"Definition" bedingt, dass ich einen solcherart definierten Terminus einführen möchte. Möchte ich aber nicht.
Ja, sicher. Aber wie soll die Wirklichkeit Deiner Definition für unser Handeln und Denken inkl. der Gewinnung von Erkenntnissen wirksam werden? Als Potentialis? Und nochmal: Die Definition ist klar, aber wie kann man "das Sein" begründen?closs hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 15:56Eigentlich geht es mir eher darum, welche Meinung welche Konsequenzen hat. - Wenn man "Wirklichkeit" von menschlicher Prüfung abhängig macht, kann man konsequenterweise nicht gleichzeitig beanspruchen, dass "Wirklichkeit" unabhängig von anthropogenen Parametern wäre.
Richtig. Aber Du stellst Deinen Wirklichkeitsbegriff als objektivierbar, zumindesten als intersubjektiv erfahrbar dar. Du versuchst uns, argumentativ zur Annahme dieses Begriffes zu bewegen. Wenn Du es aber auch wirklich könntest, dann wären wir ja schon alle viel weiter. Aber Deine Argumente sind eben sehr sehr schwach. Ich z.B. erfahre Deine letztliche Begründung eigentlich immer als Vorbringen der Wirklichkeit als "pädagogisches Instrument". closs ist über den Anspruch der Wissenschaft oder dem, was Menschen der Wissenschaft zubilligen, so angeranzt, dass er unbedingt ein Korrektiv in der Hinterhand haben muss. Wenn die Wissenschaft von einer 3-dimensionalen Erde spricht, ha, ha, ha, wer sagt uns denn dann, dass diese Erde nicht "wirklich" 4-, 5-, oder n-dimensional ist? Wenn die Wissenschaft das Funktionieren der HP sensu Hahnemann vernünftig begründet ausschließt, wer sagt uns denn dann, dass sie nicht trotzdem funzt, in Wirklichkeit genauso ist, wie von Hahnemann formuliert, aber die "Wirklichkeit der Beobachtungen", also unsere Beobachtungen, uns nicht das Bild zeigen, welches hinter den Beobachtungen wirklich ist?
Nur sind das alles unbegründete Einwände, denn die Existenz Deiner Wirklichkeit ist eben nicht vernünftig begründet. Aber dann nimmst Du das "vernünftig begründet" aufs Korn. Während Anton schützend seine Hände hebt und darlegen kann, welchen Anspruch sein Wissen hat und vernünftig begründet darlegt, darüber hinaus mit leeren Händen darzustehen, drehst Du das Rädchen munter weiter.
Nein, das alles interessiert gar nicht. Interessieren tut, mit welcher Begründung die Vertreter einer Wirklichkeit in Deinem Sinne, und das scheinen außer Dir ja auch noch einige andere zu sein, die Existenz derselben begründen. Wie sie überhaupt begründet werden kann. Ist das Begründungsszenario hinreichend. "Hinreichend" worauf bezogen: Auf eine vernünftige oder außer-vernünftige Begründung bezogen?closs hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 15:56 Weder Deine oder Lenas oder meine DEFINITION sind ein allgemeingültiges Prinzip. - Im Gegenteil: Ich kann mir sogar vorstellen, dass Lena recht hat: "Wirklichkeit ist das, was wir als solche erleben". - Ich weiß es aber nicht. ----- Möglicherweise sind die bekannten QM-Fälle sogar der richtige Ansatz: Wahrnehmung MACHT Wirklichkeit. - Weiß ich's? Nein (dann wären wir wieder ziemlich nah an Descartes' radikal-skeptizistischen Fragen).
Frage dann doch nochmal nach! Thaddäus mag zwar nicht mehr hier sein, aber Janina. Frage nach und bitte um eine weitere Erläuterung.closs hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 15:56Es geht allenfalls um die weltanschauliche Überhöhung von Wissenschaft ins Weltanschauliche hinein - das fängt schon an mit Sätzen wie: "Wissenschaftliche Ergebnisse sind ontische Wirklichkeit" oder so ähnlich. - Siehe Thaddäus und die von mir ansonsten extrem geschätzte Janina - plus andere.
Ich nenne es eine "Russel'sche Teekanne", wenn Du ein spezifisches Individuum meinst.
