Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51
Jetzt tu mal nicht so scheinheilig. Natürlich hast du meine Person nicht nur einmal angegriffen. Jeder der's gelesen hat, weiß das.
Ich habe Positionen angegriffen, die du vertrittst oder von denen ich glaubte, du vertretest sie. Das solltest du nicht persönlich nehmen, denn so war es nicht gemeint. Und ich habe auch keinen Grund, "scheinheilig" zu tun.
Als persönlichen Angriff würde man beispielsweise werten können, wenn man mir etwa unterstellen würde, ich sein ein "Evangelikaler", um mich in eine sektöse Ecke zu schieben und meine Argumentation damit zu diskreditieren. Oder wenn mich Jemand der Lüge und der Fälschungung bezichtigen würde. Das könnte ich als persönliche Angriffe werten.
Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51In deiner vermutlich evangelikalen Welt gibt es anscheinend nur die Wahrheit und ihr Gegenteil als Kriterium.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 14:46
Um Lügen geht es doch nur dir und sonst niemandem.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 15:11
Nee, vergiss es. Der einzige der hier permanent Aussagen fälscht, bist du.
Hoppla!
Aber ich nehme an, das sollte kein persönlicher Angriff sein.
Wenn du mit "evangelikal" meinst, dass ich die Evangelien als Schriftquelle ernst nehme, hast du sogar recht. Und es wäre auch keine Schande, wenn ich ein "Evangelikaler" wäre. Bin ich aber nicht.
Ich bin, wie mein Bruder und meine Mutter, evangelisch getauft und Mitglied der Rheinischen Landeskirche. Mein Vater war katholisch, ebenso wie meine Frau und meine Kinder. Ich lebe in einem weitgehend areligiösen Umfeld und habe keinen Kontakt (außer hier) zu fundamentalistischen oder evangelikalen Christen. Allerdings war ich acht Jahre Presbyter unserer Gemeinde.
Ich habe mal so wie du gedacht und habe angefangen, vieles zu hinterfragen. Am Ende ist mir die Bibel sozusagen in den Fingern zerronnen, was mich in eine Glaubenskrise gestürzt hat.
Zu dem Zeitpunkt habe ich begriffen, dass der Zweifel so lange am Glauben nagt, bis sein Hunger gestillt ist. Und das ist erst dann der Fall, wenn ich alles und jeden bezweifle. Das nennt man dann Verzweiflung.
Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51"Bezeugen" gehört schon mal nicht zu meinem Sprachgebrauch - deshalb die Gänsefüßchen. Sagte ich schon. Diese christliche Polemik des "Bezeugens" wurde zu häufig missbraucht um noch glaubwürdig zu sein.
Zu meinem Sprachgebrauch gehört es schon. "Bezeugen" besagt, dass Jemand eine Zeugenaussage leistet. In diesem Zusammenhang (Papias) habe ich den Begriff bewusst gewählt, denn Papias bezeugt hier ganz ausdrücklich seine Aussage. Das formuliert er so:
Papias hat geschrieben:Ich zögere aber nicht, für dich auch das, was ich von den Presbytern genau erfahren und genau im Gedächtnis behalten habe, mit den Erklärungen zu verbinden, mich verbürgend für dessen Wahrheit.
Das ist ein Zeugnis - ganz objektiv und ohne religiöses Pipapo.
Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51In diesen Antiken Schriften wird sofern sie es korrekt zitieren, Papias Meinung überliefert, mehr nicht.
Damit liegst du eben falsch. Papias äußert hier nicht seine Meinung, sondern er gibt wieder, was er "von den Presbytern" (den Aposteln) erfahren hat:
Papias hat geschrieben:Wenn aber irgendwo jemand, der den Presbytern [Aposteln] nachgefolgt war, kam, erkundigte ich [Papias] mich nach den Berichten der Presbyter: Was hat Andreas oder was hat Petrus gesagt, oder was Philippus oder was Thomas oder Jakobus oder was Johannes oder was Matthäus oder irgendein anderer der Jünger des Herrn; was Aristion und der Presbyter Johannes, (beide) des Herrn Jünger, sagen.
Der letzte Satz deutet hier sogar an ("was...
sagen"), dass die letztgenannten noch lebende Zeitgenossen des Papias waren, so dass er sie direkt befragt hat.
Das ist eine ganz starke Zeugenaussage des Papias (durchaus im wissenschaftlich-historischen Sinne"), die man nur dadurch ingnorieren kann, wenn man ihn hier der Lüge bezichtigt (das war der Grund für mein Insistieren bezüglich der Frage einer Lüge) oder wenn man die Zitate des Papias als spätere Erfindungen von "Kirchenvätern" vermutet, wofür es keinen Beweis gibt.
Aus objektiv-wissenschaftlicher Sicht halte ich Papias für ebenso glaubwürdig (deshalb der Vergleich) wie Iulius Caeser bei "de bello gallico".
Ich kann daher eine Anfechtung der Aussagen des Papias nur als ideologisch motiviert verstehen.
Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51Ganz anders in der Alten Kirche, da strotzen die Texte nur so von Polemik, zum Teil übelster Polemik
Bitte immer erklären, was in einem solchen Kontext mit "alte Kirche" gemeint ist. Wenn du damit die Kirche des - sagen wir - vierten bis sechsten Jahrunderts meinst, gebe ich dir recht. Hier im Kontext mit der Schriftlegung der Evangelien ist deine Bemerkung "da strotzen die Texte nur so von Polemik" fehl am Platz (da es diese Texte zu dieser Zeit nicht gibt) und dein obiger Satz wäre dann selbst polemisch.
Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51Verstehe es halt so, wie ich es geschrieben habe. Wenn beim Apostelkonzil als die Apostel und Ältesten zusammenkamen, Petrus und Jakobus (Säulenkollegium der Jerusalemer Gemeinde) Paulus und Barnabas nicht durch ihre Autorität unterstützt hätten, wären wir beide jetzt beschnittene Juden einer judenchristlichen Sekte und hätten ein ganz anderes Neues Testament in Händen, das deshalb trotzdem keine Lüge oder "verfälscht" wäre. Allein daran kann man den Einfluss von Autoritäten auf "die Bibel" erkennen, ohne das eine Lüge oder eine Verfälschung ins Spiel kommt.
Ich kann dir voll und ganz folgen. Es gab ein theologisches Problem, über das gestritten wurde und am Ende gab es eine Einigung - wie die Bibel sagt, mit Hilfe des heiligen Geistes.
Aber was möchtest du aus diesem Vorgang für die Niederschrift der Evangelien ableiten?
Konkret: hat ddie Schilderung des Apostelkonzils einen Einfluss darauf, ob du beispielsweise die in den Evangelien geschilderten Wunder Jesu für wahr oder unwahr hältst? Denn letztlich geht es doch um die Bewertung der Glaubwürdigkeit der Evangelien, oder?
Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51Du weißt sehr gut, dass Paulus einen nicht unbeträchtlichen Teil des NT verfasste. Paulus ist ein Protagonist, der durch seine Autorität zur Abfassungszeit des NT seinen Einfluss geltend machte, der bis ins NT hineinreicht. Logisch. Das er das nicht ahnen konnte, ändert nichts daran.
Nein, nein: spar dir deine Scheinheiligkeit: Du willst mich falsch verstehen. Das ist so was von offensichtlich und all deine falschen Unterstellungen nenne ich: Ein falsches Zeugnis ablegen.
Hör doch auf zu polemisieren! Für Jemanden, der den Begriff "bezeugen" ablehnt, weil er angeblich religiös missbraucht sei, missbrauchst du wirklich sehr ausgiebig religiöse Begriffe zur Verletzung deines Diskussionspartners.
Zur Sache: Paulus hat einen großen Einfluss auf die christliche Theologie, das ist unbestritten. ABer noch einmal: was möchtest du daraus ableiten? Macht das denn die Evangelien unglaubwürdiger?
Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51Von dir kommen nichts als Strohmänner. Unterlass doch mal diese unsäglichen Tricksereien, um mir laufend durch Unterstellungen das Wort im Mund herumzudrehen. Zitiere mich anständig, so wie ich es oben geschrieben habe und bastele mir nicht aus herausgerissenen Zitatfetzen Aussagen zusammen, die ich nie gemacht habe.
Hier das "anständige" Zitat:
Ich frage mich nur, warum du dasselbe Phänomen nicht auch innerhalb des Urchristentums bzw. der "Alten Kirche" sehen willst. Schon bei der Abfassung der neutestamentlichen Schriften spielte das genau so eine Rolle. Beim Apostelkonzil hat sich halt eine Meinung durchgesetzt und eine andere nicht, weil dabei auch die Autorität der Protagonisten eine Rolle spielte und diese spielte natürlich auch bei der Abfassung und Auswahl von Texten in den unterschiedlichen Gemeinden immer eine Rolle. Auch dabei aus der Fülle der damals kursierenden Schriften einen verbindlichen Kanon zu bilden
Du sprichst von der "Abfassung der neutestamentlichen Schriften" und vom Apostelkonzil und beziehst dich damit auf eine Zeit in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts, dann kommst du auf die "verschiedenen Gemeinden" zu sprechen und die "Fülle der kursierenden Texte". Wie bitteschön soll ich da herauslesen, dass diese kursierenden Texte von dir in einem völlig anderen Zusammenhang genannt werden? Mit dann vorzuwerfen, dir das Wort im Munde rumzudrehen, ist wirklich unfair.
Andreas hat geschrieben: ↑Do 7. Mär 2019, 18:51Du willst hier nur rhetorische Spielchen spielen aber keinen fairen Dialog führen. Ein Moderator könnte mit einem vorbildlichen Diskussionsstil punkten.
Nein, du agierst hier rhetorisch (Evangelikaler, "falsches Zeugnis") und beschwerst dich dann darüber, dass deine Rhetorik auch verstanden und erwidert wird. Wer austeilt muss auch einstecken können.