Mich beschäftige gerade folgende Stelle.
2. Mose 12, 22 hat geschrieben:Und nehmt ein Büschel Ysop und taucht es in das Blut im Becken und bestreicht mit diesem Blut im Becken die Oberschwelle und die zwei Türpfosten; und kein Mensch von euch soll zu seiner Haustür hinausgehen bis zum Morgen!
Es ist ein Gebot Gottes, dass niemand zu Pessach aus dem Haus gehen darf, bis zum Morgen. Um so erstaunlicher ist nun das Geschehen um das letzte Abendmahl.
Zunächst muss man sich vor Augen führen, dass seit Generationen die Menschen verinnerlicht hatten, dass man zu diesem Fest nicht auf die Straße geht. Selbst die nichtreligiösen Menschen mögen diese Tradition eingehalten haben. Niemand war auf der Straße, denn alle saßen wachend in den Häusern und gedachten des Auszuges aus Ägypten. Jesus mit seinen Jüngern ebenso. Dazu war man ja noch in Jerusalem, also in der Hauptstadt, wo die besonders Frommen lebten. Doch dann kommt der Skandal: Judas geht durch die Tür hinaus und es wird Nacht. Obgleich es schon Nacht war, da Pessach immer erst nach Einbruch der Dunkelheit gefeiert wird. Er rennt durch die menschenleeren Straßen zum Haus des Hohepriesters und ihm wird geöffnet und er bekommt die Wachen zur Seite gestellt. Ebenso waren die Verschwörer in dieser heiligen Nacht unterwegs. Die oberen Priester und so weiter, auch der Hohe Rat. Alle waren nicht in ihren Häusern.
Und nun noch das, auch Jesus geht mit seinen Jüngern hinaus zum Garten Gethsemane und betet dort in dieser Nacht. Was einem gar nicht so gegenwärtig ist, ist diese gespenstige Atmosphäre, die dort geherrscht haben muss. Ich meine, wenn ich Jünger Jesu gewesen und seit Kindertagen an zu diesem Fest nie hinausgegangen wäre, niemand hinausgegangen ist, weil in Ägypten der Tod vor den Türen war. Wie furchteinflößend muss diese Nacht gewesen sein?
Hat jemand von Euch schon mal etwas dazu gehört? Warum ging Jesus hinaus und blieb nicht drinnen?
Oder hat das Hinausgehen schon etwas mit seinem "Dahingeben" zu tun?
Bin gespannt auf Eure Antworten.
Gottes Segen!
