, wenn jemand meint, dass nur seine Vorstellungen existieren, aber nicht die äußere Welt."
Das ist glatt das Gegenteil von dem, was Du mir oben unterstellst. - Noch deutlicher: Wenn man alle weiteren Urteile diesem Glaubensentscheid unterwirft, kann man auf der Ebene "Gesellschaft, Koexistenz, Toleranz, Staat, Ethik, … " alles gerade so definieren, wie man es haben will. - Da gibt es keine philosophischen Fragen mehr zur Gleichbehandlung von Schizophrenen, Theisten, Atheisten oder Vegetariern. - Gesellschafts-Normen sind pragmatische Ordnungs- und Überlebens-Normen und keine philosophischen/theologischen Normen.
Mit anderen Worten: Pragmatisch (also auf dieser Gesellschafts-Ebene) könnten wir uns problemlos sehr einig sein. - Diese Ebene hat nichts mit ontologischen oder theologischen Fragen zu tun - oder mit den gr0ßen Fragen nach "Woher kommt der Mensch?" und "Wohin geht er?".
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
Das endet nur bei Might is Right. Was soll’s also?
Das ist nicht MEINE Sache, sondern exakt das, was ich mit "Gesellschafts-Normen sind pragmatische Ordnungs- und Überlebens-Normen und keine philosophischen/theologischen Normen" umschrieben habe. - Auch in Deutschland gilt "Might ist Right" - nur dass wir gottseidank ein klasse Grundgesetz haben, wo man es nicht so merkt.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
Daher brauchst du die Meta-Theorie.
Die Meta-Theorie ist Ebene 1 und die Schlussfolgerungen daraus. - An was hast Du gedacht?
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25Warum ist es unvernünftiger, später andere lustige Glaubensentscheide zu machen, wie dass rothaarige Frauen Hexen sind?
Solche "lustigen" Glaubensentscheide gibt es ständig - bspw. dass Mütter nicht als F+E-Manager (Forschung + Entwicklung), sondern oft als Hartz4-ler. - Das ist zwar nicht tödlich, aber "lustig". --- Oder dass nicht ab morgen Plastik-Verbot ist (bis auf sicher vorhandene Sonder-Fälle), wo doch das Zeug Jahrhunderte braucht, bis es abgebaut ist. Das ist zwar nicht tödlich, aber "lustig". --- Oder dass Kinder in der Welt nicht zur schule gehen können, weil sie Lebensmittel für uns billigst herstellen oder aufarbeiten, von denen wir ein Drittel wegwerfen. Das ist zwar nicht tödlich, aber "lustig". --- Und dazu noch die "lustigen" Sachen, die dann doch wieder tödlich sind.
Im übrigen habe ich Dir schon lange die Antwort gegeben: Der Kategorische Imperativ ist die (mir bekannte) höchste Form des Umgangs miteinander, die man nicht religiös begründen muss. - Tit for Tat.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
Die Frage ist: Warum sollte Vernunft nur Logik sein?
Sage ich das? - Aus meiner Sicht gehören "Vernunft" und "Logik" zu verschiedenen Kategorien: "Inhalt" vs. "Werkzeug". - Insofern kann ich mit Deiner Frage wenig anfangen.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
wenn man sich mal daran erinnert, wie man die Logik erlernte… (durch Beispiele)?
Wie erlernt man Logik? - Bitte nicht mit "Konsequenz" verwechseln - sage ich vorbeugend.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
wenn man sich mal klar macht, dass es noch andere Logiken als die klassische Logik gibt?
Das klingt eher nach Polysem. - Da müsstest Du Beispiele bringen.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
wenn damit sogar schon die Ablehnung der Zahlentheorie – traditionell mit Epitheta wie ‘Königin der Mathematik’ versehen – als ‘vernünftig’ durchgeht?
Nähere Info?
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
Da wird klar, dass man es mit etwas komplexeren Gedankengängen bei dir eigentlich gar nicht mehr versuchen braucht
Hmm - wenn ich überlege, wie lange es bei dauert, bis man Dir den Unterschied zwischen den 3 Ebenen verklickert, ist das eine sehr bemerkenswerte Aussage Deinerseits.
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
Selbst als Ratzinger gesagt hat, dass Männer mit homosexuellen Neigungen von der Priesterweihe ausgeschlossen werden sollen, hast du das nicht kapiert und in Richtung “Homosexuelle Handlungen und das Priesteramt sind unvereinbar†interpretiert.
WER hat das was nicht kapiert? - Wenn jemand homosexuelle Neigungen hat (wie man auch heterosexuelle Neigungen hat) - wenn also jemand Sehnsüchte nach homosexuellem oder heterosexuellem Sex hat, erwartet Ratzinger,
dass er diesem auch im Geiste nicht nachgeht, sondern sich auch im Geiste davon distanziert: "Ich
will nicht mit einer Frau/einem Mann ....". - Das ist mein Kenntnisstand - was ist Deiner?
Wenn Kant apriori von der äußeren Welt ausgeht, hat er gegenteilige hermeneutische Vorannahmen wie Descartes. - Damit können sich beide gegenseitig "widerlegen". - Was verstehst Du da?
Claymore hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 21:25
Ergo: die closs’sche Vernunft kann über Inhalte keine Aussagen machen. Na also.
Doch - weil sie doch Grundlagen/Glaubensentscheide/hermeneutische Vorannahmen defininiert ist. - Wieso übrigens "ergo"? Hat doch gar nichts damit zu tun.
Allerdings. "Vernunft" kann sehr unterschiedlich definiert sein - üblicherweise definiert man moderner-weise "Vernunft" anthropogen, während sie Leute wie Ratzinger theogen interpretieren. - Was ganz unterschiedliches.