Du bist schon wieder un-nüchtern. - Es zeigt, dass hermeneutische Ansätze entweder durchhaltbar sind oder nicht - wie es in diesem Fall ist, weiß ich nicht.
1) Ich weiß nicht, ob es durchhaltbar ist, weil ich diese Ansätze erst dann kenne, wenn ich sie studiert habe - das gilt auch für Dich.
2) Was hast Du immer mit Deinen Esoterikern?
Es scheint hier auf dem Forum partiell ein gestörtes Verhältnis dazu zu geben, was eine Tautologie und was ein Zirkelschluss ist.
Falsch.
Richtig - es handelt sich um unterschiedliche Arten von Vorannahmen.
Universal gesehen falsch. - Selbst wenn Jesus göttlich wäre und es Wunder gäbe, dürfte die HKE bauartbedingt nicht zu diesem Ergebnis kommen - der methodische Weg ("bauartbedingt") geht im Zweifel vor.
dann wäre es die Vorannahme, dass eigene Vorannahmen keine Vorannahmen sind. - Was soll das bringen als noch mehr Selbsstäuschung?
1) Der erste Satz ist im Sinne einer Absichtserklärung ("darauf konzentrieren wir uns") richtig - allerdings fehlt hier der Zusatz, dass dies zwangsläufig mit Vorannahmen geschieht.
2) Der zweite Satz ist dümmlich falsch, weil er voraussetzt, dass die Vorannahmen der HKE keine Vorannahmen seien. - Als Selbstpositionierungs-Aussage kann man das durchgehen lassen - aber das gilt halt nicht für andere Disziplinen zur nterpretation von Bibel-Texten.
Schräg. - Die Methodik, verstanden als technische Art des Vorgehens, ist davon gar nicht betroffen - mit anderen Worten: Man kann verschiedene hermeneutische Vorannahmen methodisch bearbeiten.
Richtig. - Der eine hat das Ziel, die Texte wie jeden anderen anderen antiken Text zu untersuchen und zu gucken, was dabei bei der Bibel rauskommt - der andere versucht das in der damaligen Zeit Gesagte spirituellen Inhalts inhaltlich zu deuten.
So, wie Linnemann es sagt, könntest Du recht haben - deshalb kritisiere ich ihn ja. - Das ist nicht die RKK-Position.
Du bist wiedermal hintendran. - Natürlich kann es Fälle geben, in denen gemauschelt wurde - für die Aufdeckung solcher Sachen ist die HKE durchaus geeignet. - Aber unterm Strich ist in spiritueller/geistiger/wirklicher Hinsicht entscheidend, OB Jesus geboren wurde.
Du wirst also kein Dogma finden wie "Jesus wurde in Bethlehem geboren" oder "Die Auferstehung erfolgt mit einer Geschwindigkeit von 11 km/sec", sondern "Es ist historisch, dass Jesus als Mensch geboren wurde, er leiblich auferstand, etc.". - Falls Bibelschreiber fälschlich und mit taktischer Absicht den Geburtsort sonstwohin verschieben, ist fundamental irrelevant.
Du bist bei diesem Thema vollkommen von der Rolle, was man daran merkt, dass Du es schaffst, innerhalb eines Satzes drei vollkommen unterschiedliche Sachen zu vermengen:
1) Natürlich funktioniert es nicht nur, sondern ist unvermeidbar, dass ein HKE-ler beim Wechsel von HKE in meinetwegen Kerygmatik Aussagen Jesu ganz anders interpretieren würde. Warum wohl? Richtig, weil die Vorannahmen unterschiedlich sind.
2) Ratzingers Ansatz ging deshalb "in die Hose", weil er ein Hybrid zwischen innerer und äußerer Deutung ist. Das ist auch aus meiner Sicht schwierig.
3) Forschung mit religiösen Annahmen ist genauso Wissenschaft wie Forschung mit säkularen Annahmen - vielmehr wichtig ist, dass auf Basis dieser Annahmen methodisch gearbeitet wird.
Sind sie aber nicht - sie sind es doch nur, weil die HKE es aus ihrer eigenen Hermeneutik so interpretiert. - Außerdem ist es ein Unterschied, was ein Schreiber verstanden hat und was damit gemeint war.
Eigentlich überhaupt nicht - aber ich gebe Dir recht, dass auch in der Theologie gelegentlich der Fisch vom Kopf her stinkt.