Pluto hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 13:13
Roland hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 12:43Sprach ja auch nicht von Indizien und Postulaten sondern von Beweisen.
Es gibt außerhalb von Mathematik und Logik keine Beweise. Alles was uns bleibt sind Indizien, Postulate und Nachweise.
Sag ich ja. Deshalb kann man die Behauptung der Christ glaube an Märchen, direkt umdrehen und sagen, genauso könnte es ein Märchen sein, dass alles absichtslos und zufällig von selbst entstanden ist. Wir sind alle Glaubende.
Pluto hat geschrieben: Nein, denn für das Christentum gibt es keine Nachweise.
Die Grunddimension des christlichen Glaubens ist das historische Faktum. Das Christentum ist keine Mythologie sondern wirkliche, datierbare Geschichte, die mithilfe der historischen Forschung belegt ist:
• Kein ernstzunehmender Forscher bestreitet, dass Jesus etwa am Anfang unserer Zeitrechung gelebt hat
• Er wurde zum Tode verurteilt und gekreuzigt
• Die Apostel haben behauptet Erscheinungen des gestorbenen und wieder auferstandenen Christus gehabt zu haben
• Sie wandelten sich von Zweiflern, die Angst davor hatten mit dem zum Tode Verurteilten und Gekreuzigten identifiziert zu werden, in nachdrückliche Verkünder seiner Auferstehung und brachten sich damit in Lebensgefahr
• Niemand konnte sie widerlegen, etwa durch Herbeibringung des Leichnams.
• Ein paar Jahre später wurde der Pharisäer und Verfolger der ersten Christen Paulus bekehrt, nach eigenen Angaben ebenfalls aufgrund einer Erscheinung, des Auferstandenen
Das sind einige der historischen Fakten.
Und nun liegt es allein an uns selbst, ob wir zur Rettung unseres Glaubens an den Sieg des Todes und der Nichtigkeit unserer Existenz, behaupten wollen das sei alles Lüge – oder ob wir uns auf den Heiland der Welt, den Gott der Liebe einlassen wollen.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Der Urknall ist doch gar nicht das Problem, wir reden über die Ursache desselben. Steckt eine Absicht hinter dem Anfang oder nicht, ist er der Beginn eines Zufallsprozesses oder der Beginn der intelligenten Schöpfung? Das ist doch die Frage.
Okay. Woher stammt die Intelligenz in der Schöpfung?
Von Gott, dem ewigen Urgrund allen Seins, der weder Anfang noch Ende hat.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben:Dann sind wir uns doch schon einig! Warum nicht? OK, jeder darf die Geschichten glauben die er gern glauben will. Es geht mir nur darum zu zeigen, dass jeder Geschichten glaubt.
Ja. Aer für die Natur gibt es Nachweise, wie z.B. die Expansion des Universums.
Und niemand bestreitet die Expansion des Universums. Den Nachweis, dass das alles zufällig und unbeabsichtigt entstanden ist, kannst du nicht erbringen. Das ist die Geschichte an die du glaubst.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Auf den Himmel! Ich glaube an den Auferstandenen. Daran, dass das Leben siegen wird und nicht der Tod.
Das darfst du natürlich, aber alles was wir erforschen spricht dagegen.
Es gibt kein einziges Faktum, das dagegen sprechen könnte. Niemand weiß, was mit unserem Geist geschieht, wenn der Körper stirbt. Bewusstsein kann man nicht auf Materie reduzieren, hier scheitert jeglicher Reduktionismus.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Nach deinem Glauben geht es bergab, nach meinem geht es bergauf!
Beides ist Glaube und für beides gibt es Indizien.
Nicht ganz...
Ohne Glaube geht nichts, aber in der Natur lassen sich manche Dinge bestätigen, andere — wie dein Glaube — nicht.
Unser beider Glaube ist nicht beweisbar. Und nichts was sich in der Natur wirklich bestätigen lässt, spricht gegen meinen Glauben.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Gerade durch die Tatsache, dass alles einen Anfang hatte, steht doch die Frage nach der Ursache des Ganzen fundamental im Raum.
Warum lehnst du den Zufall ab?
Warum lehnst du Absicht ab? Warum lehnst du es ab, dass sich jemand bei allem, was du um dich herum siehst, etwas gedacht hat?
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Was von beidem Märchen sind, wird sich noch zeigen.
Wie gesagt... nicht ganz. Einiges lässt sich untersuchen und nachweisen.
Wie gesagt… nichts von dem, was sich wirklich nachweisen lässt, spricht gegen meinen Glauben.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Hast in Klammern die Antwort schon gegeben. Sovieles kennen wir nicht, wir sind Mikroben auf dem Staubkorn Erde. So wahnsinnig Vieles übersteigt unser Fassungsvermögen. Unsere Vernunft, so Pascal, ist nur schwach, wenn sie nicht bis zu dieser Einsicht gelangt.
