Versagt die Evolutionstheorie? II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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JackSparrow
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#841 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von JackSparrow » Di 13. Nov 2018, 13:25

closs hat geschrieben:Nein - das geht gar nicht, weil ich streng genommen gar nicht wissen kann, was es ist. - Es geht hier ausschließlich um die kategoriale Unterscheidung zwischen "Das IST" (Bsp: Wenn Gott ist, ist er es auch dann, wenn keiner auf die Idee kommt, dass es ihn gibt")
Streng genommen kannst du gar nicht wissen, ob eine kategoriale Unterscheidung existiert zwischen einer Idee, auf die du kommst, und einem Ding, von dem du die Idee hast, dass es auch dann WÄRE, wenn du nicht auf die Idee gekommen wärst.

Letzteres ist im besten Falle eine Teilmenge von ersterem.
Wenn wir die Existenz von Ideen dogmatisch voraussetzen wollen, dann ist die Idee, dass der Gott auch dann IST, wenn du nicht auf die Idee kommst, nichts anderes als eine Idee.

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Detlef
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#842 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Detlef » Di 13. Nov 2018, 13:31

ThomasM hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: Aber so lange es keinen, auch nur minimalen Erkenntnisgrad, gibt, ist es für unser Leben vollkommen irrelevant - jeder Gedanke darüber wäre mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ein Irrtum.
Ich stimme dir zu, dass etwas, worüber wir keine Erkenntnis haben, auch keine Relevanz für unser Leben hat.
Naturwissenschaftlich gilt das, weil, wenn wir keine Erkenntnisse haben, wir daraus auch nichts lernen können. Z.B. waren den Menschen in früherer Zeiten Blitze sehr wohl bekannt, aber weil sie keine Erkenntnisse hatten, konnten sie nicht auf die Idee von Blitzableitern kommen.
Dies gilt sogar auch für nicht-naturwissenschaftliche Erkenntnisse.
Z.B. solange ich keine Erkenntnisse über die Gesetze habe, die Gott von uns fordert, sind diese Gesetze für uns irrelevant. Sie werden erst relevant, wenn Gott uns die Erkenntnisse schenkt.
Der Vergleich hinkt deutlich, Blitze sind visuell und akustisch wahrnehmbar, sie haben obendrein eine (manchmal verhehrende) Wirkung. Sie sind kritisch überprüfbar. Zu Gott gibt es : Nichts! Er wird der rationellen Überprüfbarkeit entzogen.
closs hat geschrieben:Warum nicht? - Du hättest problemlos beobachten können, dass Jesus bei seinem ERscheinen bei den Jüngern durch eine geschlossene Tür kam, wenn Du ebenfalls dort gewesen wärest - aber Du kannst es nach heutigem Stand nicht physikalisch begründen (oder gar grundsätzlich nicht physikalisch begründen).
Quatsch, Physik war vor 2 Tsd. Jahren nicht anders als jetzt!
ThomasM hat geschrieben:Es genügt auch der Tunneleffekt. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit ist richtig, richtig klein, selbst für theoretische Physiker. Aber nicht 0.
:shock: Und ich dachte immer, wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein ?!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#843 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Pluto » Di 13. Nov 2018, 13:33

Detlef hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Es genügt auch der Tunneleffekt. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit ist richtig, richtig klein, selbst für theoretische Physiker. Aber nicht 0.
:shock: Und ich dachte immer, wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein ?!
Tja... Auf der Ebene in der wir leben, hast wohl Recht, aber auf kleinstem Raum, geht es eben doch.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Claymore
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#844 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Claymore » Di 13. Nov 2018, 13:36

ThomasM hat geschrieben:Wie misst man eine Idee?
Und wenn man Ideen nicht messen kann, sind dann Ideen Teil unserer Realität?
Ich finde die Aussage:
Janina hat geschrieben:Alles was interagiert, ist messbar.
auch etwas dunkel.

“was” misst man denn in der Physik? Sind das nicht … physikalische Größen? Ja? Und nicht Dinge an sich: Der Satz “Ich messe den Apfel” ergibt keinen Sinn – im Gegensatz zu “Ich messe die Masse des Apfels”.

Streng genommen interagieren jedoch physikalische Größen nicht miteinander, da braucht es schon etwas mehr Kontext?

Und tatsächlich kann man nicht mal jede physikalische Größe, die in einem Zusammenhang mit einer Interaktion steht, messen. Es ist unmöglich mit einem Strommessgerät die Ströme, die im Erdinneren fließen, zu messen. Jedoch besteht hier eine Interaktion zu unseren Kompassnadeln über das Erdmagnetfeld.

JackSparrow
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#845 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von JackSparrow » Di 13. Nov 2018, 13:51

Claymore hat geschrieben:“was” misst man denn in der Physik?
Interaktion.

Und nicht Dinge an sich
Die sind ja auch bloß Heideggers Erfindung.

Der Satz “Ich messe den Apfel” ergibt keinen Sinn – im Gegensatz zu “Ich messe die Masse des Apfels”.
Du misst die Auslenkung der Waage, mit der der postulierte Apfel interagiert.

