SamuelB hat geschrieben: ↑Fr 7. Dez 2018, 16:34Ich teile die Auffassung von jose77 weitestgehend, obwohl ich kein Hebräisch spreche. Auf die Spur gebracht hat mich ursprünglich eine Zeugin Jehovas.Ich habe daraufhin deutsche und englische Quellen verglichen, die sich mit dem Wortlaut ('Blöße') befassen.
Ich erlaube mir - frech wie ich bin - auch noch zu zitieren:
Das sind natürlich nur Mutmaßungen, denn aus dem Bibelbericht geht nicht genau hervor, inwieweit Kanaan mit der Sünde gegen Noah in Verbindung stand. Doch irgendein Zusammenhang muß bestehen, denn kurz vor dem Bericht über die Trunkenheit Noahs wird plötzlich Kanaan erwähnt (1Mo 9:18), und als die Handlungsweise Hams beschrieben wird, wird dieser als „Ham, der Vater Kanaans“, bezeichnet (1Mo 9:22). Es ist logisch anzunehmen, daß die Worte „sah . . . die Blöße seines Vaters“ auf einen gewissen Mißbrauch oder eine Perversität hinweisen, mit der Kanaan zu tun hatte, denn wenn die Bibel davon spricht, jemandes ‘Blöße sei aufgedeckt’ oder ‘gesehen worden’, ist in den meisten Fällen Blutschande oder eine andere Sexualstraftat gemeint (3Mo 18:6-19; 20:17). Es ist also möglich, daß sich Kanaan an Noah, der nicht bei Bewußtsein war, verging oder es zumindest versuchte und daß Ham, obwohl er davon wußte, diese Schandtat nicht verhinderte oder es versäumte, etwas zu unternehmen, um seinen Sohn zu züchtigen. Statt dessen erzählte er auch seinen Brüdern von der Schande Noahs und machte somit das begangene Unrecht noch schlimmer.
Ich beteilige mich grundsätzlich nicht an Mutmaßungen. Bei mir zählen nur Fakten. Und von einer Vergewaltigung Noahs geht
der in Fachkreisen anerkannte jüdische Bibelübersetzer Martin Buber im Gegensatz zu der Vergewaltigung Dinas in seiner Bibelübersetzung mit keiner Silbe ein.
:Smiley popcorn: