Alles Teufelszeug? XI

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Münek
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#941 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von Münek » Fr 21. Dez 2018, 10:57

closs hat geschrieben:
Do 20. Dez 2018, 22:58
Stromberg hat geschrieben:
Do 20. Dez 2018, 22:49
Der Glaube an transzendente Welten, Wesen und supranaturalistische Eingriffe ist einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht zugänglich.
Ich habe Dir x-mal erklärt, dass KEINE Wissenschaft so etwas untersucht
Eben - weil es nicht geht. Dann verlange doch nicht, dass die Wissenschaft die Bibel unter der Prämisse auslegt, der Bibelgott sei existent.

closs hat geschrieben:auch die kanonische Exegese untersucht doch nicht ihre Vorannahmen!!!
Du Witzbold - wenn es die "kanonische Exegese" an den theologischen Fakultäten gäbe, müsste sie dies aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit natürlich schleunigst tun. Dieses Dilemma ist ihr erspart geblieben; sie hats ja nicht geschafft.

closs hat geschrieben:Im Klartext: Die Theologie untersucht in keiner mir bekannten Einzeldisziplin transzendente Welten, Wesen und supranaturalistische Eingriffe - das ist nicht Untersuchungsgegenstand.
Du Scherzkeks - glaubst Du wirklich, die Kirche würde den Ast absägen, auf dem sie sitzt? Natürlich untersucht sie nichts oder stellt irgendwas in Frage. Sie behauptet nur und postuliert ewiggültige Wahrheiten.

Das kann nicht lange gut gehen. Die Gläubigen laufen in Scharen davon, die Kirchenbänke werden immer leerer, kaum einer will noch Pfarrer werden, die Hälfte der Theologen und Pfarrer glaubt nicht mehr an die Auferstehung Jesu, die Dreifaltigkeit wird von Dogmatikern belächelt
und der Sühnetod Jesu vom ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, schlicht geleugnet.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Do 20. Dez 2018, 22:30
Für die Annahme, dass ein Gott den Glauben an die "göttlichen Offenbarungen" in einer "Heiligen Schrift" mit dem Geschenk des "ewigen Lebens" nach dem leiblichen Tod belohnt, erhältst Du auf keinen Fall die von Dir ersehnte "wissenschaftliche TÜV-Prüf-Plakette".
Zu recht - und Du wirst keinen Ratzinger oder Berger finden, der auf so eine irrsinnige Idee kommt.
Die irrsinnige Idee stammt von Paulus und dem Verfasser des Johannesevangeliums. Ratzinger erwartet in der Tat keine wissenschaftliche TÜV-Plakette. Aber DU schon.

closs hat geschrieben:Dir scheint nach wie vor der Unterschied zwischen "Vorannahme einer wissenschaftlichen Arbeit" und "wissenschaftliche Arbeit" geläufig zu sein. - Oder hast Du schon mal einen HKE-ler gefunden, der UNTERSUCHT, ob Jesus nur Mensch war? Nein, das ist eine Vorannahme.
Da gibt es NICHTS zu untersuchen. Ein Historiker ist nicht gehalten, die Göttlichkeit einer Person der Zeitgeschichte zu untersuchen oder ob beispielsweise Hitler die Personifizierung Satans war. ;)

closs
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#942 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von closs » Fr 21. Dez 2018, 11:37

Stromberg hat geschrieben:
Do 20. Dez 2018, 23:41
Du wünscht dir es würde bereits einer Glaubensentscheidung entsprechen, wenn ich sage: Mensch ist (nur) Mensch - jedenfalls dann, wenn es um einen ganz bestimmten geht.
Wenn man konsequent sauber denkt, ja (wenn man das "nur" nicht in Klammern setzt:

1) "Jesus ist Mensch" ist KEIN Glaube (glaubt man den Quellen - ähm).
2) "Jesus ist NUR Mensch" ist Glaube.

Natürlich würde man die Frage, ob Stromberg göttlich ist, im Rahmen eines hermeneutischen Systems (das immer als solches da ist) NICHT stellen, wenn es darum geht, ob Stromberg Anhänger der Bayern oder von Borussia ist - dazu wäre die Beantwortung dieser Frage nicht vernünftig im Sinne einer hermeneutischen Vorannahme. - Aber bei Jesus, bei dem es ja gerade darum geht, dass er angeblich göttlich ist, kann man das doch nicht NICHT erwägen.

