Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 16:59Ich wende mich gegen die Anschauung, man könne mit Berufung auf (1) ein nicht vernünftig begründetes Wirklichkeitskonzept und (2) auf der Annahme dieses Konzeptes verknüpft mit der Annahme eines naiven Realismus etwas vernünftig als konkret gegeben oder konkret nicht-gegeben begründen.
Das habe ich nicht gemeint - das wäre ein anderes Thema. - Hier wäre dann meine Gegenfrage: Reicht anthropogene Vernunft aus, um hinreichend sicherzustellen, ob etwas der Fall ist oder nicht?
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 18:55Ich frage mich immer, ob die Absicht ist. Sie ist eigentlich so extrem, dass fast keine andere Erklärung mehr übrig bleibt.
Du läufst Gefahr, in den Sog einer Argumentation zu kommen wie: "Verstehe ich nicht - das muss also dumm sein".
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Widerspricht dem, was du weiter unten gesagt hast
nach meinem Verständnis ist das identisch in anderen Worten.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Es ist die gleiche Logik wie bei NOMA - nur noch viel extremer.
Kannte ich nicht - vielen Dank. -Richtig: Genau so ist es. - Das erkennt man bspw. besonders gut bei Themen wie "Evolutions-Theorie".
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Was sind denn überhaupt Positiv-Aussagen der Naturwissenschaft? Also nicht Claymore + Queen, sondern wirklich aus der Naturwissenschaft?
Dasselbe in grün (sonst würde ich doch solche Beispiele nicht machen):
1) Die Wirkung von ASS ist positiv nachgewiesen ist, also ist die Behauptung "ASS wirkt nicht" ein für alle Mal falsifiziert -> ontische Aussage.
2) "HP wirkt NICHT" ist dagegen eine negative Aussage im Sinne von "Da wir keine Wirkung nachweisen können, gilt HP-Wirkung als falsifiziert" -> methodische Aussage.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Und wie ich jedes Mal schreibe: Akzeptiere ich nicht. Es könnte auch ein Doppelgänger oder sonstwas sein.
Da wärest Du ja noch kritischer als ich, indem Du sogar positive Befunde anzweifelst. - Also ist aus Deiner Sicht ontisch NICHTS falsifizierbar?
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Da ist also zumindest Schluss mit solchen Argumenten "Jaaa... nur weil man methodisch falsifiziert hat, dass Wasser bei 20 °C gefriert, so kann doch ontisch nicht ausgeschlossen werden, dass es trotzdem mal bei 20 °C gefroren ist - woher weiß man, ob hier nicht ein Grenzbereich vorliegt?"
Richtig - aber das ist jetzt wieder eine positive Aussage: "Wasser gefriert bei 0°C" - und halt die Folgen davon. ---- "Es gibt keine anderen Wirkungsmechanismen als die, die wir kennen, ist eine negative Aussage".
Vielleicht hast Du trotzdem recht - dann ist es halt NOCH komplizierter - aber damit überholst Du mich doch nur und widerlegst mich nicht.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Deine Privattheorie mit "negativer / positiver Falsifizierung" und "methodischer / ontischer Falsifizierung" ist fundamental verkorkst.
Fundamental gerade nicht, aber ganz sicher methodisch. - Das Problem besteht hier darin, mit methodischem Vokabular Meta-Methodisches zu beschreiben - machen halt nicht viele.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Du willst hartnäckig die Frage, was für einen erkenntnistheoretischen Status denn wissenschaftliche Modelle (Theorien) und die darin auftretenden Entitäten (z.B. Elektronen) nun haben, nicht beantworten.
Diese Modell-Welt ist doch ein Produkt der Erkenntnis-Theorie, oder nicht? - Entweder Deine Frage ist leicht zu beantworten (wie eben geschehen) oder ich weiß nicht, was Du damit meinst.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01"Closs hängt dem wissenschaftlichen Antirealismus an".
Von Dir kann man echt was lernen - ich finde durch Dich Äußerungen, die mindestens sehr nahe an meinem Denken sind. Das bestätigt meine Überzeugung, das alles Wichtige schon einmal gedacht wurde. - Vor allem das "Keine-Wunder-Argument" ist ein entlarvendes Argument, gegen das (ontisch gedacht) Widerspruch eingelegt werden muss. - Und wieder: Würde man Wissenschaft in erster Linie als methodische Größe verstehen und keine fordernden Ansprüche in Bezug auf das Sein/die Wirklichkeit ("ontisch") erheben, gäbe es diese Komplikationen erst gar nicht.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Naturwissenschaft dient allein der Technologie.
Nein, auch der Grundlagenforschung. - Aber Grundlagenfordschung ist meistens als Vorstufe auf einen utilitaristischen Gedanken gemeint (auch das ist KEINE Schelte). - Wenn nicht, ist es immerhin per NOMA kategorial eine alleinstehende Größe - Beispiel:
Ein brutaler und zum Weinen lächerlicher Fall ist einer, den ich gerade neulich in einer Wissenschaftssendung gesehen - aus dem Gedächtnis:
Man könne nachweisen, dass es beim Urknall noch keine Zeit gab, sondern erst danach entstand (das glaube ich nicht nur, sondern das ist aus meiner Sicht auch zwingend aus spirituellen Gründen). - Jetzt aber kommt es: Damit sei nachgewiesen, dass es keinen Gott gäbe, weil ja vorher nicht sein könne, der Urknall also nicht geschaffen sein könne.
Das ist ein derart bewusstlos dummes Argument, dass es einem schier die Plomben aus den Zähnen zieht - hört man aber oft. - Mit NOMA wär' das nicht passiert.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Und da du dir immer putzige, hoch-tendenziöse Wörter für andere Positionen ausdenkst wie "anthropogen definierte Vernunft", bezeichne ich deinen Standpunkt als "technozentrisch definierte Vernunft".
Diese Putzigkeiten sind nötig, um zu unterscheiden - man könnte auch sagen "Vernunft sensu Aufklärung sensu 21. Jh" - führt das weiter?
"Technozentrisch" würde ich meine Verständnis des heutigen Verständnisses von "Vernunft" nicht bezeichnen, eher "pragmatisch".
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Das wäre was gewesen, wenn du hättest belegen können, dass hunderttausende durch Homöopathie geheilt wurden bei denen die konventionelle Medizin versagte... Zu früh gefreut.
Gib mir ein paar milloonen Euro und ich bastele Dir ein Team zusammen, das das rausfinden kann.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 29. Dez 2018, 21:01Anscheinend gibt es also keine nennenswerten Belege für die Wirksamkeit der Homöopathie?
Außer der Praxisebene zwischen Arzt und Patienten gibt es nichts - wissenschaftlich steht HP mau da. - Kleine Einschränkung: Der Verband der deutschen HP-Ärzte spricht unter "Forschung" von erfolgreichen randomisierten Versuchen - ich kann das nur zitieren.