Das sind bloß Ausflüchte die nichts belegen. Die Pascalsche Wette generiert Falschaussagen.
Ich meinte Pascals Satz "Die letzte Schlussfolgerung der Vernunft ist, dass sie einsieht, dass es eine Unzahl von Dingen gibt, die ihr Fassungsvermögen übersteigt; sie ist nur schwach, wenn sie nicht bis zu dieser Einsicht gelangt…" (Blaise Pascal, Pensées)
Aber auch seine Wette solltest du dir täglich vor Augen halten: Mit deinem Glauben hast du nichts zu gewinnen und alles zu verlieren, während ich nichts zu verlieren habe, aber alles zu gewinnen.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Ja, wir sind Geschöpfe eines guten Gottes.
Warum ist Gott gut? Ist das wieder mal ein anthropozentrisches Produkt deines Denkens?
Wenn Gott böse ist, ist die Theodizeefrage beantwortet. Wenn Gott (oder die Natur) uns auslöschen will, dann gibt es Antworten für Erdbeben und Überschwemmungen. die es nicht gibt wenn man glaubt Gott sei uns wohlgesinnt.
Da müsste man nun wieder bei Adam und Eva anfangen. Lieber Pluto, du kennst das doch alles. Gott ist gut aber das Böse existiert auch und am Ende wird die Gerechtigkeit siegen. Während es nach deinem Glauben keine letzte Gerechtigkeit gibt. Täter und Opfer, Hitler und Bonhoeffer verschwinden im selben Nichts. Was ist an diesem Glauben besser?
Pluto hat geschrieben:Roland hat geschrieben: Wenn wir NUR Materie sind, ist alles, was Chemie und elektrische Impulse in unseren Köpfen so produzieren, nicht mehr wert als das Rauschen des Meeres.
So könnte es doch sein, meinst du nicht?
Ja, so könnte es sein. Aber ich würde mich nicht drauf verlassen und sehe keinen Grund es zu glauben.
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Pluto hat geschrieben:
Ist es das? Ist es überhaupte "Finetuning" oder ist unser Universum nur eines von Vielen, mit der genau richtigen Zusammensetzung um Leben entstehen zu lassen?
So kann man es auch machen: Wir denken uns einfach Billionen weitere, prinzipiell unbelegbare Universen aus, dann ist der gigantische Zufall unseres passenden Universums nur noch trivial.
Hurra, die Nichtigkeit unserer Existenz ist gerettet…
Genau! Und das ohne dass man sich einen Gott ausdenken muss.
Der ist nicht ausgedacht sondern ist Mensch geworden und hat sich gezeigt und dafür gibt es historische Belege (siehe oben).
Dagegen: "Billionen von Billionen weitere, prinzipiell unbeobachtbare Universen zu postulieren, anstelle von einem Gott, scheint mir der Gipfel der Irrationalität zu sein." (Richard Swinburne)
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Stromberg hat geschrieben: Tja... geistloser, absichtsloser Zufall lässt viele Dinge entstehen, wie wir beobachten können. Sterne, Planeten... sie entstehen, indem sich Prozesse innerhalb der Naturgesetze abspielen, stattfinden ohne dass der Eingriff irgendeiner Intelligenz notwendig wäre.
Hinter allem was entsteht, steckt eine naturgesetzliche Ordnung, für die der Naturalist keine Erklärung hat.
Oder ein Plan, der im Genom programmiert ist.
Welche Indizien und Nachweise kannst du für diese Zweckgebundenheit anführen?
Letztlich sagt Stromberg doch, dass für die Entstehung der naturgesetzliche Ordnung, nach welcher Sterne und Planeten entstehe können, keine Intelligenz nötig gewesen sei.
Das Universum lässt sich mathematisch beschreiben, alles folgt mathematischen Formeln – und die sollen nach eurem Glauben durch geistlosen, absichtslosen Zufall entstanden sein? Ein ziemlich unwahrscheinlicher Glaube
Pluto hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Da sind wir wieder am Anfang: Wir können einander nichts beweisen, du mir nicht und ich dir nicht. Wir können nur versuchen unser beider Glauben plausibel erscheinen lassen.
Wie gesagt, es geht nicht um Beweise, sondern um plausible Nachweise, und da ist die Mär von sprechenden Schlangen und magischen Bäumen besonder unplausibel..
Du sollst doch nicht immer alles wortwörtlich auslegen, lieber Pluto. Manches muss uns begrenzten Wesen eben in Bildern deutlich gemacht werden. Und zwar in Bildern, die auch vor tausenden Jahren schon verständlich waren.