Stromberg hat geschrieben:
Do 20. Dez 2018, 23:41
Bei der Bibel wird, nur weil sie für dich so dufte und dolle wichtig ist, hierbei keine Ausnahme gemacht, wie wird nicht anders oder spezieller behandelt nur, weil du das gerne wolltest.
Nicht deshalb, sondern weil es den eigenen Vorannahmen der HKE entspricht: "Wir untersuchen so, als sei jeder Text gleich zu untersuchen. Das haben wir uns so vorgenommen - davon rücken wir nicht ab". ---- Da hat doch keiner was dagegen - im Gegenteil: Ich kritisiere sogar Ratzinger, dass er diese feste Position aufweichen wollte ("HKE möge sich zum Geistigen öffnen" - nein, soll sie NICHT - dafür ist sie nicht da).

Der Punkt ist ein anderer: Die HKE muss um ihren EIGENEN hermeneutischen Ansatz wissen ("Wir gehen das SO an") - und die Profis tun das auch. - Das Verhältnis zwischen HKE-ler und Fundamental-Theologen ist in die Unis sehr entspannt, weil jeder weiß, was der andere tut/tun MUSS. - Noch mehr: Würde man zwei Ordinarien austauschen ("Du machst jetzt MEINEn Lehrstuhl, ich mache jetzt DEINEN Lehrstuhl"), würden beide zu unterschiedlichen Ergebnissen (in manchen Sachen) kommen - eben weil die beiden Disziplinen unterschiedliche hermeneutischen Vorannahmen haben, denen man aus wissenschaftlicher Disziplin folgen MUSS. - Das ist der Unterschied zwischen "methodischen" und "ontischen" Ergebnissen - wobei man sich letzterer nie sicher sein kann.

Münek hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 03:35
Die WIRKLICHKEIT kannst Du NICHT im Auge haben, weil Du sie nicht kennst und nicht kennen kannst.
Richtiger Kern, aber durcheinander:
1) Man kann die Wirklichkeit NIE kennen, sondern nur versuchen, sich mit der am besten geglaubten Hermeneutik anzunähern.
2) Dabei muss man IMMER die Wirklichkeit im Auge haben, weil man es doch deshalb macht.

Münek hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 03:35
Die Frage ist nur: Wer oder was ist der "Chef"?
Richtig. - Wir wissen, DASS es einen Chef ist, wollen ihn im Auge haben, wissen aber nicht, ob unsere hermeneutischen Vorannahmen authentisch genug sind, um sich optimal anzunähern.

Münek hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 03:35
Was ist aber, wenn das, was Du Dir vorstellst, "nicht der Fall ist"? Hast Du diese Alternative mal ernsthaft in Erwägung gezogen?
Das ist Voraussetzung. - Genau das muss man vorher wissen - dass der eigene hermeneutische Ansatz falsch ist. - Wenn Jesus nichts als ein Wanderprediger war, ist mein Ansatz falsch - dann habe ich aufs falsche Pferd gesetzt - Aber das gilt für die HKE genauso.

Münek hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 03:35
Das "was der Fall ist" kann genau das Gegenteil dessen sein, was Du Dir "als Fall" vorstellst. Ein Pseudo-Argument. Bringe mal was Handfestes!
Die obige Erkenntnis IST das Handfesteste, was wir haben - wir müssen (zumindestens für die Dauer einer Studie) so tun, als sei der dabei gewählte hermeneutische Ansatz der richtige in Bezug auf die Wirklichkeit ("= Glaubensentscheid).

Münek hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 03:44
Auf jeden Fall sind es KEINE Vorannahmen im Sinne von Setzungen, wenn Wissenschaft den Glauben an Götter, Dämonen, Engel, Teufel und Geister außen vorlässt.
Doch - es ist die Setzung, dass die Fragen im Sinne einer Studie ohne transzendente Erwägungen authentisch in Bezug auf die Wirklichkeit lösbar sind.

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 06:17
Ähm, doch, wenn einer von beiden falsch ist, ist sie eben nicht gut begründet oder hat die falschen Vorannahmen. Mit logischem Denken hast du es nicht so, wie auch Thaddäus schon festgestellt hatte.
Höre auf, mit Deiner unerträglichen Primitivität punkten zu wollen. - Ontisch ist natürlich einer der beiden falsch - aber welcher? -- Beide sind im Sinne ihrer jeweils gut begründbaren hermeneutischen Annahmen richtig. - Wie oft denn noch: Wissenschaftliche Ergebnisse können (zumindestens in den Geisteswissenschaften) ontisch falsch sein, selbst wenn sie wissenschaftlich fehlerfrei sind.

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 06:17
Deine Argumentation ist, dass diejenigen, die keine geeigneten Mittel haben außer Glaubensbekenntnissen, näher an der historischen Wahrheit wären.
Natürlich NICHT. - Je nach dem, wessen Vorannahmen richtig sind (was er bei nicht-falsifizierbaren Vorannahmen nie rauskriegen wird - auch nicht wissenschaftlich), wird näher an der historischen Wahrheit sein.

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 06:17
Dann hat er gegen seine eigenen Aussagen verstoßen und ist zu Recht abgewatscht worden.
Seine Aussagen wurden vermutlich von Anfang an unterschiedlich verstanden - und wahrscheinlich auch absichtlich so formuliert.

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 06:17
Die Forschung zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie keine Vorannahmen benötigt. Sie ist apriorifrei, wie selbst Ratzinger zugibt.
Das "gibt er nicht zu", sondern das erkennt er im Sinne von "religiös apriorifrei". - Aber im Sinne der hermeneutischen Vorannahmen ist die HKE selbstverständlich voller Vorannahmen - Du hast selber welche genannt.

Die Feststellung "religiös apriorifrei" dient doch nur zur Abgrenzung zu "spirituell exegesefähig".

Münek hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 07:54
Sachmal geht's noch - die Vorgabe der "Päpstlichen Bibelkommission" an die HKM, die Bibeltexte in der gleichen Art und Weise zu interpretieren wie andere Texte der Antike auch, ist doch nicht misszuverstehen.
Richtig - so ist es auch gemeint.

Münek hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 07:54
Ja - für das VERSTÄNDNIS unverzichtbar und unentbehrlich.
FÜR das Verständnis, aber nicht das Verständnis selbst.

Pluto hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 09:27
Naturwissenschaft untersucht die Phänomene der Welt wie sie sind.
Naturwissenschaft ist etwas andees als Geisteswissenschaft - hier geht es um geisteswissenschaftliche Vorannahmen.

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sven23
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#943 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von sven23 » Fr 21. Dez 2018, 11:55

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:37
sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 06:17
Ähm, doch, wenn einer von beiden falsch ist, ist sie eben nicht gut begründet oder hat die falschen Vorannahmen. Mit logischem Denken hast du es nicht so, wie auch Thaddäus schon festgestellt hatte.
Höre auf, mit Deiner unerträglichen Primitivität punkten zu wollen.
Primitiv ist eher dein Unverständnis von Aussagenlogik. Dabei hat Thaddäus es dir doch so schön erklärt. Was daran hast du nicht verstanden?

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:37
- Ontisch ist natürlich einer der beiden falsch - aber welcher? -- Beide sind im Sinne ihrer jeweils gut begründbaren hermeneutischen Annahmen richtig. - Wie oft denn noch: Wissenschaftliche Ergebnisse können (zumindestens in den Geisteswissenschaften) ontisch falsch sein, selbst wenn sie wissenschaftlich fehlerfrei sind.
Ähm, nachdem nur eins richtig sein kann, können nicht beide fehlerfrei sein. Geht das wirklich nicht in deine Birne? Unfassbar. :roll:

