PeB hat geschrieben: ↑Di 4. Dez 2018, 13:55
Ist das so?
Ich dachte ein Großteil der Experimente simuliere einen frühen Zustand des Universums (kurz nach dem Urknall).
Ja schon.
Aber alles, was man in CERN tut, ist, Elementarteilchen mit hoher Energie aufeinander zu schießen.
Genau das passiert, wenn die Höhenstrahlung auf die Atmosphäre der Erde trifft. Die Höhenstrahlung sind Elementarteilchen, die im Universum entstehen und bei ihrer Reise auf die Erde treffen. Die Energie dieser Teilchen ist teilweise höher als das, was im CERN produziert wird. Die Reaktionen in der Atmosphäre sind aber dieselben, auch wenn keine super teuren Messgeräte drumrum stehen.
Und das geschieht bereits seit Milliarden von Jahren, ohne dass besagter Untergang geschehen ist.
PeB hat geschrieben: ↑Di 4. Dez 2018, 13:55
Viel interessanter ist doch die Frage, ob eine Wahrscheinlichkeitsrechung einen Bezug zu meinem Alltag hat oder nicht. Wenn festgestellt wird, dass gemäß der Wahrscheinlichkeit 1 von 3 neugeborenen Kätzchen ein getigertes Fell hat, ist mir das ziemlich Schnupppe. Wenn aber eine Wahrscheinlichkeitsaussage darüber gemacht wird, dass die Gefahr auf der Straße überfahren zu werden, wenn ich sie mit verbundenen Augen im Berufsverkehr überquere bei 30% liegt, dann erfordert das Konsequenzen meinerseits.
Du bringst aber ziemlich vernünftige Beispiele. Das Problem sind die unvernünftigen Beispiele.
So regen sich aktuell alle über die Dieselautos auf. In den Augen der Öffentlichkeit sind diese plötzlich ein riesengroßes Übel und die Ursache der schlechten Luft. Würdest du die Leute fragen, was die Autos anrichten, dann würdest du vermutlich die Antwort bekommen, dass viele Menschen bereits gestorben sind.
Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Nicht nur, dass Dieselautos nur einen geringen Einfluss auf die Luftqualität haben, auch die Auswirkungen kann man gegenüber anderen Effekten vernachlässigen. Es wäre viel effektiver, überhaupt weniger Auto zu fahren oder einfach sparsame Autos zu kaufen oder zum Beispiel nicht zu rauchen, aber das erste ist in unserer Gesellschaft nicht machbar und die anderen beiden Punkte zeigen das ganze Verhängnis.
Weil es einen so bequemen Schuldigen gibt, auf den man mit dem Finger zeigen kann, erlaubt man sich "die eine oder andere" Bequemlichkeit, wie dicke SUV fahren oder qualmen wie verrückt.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.