Claymore hat geschrieben:Da wurde das Bildlein aber schnell enttart
Sagen wir es so:
Du hast die Aufgabenstellung nicht ganz durchschaut.
Die „schrägen Linien“ kann man auch schlicht durch ein Lineal oder durch Abdecken entlarven.
Aber:
Es handelt sich dabei um ein Ausprobieren, also eine Interaktion in der materiellen Welt.
(kein grosses Kunststück, denn eine andere Welt steht „nicht so richtig“ zur Verfügung)
Insgesamt ging es ja aber um die Behauptung, dass für jede Untersuchung Vorannahmen notwendig sind und somit jede Untersuchung eine prinzipiell „gleichrangige“ Methodik darstellen würde (so dass man auch religiöse Propaganda mit Wissenschaft in einen Topf werfen darf – was natürlich nochmal ein Quätchen mehr wäre, aber egal).
Die Vorannahmen-Behauptung benötigt eine kleine Essenz, um sinnvoll zu sein:
Die Unabhängigkeit von der materiellen Welt.
Um mit der Behauptung („jede Untersuchung baut auf Vorannahmen auf“) sinnvoll umzugehen, muss also die Unabhängigkeit geklärt werden.
Jetzt schau dir unter diesem Gesichtspunkt nocheinmal die beiden (an „closs“) gestellten Aufgaben an.
Für beide Aufgaben (die „schrägen Linien“ und die Überzeugung „fliegen/nicht fliegen“ zu können) liegen Lösungen in der materiellen Welt vor – kein Problem.
Der Knackpunkt, die Leistung, kommt aber erst jetzt, denn es muss noch eine Alternative
ohne materielle Welt gefunden werden.
Unabhängigkeit liegt erst dann vor, wenn alternative Möglichkeiten vorhanden sind.
Für die Falsifizierung der Behauptung reicht es, eine Aufgabenstellung zu finden, bei der keine Unabhängigkeit vorliegt.
Für die „schrägen Linien“ bedeutet dies: kannst du „die Schräge“ der Linien (also die Überzeugung) nicht ohne materielle Welt überwinden, bist du nicht unabhängig und dann liegt keine Vorannahme vor, sondern eine Prägung, was eine ganz andere Grundlage ist.
„closs“ scheint sich angesichts der Übermacht dieser kleinen Praxisaufgaben aus dem Staub gemacht zu haben. Ein durchaus bekanntes Verhalten, denn es ist halt einfacher 0815-Philosophie-Begriffe/Behauptungen in den Äther zu blasen, als Leistung zu bringen.