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:37
sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 06:17
Deine Argumentation ist, dass diejenigen, die keine geeigneten Mittel haben außer Glaubensbekenntnissen, näher an der historischen Wahrheit wären.
Natürlich NICHT.
Natürlich doch.
Es geht nicht darum, ob Jesus göttlich war, das kann niemand belegen oder widerlegen. Es geht um die Quellenuntersuchung und danch hatte der historische Jesus eine Naherwartung.
Laut Lindemann geht es auch nicht darum, ob Jesus der Sohn Gottes war, sondern dass du glaubst/bekennst, dass er es war.
Glaube schafft sich seine eigene "Realität". (Das hat übrigens schon Paulus zugegeben)


closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:37
sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 06:17
Dann hat er gegen seine eigenen Aussagen verstoßen und ist zu Recht abgewatscht worden.
Seine Aussagen wurden vermutlich von Anfang an unterschiedlich verstanden -
Natürlich, Ratzinger ist nur mißverstanden worden, dieses Schicksal teilt er wohl mit closs. :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:37
sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 06:17
Die Forschung zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie keine Vorannahmen benötigt. Sie ist apriorifrei, wie selbst Ratzinger zugibt.
Das "gibt er nicht zu", sondern das erkennt er im Sinne von "religiös apriorifrei". - Aber im Sinne der hermeneutischen Vorannahmen ist die HKE selbstverständlich voller Vorannahmen - Du hast selber welche genannt.
Dass die Welt existiert? Wenn das schon eine Vorannahme ist, dann kannst du nicht mal ohne Vorannahme aufs Klo gehen. :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:37
Die Feststellung "religiös apriorifrei" dient doch nur zur Abgrenzung zu "spirituell exegesefähig"..
Eben, Wissenschaft vs. Glaubensideologie. :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#944 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von Scrypton » Fr 21. Dez 2018, 12:20

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:37
Stromberg hat geschrieben:
Do 20. Dez 2018, 23:41
Du wünscht dir es würde bereits einer Glaubensentscheidung entsprechen, wenn ich sage: Mensch ist (nur) Mensch - jedenfalls dann, wenn es um einen ganz bestimmten geht.
Wenn man konsequent sauber denkt, ja
Entsprechend wäre es auch eine Glaubensentscheidung wenn ich sage, dass die Erde von einem Mond umkreist wird.
Alleine: Beides sind keine Glaubensentscheidungen. :)

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:37
Aber bei Jesus, bei dem es ja gerade darum geht, dass er angeblich göttlich ist, kann man das doch nicht NICHT erwägen.
Doch kann man - und muss man - wie bei allen Gestalten welchen hier oder dort göttliches (oder ähnliches) hinzu gedichtet wird.
Die Untersuchung eines Textes kann - und darf - nicht darauf basieren, die darin enthaltenen Märchen für gegeben/wahr anzunehmen.

Wie geschrieben: Bei der Bibel wird, nur weil sie für dich so dufte und dolle wichtig ist, hierbei keine Ausnahme gemacht, sie wird nicht anders oder spezieller behandelt nur, weil du das gerne wolltest.

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#945 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von SilverBullet » Fr 21. Dez 2018, 12:52

Stromberg hat geschrieben:Unserem Fantasie-Closs hat es wohl die Sprache dazu verschlagen... kein Wort zu deinem Beitrag...
Wie auch immer, das ändert nichts daran, dass „göttlich“ keine Substanzeigenschaft ist und nicht vom „Objekt der Begierde“ ausgeht, sondern mehr auf die Selbsteinschätzung des Sich-Unterwerfenden abzielt.

„göttlich“ ist kein Existenzzustand, sondern immer nur ein „für göttlich halten“, also eine Bewertung, die das Auftreten des „nicht-göttlichen“ Szenen-Parts kategorisiert.

Männer halten regelmässig bestimmte Frauen für „göttlich“. Kommt ein anderer Mann vorbei und hält sie wieder nicht für „göttlich“ – die Frau hat sich eher nicht verändert.

Man kann sogar eine Entspannungssituation für „göttlich“ halten – einfach wenn es eine enorme Erleichterung ist und man nur noch loslassend beteiligt ist.

Man kann auch vom Geschmack eines Essens oder Trinkens derart von den Socken sein, dass man die Situation für „göttlich“ hält – Motto: „ich kann mich gar nicht wehren, denn es ist einfach nur super“.

