Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Ganz besonders die, deren Prämissen auf transzendenten, d.h. unseren Sinnen nicht zugänglichen Dimensionen und Spekulationen beruhen. Aber gerade die tun es meistens nicht.
"Kritisch" auf naturalistischer oder spiritueller Basis? - Im übrigen kommt das bei Theologen öfter vor als bei Naturalisten, weil Naturalisten oft davon ausgehen, dass ihre Vorannahmen keine sind, während Spirituelle sich bewusst zu ihren Vorannahmen bekennen. - Wie will jemand kritisch sein, wenn er überhaupt keinen Grundsieht?
Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Du meinst tatsächlich, die Erstellung eines Horoskops durch einen "Berufsastrologen" sei eine wissenschaftliche Tätigkeit?
Ich habe keine Ahnung, wie so ein Horoskop entsteht.
Aber ich will nicht ausweichen: Wenn "Wissenschaft" eine Art und Weise der Bearbeitung beschreibt, kann auch auch hier "Wissenschaftlichkeit" vorliegen. - Wenn "Wissenschaft" physikalistisch/szientistisch beschränkt definiert ist, dann nicht. - Wissenschafts-philosophisch ist beides möglich.
Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Ganz bestimmt nicht. Was Ratzi letztendlich tatsächlich im tiefsten Inneren von der HKM hält ("in der Gott nichts sagt und nichts zu sagen hat"), zeigen seine affektiven Ausraster in seinem Jesusbuch
Nach wie vor hält Ratzinger von einer HKE in den Grenzen von 1993 viel: Dienstleistende Disziplin FÜR die Theologie - unverzichtbar FÜR das Textverständnis. - Das bleibt.
Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Eben - aufgrund ihrer dogmatisch-transzendenten Glaubensannahmen gehört die "kanonische Exegese" NICHT zur Wissenschaft.
Wieso "eben"? - Meine Aussage war, dass auch die kanonische Exegese in Rahmen ihrer Forschung NICHT ihre Vorannahmen zum Forschungsgegenstand macht.
Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Mache Dich erst mal googelmäßig kundig, was unter dem Begriff "historischer Jesus" zu verstehen ist.
Dort bleibt der entscheidende Unterschied ebenfalls verdeckt.
Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Du Witzbold. 1. ist kirchliche Theologie keine Wissenschaft und 2. setzt kirchliche Theologie die Existenz Gottes voraus.
Zwei Irrtümer:
1) Theologie ist Geistes-Wissenschaft, allerdings NICHT Wissenschaft im szientistischen Sinn.
2) Wie oben mehrfach gesagt: KEINE Wissenschaft macht ihre Vorannahmen zum Forschungsgegenstand. - Oder hast Du schon mal von naturwissenschaftlicher Forschungs gehört, die untersucht, ob das naturalistische Weltbild das einzig mögliche ist?
Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Wie wäre es, zu versuchen, sich der Wahrheit mal ganz ohne Setzungen anzunähern? Das müsste doch möglich sein.
Im großen Rahmen leider nein. - Andererseits spielt dies in der Praxis meistens keine Rolle = Wenn ein Ingenieur ausrechnet, wieviel Last eine Brücke tragen kann, darf man davon ausgehen, dass er zum richtigen Ergebnis )"Wahrheit") kommt - ganz ohne basis-philosophischen ERwägungen.
Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Denn wer setzt, hat das Ergebnis bereits von vorn herein in seinem Sinn festgelegt.
Nicht ganz - ein (durchaus breiter) Korridor bleibt, in dem man sich austoben kann. - Konkret: Die HKE KÖNNTE aufgrund ihrer Vorannahmen nie zume Ergebnis kommen, dass Jesus göttlich war, selbst wenn es so wäre.
Münek hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 19:38Vorannahmen sind nicht sakrosankt, sondern haben sich der Kritik, auch der wissenschaftlichen Kritik, zu stellen.
Indirekt ja. - Wenn man annimmt, dass jeder Mensch 3 Ohren hat, sagt die Wissenschaft ziemlich schnell, dass dies experimentell widerlegbar ist. Da geht es, weil diese Vorannahme falsifizierbar ist. - Die Vorannahmen "Jesus ist göttlich" oder "Jesus ist nur menschlich" sind dagegen NICHT falsifizierbar - da kann man wissenschaftlich nichts kritisieren.