Meine Frage an Dich: In welchem Kontext genau wird es jetzt wichtig, gar essentiell, Deine Wirklichkeitsvorstellung bezüglich dieses "Planeten mit Steinwüsten" zu vertreten? Dann schauen wir mal, wie diese Kontexte einzuordnen sind.
Mit Lyrik alleine bekommt man aber auch keine natürlichen Objekte in die Welt gezaubert. Zumindestens keine, die sich vernünftig begründen lassen.
"Ich denke mir willkürlich etwas aus, und wenn ich nicht rankomme, kann es trotzdem sein" ist logisch-formal wohl richtig, aber wofür ist es gut? Das wird sogar ausgesprochen hinderlich, wenn ich z.B. Deinen "3-dimensionalen-Erde-Einwand" betrachte. Oder nicht eine Russelsche Teekanne, sondern derer unzählig viele. Ich würde sogar behaupten, das alles wäre sehr unvernünftig. Aber Gott-sei-Dank arbeiten wir in der Wissenschaft eben nicht so, wie Du es vorschlägst.closs hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 15:56Das ist aus meiner Sicht kein Argument. - Man kann sagen "Ich komme nicht ran", aber es wäre doch unvernünftig zu sagen "Weil ich nicht rankomme, kann es nicht SEIN". - ERgo ist es vernüftig zu sagen "Auch wenn ich an etwas nicht rankomme, kann es sein".
Füpr "möglich halten" kann man ja vieles. Das ist ja geradezu Deine Stärke. Aber wie ist Deine Begründung dazu? Oder anders herum gefragt: Ist Dir die Argumentationsstruktur bekannt, warum wir den Platon heute nicht mehr folgen. Verstehst Du sie? Kannst Du sie kritisch bewerten, und vernünftig begründet hier und da Fehler darin aufzeigen?closs hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 15:56Es gehört AUCH zur kritischen Vernunft, es für möglich zu halten, dass die Art heutiger Erkenntnis-Vermittlung ein Rückschritt zur platonischen Schule ist.Anton B. hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 14:44 Bei Plato konnte diese Wirklichkeit ja noch als sinnvoll in seinem Erklärungsmodell der Erkenntnisgewinnung bezeichnet werden. Nur werden die Erkenntnisse, unser Wissen, eben nicht so generiert, wie der Platon es sich gedacht hat, wie es funktioniert.
Sollte es für Dich aber sein. Denn wer hat denn 2 + 2 = 4 ausgetüfftelt. In welchen Köpfen wird das begründet und gerechnet?closs hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 15:561) Es gibt nichts, was INSOFERN nicht "anthropozentrisch" ist, als dass wir nur mit uns selber denken. - Aber das kannst Du nicht meinen - denn dann wäre auch 2+2=4 anthropozentrisch.Anton B. hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 14:44Ist Deine Vorstellung der Existenz einer solchen Wirklichkeit nicht auch "anthropogen"? Entstammt sie nicht Deinem Denkgehäuse? Ist sie nicht recht "clossisch"? Außer, der "Heilige Geist" oder ähnliches hätte es Dir eingegeben. Wobei wir schon wieder sehr nahe beim Platon sind. Und beim Glauben, selbstverständlich!
Dann hast Du das Procedere der Wissenschaft, und was "vernünftig begründet" heißt, wie es angewendet wird, nicht verstanden. Schade. Die Version "Modell/Beobachtung" ist genau der Ausfluss dieser "vernünftigen Begründung". Das ist der Unterschied zur scholastischen vernünftigen Begründung. Ich bin mir überhaupt nicht nicht, ob Du Wissenschaft wirklich verstanden hast. Ich hätte mir wirklich gewünscht, Du hättest Dir den Carrier zugelegt.closs hat geschrieben: ↑So 3. Mär 2019, 15:56Moment: Ich habe es aus Deinem Mund verstanden als "Wenn eine Modellvorhersage mit Beobachtungen übereinstimmt". - Mit Deinem "Es heißt, etwas vernünftig zu begründen" würde man auch Gott "wissen" - denn er ist sehr wohl vernünftig zu begründen - aber eben nur, wenn man "vernünftig" als universale und nicht anthropogene Größe versteht. - Insofern gefällt mir die Version "Modell/Beobachtungen" weitaus besser. - Bei "Vernunft" kommst Du in Teufels Küche.