Dieses „ich bin dem Staunen ausgeliefert“ ist natürlich bei einer Forschungsarbeit keinerlei Grundlage, um ein Ergebnis zu ermitteln, denn „das Staunen“ ist ja bereits vor der „Untersuchung“ festzementiert.

Aus der „Analyse“ eines Textes unter der Auflage eines „für göttlich Haltens“ der beschriebenen Szenen, kann also niemals ein Ergebnis hervorgehen, sondern nur Propaganda.

Dass dies natürlich von den Anhängern der jeweiligen Gruppierung sehr gewünscht ist, sollte nicht wirklich erstaunen – aber man muss solch plumpen Versuchen ja nicht auf den Leim gehen.

---
---

closs hat geschrieben:Wenn man konsequent sauber denkt, ja (wenn man das "nur" nicht in Klammern setzt:

1) "Jesus ist Mensch" ist KEIN Glaube (glaubt man den Quellen - ähm).
2) "Jesus ist NUR Mensch" ist Glaube.

Natürlich würde man die Frage, ob Stromberg göttlich ist, im Rahmen eines hermeneutischen Systems (das immer als solches da ist) NICHT stellen, wenn es darum geht, ob Stromberg Anhänger der Bayern oder von Borussia ist - dazu wäre die Beantwortung dieser Frage nicht vernünftig im Sinne einer hermeneutischen Vorannahme. - Aber bei Jesus, bei dem es ja gerade darum geht, dass er angeblich göttlich ist, kann man das doch nicht NICHT erwägen.
Bei „sauber denken“ würde man zuerst einmal abklären, was „göttlich“ sein soll und dann würde genau das herauskommen, was ich oben geschrieben habe – kannst es ja gerne besser machen (oder bei der Theologie nachschauen und die dortigen Ergebnisse… – ach nein lassen wir das lieber)

Einfach nur das Wort „göttlich“ falsch zu benutzen, bringt jedoch gar nichts.

Stell es auf ein vernünftiges Fundament und mach dir dann klar, was es gesellschaftspolitisch bedeutet, wenn eine Verbreitung eines kollektiven Sich-Klein-Machens angestrebt werden soll.
Stell dir mal einen Menschen vor, dem Machtpolitisch daran gelegen ist, von anderen als „göttlich“ angesehen zu werden.
Es gab in der Vergangenheit ja immer wieder Kandidaten, die es auf eine sehr enge Spitze getrieben haben, aber insgesamt blieb von ihnen nur eine „der war wohl eher nicht ganz durchgebraten“-Bewertung übrig.

Denkst du tatsächlich, dass Universitäts-Aktivitäten einen Anteil an einer derartigen Vorgehensweise haben sollten?

Solch Propaganda kann man von der Kirchen-Kanzel aus verbreiten, falls noch genügend Zeit bleibt, nachdem die nächste Wahlentscheidung beeinflusst werden sollte.

closs
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#946 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von closs » Fr 21. Dez 2018, 13:18

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:55
Dabei hat Thaddäus es dir doch so schön erklärt.
Du kapierst es nicht - es hat nichts mit der Logik zu tun (das ist Voraussetzung), sondern dem, was der Logik als Inhalt zugrunde liegt. - ich möchte Thaddäus nicht unterstellen, dass sie so doof war, dies nicht unterscheiden zu können.

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:55
nachdem nur eins richtig sein kann, können nicht beide fehlerfrei sein.
DOCH - methodisch/wissenschaftlich können sie beide richtig sein. :lol: - Du verwechselst immer und immer und immer wieder "methodisch" mit "wirklich". Soll ich weinen oder lachen? :D

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:55
Es geht um die Quellenuntersuchung und danch hatte der historische Jesus eine Naherwartung.
Bei Quellenuntersuchung mit hermeneutischen Vorannahmen x hatte der wirkliche (das meinst Du wahrscheinlich) Jesus eine Naherwartung - richtig.

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:55
Natürlich, Ratzinger ist nur mißverstanden worden
Ratzinger hat so formuliert, dass die katholische Haltung gewahrt blieb und gleichzeitig HKE-ler angesprochen waren - das ist oft so bei diplomatischen Texten.

Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 12:20
Dass die Welt existiert?
Dass die Bibel unter dem Aspekt "nur Mensch" untersucht wird - dass man von einem naturalistisch ungebrochenen Wirkungszusammenhang der Geschichte ausgeht (keine Wunder) - etc.

sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:55
Eben, Wissenschaft vs. Glaubensideologie.
Nach wie vor and for ever: NEIN. - Es geht um "Forschung mit säkularen Vorannahmen versus Forschung mit spirituellen Vorannahmen".

Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 12:20
Entsprechend wäre es auch eine Glaubensentscheidung wenn ich sage, dass die Erde von einem Mond umkreist wird.
Im radikal-skeptizistischen Sinne bei Descartes: Ja. - Denn Du weißt nicht mit Deiner Wahrnehmung, ob Du Entität oder eigene Vorstellung wahrnimmst.

Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 12:20
closs hat geschrieben: ↑
Fr 21. Dez 2018, 12:37
Aber bei Jesus, bei dem es ja gerade darum geht, dass er angeblich göttlich ist, kann man das doch nicht NICHT erwägen.

Doch kann man
In einer Einzeldisziplin kann man das natürlich - aber diese Diszplin darf nicht den Anschein erwecken, sie habe alleinige Deutungsmacht mit ihrer speziellen Vorannahmen-Kombi.

SilverBullet hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 12:52
Bei „sauber denken“ würde man zuerst einmal abklären, was „göttlich“ sein soll
Da könnte man Modelle problemlos entwickeln.

SilverBullet hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 12:52
Stell dir mal einen Menschen vor, dem Machtpolitisch daran gelegen ist, von anderen als „göttlich“ angesehen zu werden.
zum Modell gehören auch Definitionen der benutzten Begriffe. _ auch das sollte kein Problem sein.

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#947 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von Scrypton » Fr 21. Dez 2018, 13:26

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:18
sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:55
Dabei hat Thaddäus es dir doch so schön erklärt.
Du kapierst es nicht
:lol: :lol:
Thaddäus kapierte es, Sven kapiert es, Münek kapiert es; alleine du bist es, der nichts checkt hier... :D

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:18
sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:55
nachdem nur eins richtig sein kann, können nicht beide fehlerfrei sein.
DOCH
Widerspruch!
Können sie nicht - und, noch viel wichtiger: Sind sie auch nicht.

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:18
sven23 hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 11:55
Es geht um die Quellenuntersuchung und danch hatte der historische Jesus eine Naherwartung.
Bei Quellenuntersuchung mit hermeneutischen Vorannahmen x hatte der wirkliche (das meinst Du wahrscheinlich) Jesus eine Naherwartung - richtig.
Nein; bei Quellenuntersuchungen OHNE der hermeneutischenen Vorannahme einer Göttlichkeit hatte der Wirkliche Jesus eine Naherwartung.

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:18
Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 12:20
Dass die Welt existiert?
Dass die Bibel unter dem Aspekt "nur Mensch" untersucht wird
Macht man ja bei allen Büchern; und eine Extrawurst gibt es für dich eben nicht. Finde dich damit ab. :P

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:18
Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 12:20
Entsprechend wäre es auch eine Glaubensentscheidung wenn ich sage, dass die Erde von einem Mond umkreist wird.
Ja
In der Dämlichkeit deiner Selbst liegt also der Hund begraben. Nun, da kann man nichts machen.

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:18
SilverBullet hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 12:52
Bei „sauber denken“ würde man zuerst einmal abklären, was „göttlich“ sein soll
Da könnte man Modelle problemlos entwickeln.
Du fantasierst schon wieder; nein könnte man nicht.
Es steht dir frei es zu tun, es zu untermauern - aber auch hier wird es wieder bei ersonnenen Behauptungen bleiben. Wie immer eben.

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#948 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von SilverBullet » Fr 21. Dez 2018, 13:57

closs hat geschrieben:Da könnte man Modelle problemlos entwickeln.
…
zum Modell gehören auch Definitionen der benutzten Begriffe. _ auch das sollte kein Problem sein.
So etwas nennt man „vor Kraft nicht laufen können“, denn du hast es ja nicht getan.

