PeB hat geschrieben: ↑Di 27. Nov 2018, 15:49
Bei allem Respekt:
Kennedy kündigt an, die ungesetzlichen Machenschaften der Geheimdienste genau unter die Lupe zu nehmen und abzustellen - und wird erschossen.
Sein Brunder kündigt an, die betreffende Arbeit des ermordeten Präsidenten fortzusetzen - und wird erschossen...
Gegenargumente:
Die verschiedenen amerikanischen Dienste stehen in Konkurrenz zueinander, sie trauen sich gegenseitig nicht über den Weg. Da hätten alle zusammenarbeiteten müssen, was ich mir nicht vorstellen kann, außerdem hätte es zu viele Mitwisser gegeben. Da gäbe es andere geeignetere Mittel, einen unliebsamen Präsidenten los zu werden. Man sollte auch die Rolle des Militär nicht vergessen, das steht durch seinen Eid felsenfest zum Oberbefehlshaber.
Wir sehen Kennedy als jungen sympathischen Mann, der das strikte Gegenteil zu den alten Männern war die damals überall die Regierungen bildeten, er hatte Ausstrahlung und bildetet mit seiner Frau einen neuen Typus.
Aber das ist nur eine Seite. Er war krank, dadurch tabletten- und drogensüchtig und sexbesessen.
Kennedy hatte wie fast alle Präsidenten viele Feinde, eine latente Bedrohung bestand von vielen Seiten, nicht nur von den Geheimdiensten.
Im Einzelnen:
a) Massive Rassenprobleme. Kennedy war liberal, das Attentat fand in Dallas - sprich im Süden - statt.
b) Probleme mit den Russen, Schlagwort Kuba-Krise
c) Probleme mit der amerikanischen Mafia
d) Kennedy war der erste katholische Präsident, uns erscheint das banal, in den USA war das gesellschaftlicher Sprengstoff
Trotzdem kam m.E. das Attentat aus einer anderen Ecke, aus folgenden Gründen:
Attentate auf einzelne Personen sind etwas für Einzelgänger. Jeder zusätzliche Mitwisser ist einer zu viel, ein Attentäter bewegt sich auf für seine Bewacher nicht nachvollziehbare Art und Weise. Seine Motive und damit seine Vorgehensweise sind meist nicht rational, sondern impulsiv und damit exotisch, nicht vorhersehbar. Der - salopp ausgerückt - Irre, dem die Nase des Opfers nicht schmeckt, nimmt ein Gewehr, eine Pistole oder noch besser, ein Messer und schlüpft durch alle Kontrollen. Das ist der Alptraum jedes Leibwächters.