Schau dir diesen Link an:
es steht gar nicht drin, was „Göttlichkeit“ sein soll – es geht wohl nur um „den Unterschied“ – genauer um „den Unterschied zwischen Geschöpf und Schöpfer“.

Da dieser „Unterschied“ mangels eines Kandidaten (für die Behauptung „Schöpfer“) nicht bestimmt werden kann und vom „sich selbst deklarierenden Geschöpf“ ausgeht, ist „Göttlichkeit“ nichts anderes, als ein Sich-Klein-Machen – genau das habe ich angesprochen.

Jetzt kommt dein „Problemlos-Modell“ ins Spiel…

(warum habe ich nur das stechende Gefühl, dass da gar nichts ins Spiel kommen wird)

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#949 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von closs » Fr 21. Dez 2018, 14:27

Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:26
Können sie nicht - und, noch viel wichtiger: Sind sie auch nicht.
Falsch - METHODISCH/WISSENSCHAFTLICH können sie es beide - nur ontisch nicht. - Altes und furchtbares Problem: Ihr verwechselt Methodik/Modell mit Wirklichkeit. - Es ist WIRKLICH unglaublich.

Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:26
Nein - bei Quellenuntersuchungen OHNE der hermeneutischenen Vorannahme einer Göttlichkeit hatte der Wirkliche Jesus eine Naherwartung.
Wieso "nein"? - Das sage ich doch genauso: Ohne spirituellen und mit säkularen Vorannahmen hätte Jesus eine Naherwartung, mit spirituellen Vorannahmen nicht - bei identischen Texten, weil diese dementsprechend etwas anderes zu bedeuten haben.

Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:26
In der Dämlichkeit deiner Selbst liegt also der Hund begraben.
Verstehe erstmal Descartes - dann sehen wir weiter. - Es scheint eine Seuche zu sein, heute mit Deiner Art von rudimentärer Aufklärung punkten zu können. - Wo sind die Selbstansprüche?

Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:26
Du fantasierst schon wieder; nein könnte man nicht.
Doch - gib einem Studenten die Aufgabe, auf Basis des jüdischen Gottesbildes eine Hermeneutik zu entwickeln, auf Basis derer man biblische Texte untersucht - spätestens im Hauptstudium muss er das können.

SilverBullet hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:57
So etwas nennt man „vor Kraft nicht laufen können“, denn du hast es ja nicht getan.
Gib einem Studenten die Aufgabe, auf Basis des jüdischen Gottesbildes eine Hermeneutik zu entwickeln, auf Basis derer man biblische Texte untersucht - spätestens im Hauptstudium muss er das können.

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#950 Re: Alles Teufelszeug? XI

Beitrag von Scrypton » Fr 21. Dez 2018, 14:41

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 14:27
Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:26
Können sie nicht - und, noch viel wichtiger: Sind sie auch nicht.
Falsch
Typisches Quak-Quak von closs; richtiges wird nicht falsch, nur weil du es nicht begreifst. :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 14:27
Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:26
Nein - bei Quellenuntersuchungen OHNE der hermeneutischenen Vorannahme einer Göttlichkeit hatte der Wirkliche Jesus eine Naherwartung.
Wieso "nein"?
Weil hier keine "säkulare" Vorannahme gegeben ist; sondern nur das Fehlen, also das >nicht Vorhandensein< deiner willkürlichen (hermeneutischen) Glaubensbehauptung.

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 14:27
Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:26
In der Dämlichkeit deiner Selbst liegt also der Hund begraben.
Verstehe erstmal Descartes
lol... ich glaube es gibt nur wenige User hier (mit denen du stets am Schreiben bist) - wenn überhaupt einen - der dir hinsichtlich dazu unterlegen wäre.
Du überschätzt dich selbst ebenso wie dein ersonnenes Glaubensgebäude.

closs hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 14:27
Stromberg hat geschrieben:
Fr 21. Dez 2018, 13:26
Du fantasierst schon wieder; nein könnte man nicht.
Doch
Nein; könnte man eben nicht.
Es steht dir frei es zu tun, es zu untermauern - aber auch hier wird es wieder bei ersonnenen Behauptungen bleiben. Wie immer eben.

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