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#846 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Claymore » Di 13. Nov 2018, 14:00

Janina hat geschrieben:
Claymore hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Beschreibt definitiv die Natur, und hilft die dahinterstehende Theorie zu prüfen.
Vielleicht gehst du lieber einen Schritt zurück… was bedeutet “Erfolg” in dem Zusammenhang? Auch die Alchemisten hatten Erfolge.
Du meinst sowas wie die Entdeckung des Porzellans bei der Suche nach einem Rezept für Gold? Sicher, das ist etwa so wie bei der Suche nach dem Higgs-Teilchen nebenbei das Internet entwickelt zu haben.
Es war das World Wide Web, nicht das Internet. :wink: Der Boss von Tim Berners-Lee ließ sich übrigens nur mit Mühe dazu erweichen ihn daran arbeiten zu lassen. Aber egal, Erfolg ist Erfolg.
Janina hat geschrieben:Ein nicht von der Hand zu weisender Erfolg.
Na dann (kleiner Tipp: Ironie muss man online sehr deutlich machen). Das Dawkin'sche “it works … bitches” ist damit wohl widerlegt.
JackSparrow hat geschrieben:
Claymore hat geschrieben:“was” misst man denn in der Physik?
Interaktion.
Damit wird aus
Janina hat geschrieben:Alles was interagiert, ist messbar.
dann
Claymore hat geschrieben:Jede Interaktion, die interagiert, ist messbar.
Claymore hat geschrieben:
Und nicht Dinge an sich
Die sind ja auch bloß Heideggers Erfindung.
Das sollte nichts mit Heidegger zu tun haben.
JackSparrow hat geschrieben:
Der Satz “Ich messe den Apfel” ergibt keinen Sinn – im Gegensatz zu “Ich messe die Masse des Apfels”.
Du misst die Auslenkung der Waage, mit der der postulierte Apfel interagiert.
Das wird ja immer kurioser. Ich dachte, die Waage wäre das Messgerät. Jetzt muss man sogar noch an der Waage herum messen.

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Janina
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#847 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Janina » Di 13. Nov 2018, 14:32

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Nein. Für Beobachtungen braucht man kein Modell. Ach, hatten wir das nicht auch schon?
:lol: Doch. - Wir hatten ebenfalls, dass diese Aussage sowohl richtig als auch unzureichend ist.
Falsch. Richtig wäre richtig gewesen.

closs hat geschrieben:Wenn ich aber wissen will, ob Du in der Nase popelst, reicht es nicht, sich irgendwo in der Hoffnung an der Straßenecke hinzustellen, dass Du popelnd vorbeikommst, sondern brauche ein Modell
Nein. Ein Blick auf meine Nase reicht.

Claymore hat geschrieben:Ich finde die Aussage:
Janina hat geschrieben:Alles was interagiert, ist messbar.
auch etwas dunkel.
“was” misst man denn in der Physik?
Interaktion. Dadurch wird der o.a. Satz trivial.

Claymore hat geschrieben:Der Satz “Ich messe den Apfel” ergibt keinen Sinn – im Gegensatz zu “Ich messe die Masse des Apfels”.
Richtig.

Claymore hat geschrieben:Streng genommen interagieren jedoch physikalische Größen nicht miteinander, da braucht es schon etwas mehr Kontext?
Der Kontext wäre ein Messgerät. Also ein Messwertwandler. Ein Multimeter wandelt z.B. eine elektrische Spannung über einen Widerstand in elektrischen Strom um, der in einer Spule in ein Magnetfeld umgewandelt wird, das in einem eisernen Polschuh in Kraft umgewandelt wird, die gegen eine Feder in einen Zeigerausschlag umgewandelt wird. Die Masse deines Apfels würde über das Schwerefeld der Erde in eine Kraft umgewandelt, diese über den Arm einer Balkenwaage in ein Drehmoment, ...etc, und dieses schließlich in einen Zeigerausschlag.
Also letztlich interagieren physikalische Größen. Immer.

Claymore hat geschrieben:Und tatsächlich kann man nicht mal jede physikalische Größe, die in einem Zusammenhang mit einer Interaktion steht, messen. Es ist unmöglich mit einem Strommessgerät die Ströme, die im Erdinneren fließen, zu messen. Jedoch besteht hier eine Interaktion zu unseren Kompassnadeln über das Erdmagnetfeld.
Ja. Wenn ich etwas über Ströme im Erdinneren weiß, dann hat die jemand gemessen. Z.B. über Ströme -> Magnetfelder -> Kompassnadel.

Claymore hat geschrieben:Das wird ja immer kurioser. Ich dachte, die Waage wäre das Messgerät. Jetzt muss man sogar noch an der Waage herum messen.
Logo. Ein Messgerät, das nicht kalibriert ist, ist wertlos.

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Scrypton
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#848 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von Scrypton » Di 13. Nov 2018, 14:58

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Der closs und seine albernen "Systeme"
Du kennst das nicht
Doch doch, dich schrägen Vogel mit deinen dämlichen und ersonnenen "Systemen" kenne ich ganz gut... :D

ThomasM
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#849 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von ThomasM » Di 13. Nov 2018, 15:28

JackSparrow hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Wie misst man eine Idee?
Durch Ableitung von Aktionspotenzialen an der Kopfhaut?
Damit misst man Gehirnströme.
Welches der Gehirnströme ist die Idee?

JackSparrow hat geschrieben:
Und wenn man Ideen nicht messen kann, sind dann Ideen Teil unserer Realität?
Wenn man Ideen nicht messen kann, dann ist die Existenz von Ideen eine unbelegte Hypothese.
Es ist allerdings interessant, dass wir dann unsere gesamte Zivilisation einer unbelegten Hypothese verdanken
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#850 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Beitrag von ThomasM » Di 13. Nov 2018, 15:33

Detlef hat geschrieben: Nichts! Er wird der rationellen Überprüfbarkeit entzogen.
Erstens sprach ich von den Gesetzen, von denen auch atheistische Menschen etwas spüren.
Zweitens ist Gott nur der naturwissenschaftlichen Prüfbarkeit (eben der Messbarkeit) entzogen. Nicht der rationalen Überprüfbarkeit. Gott haben die größten Denker der Menschheitsgeschichte akzeptiert. Und es ist ja gerade die Aussage der Atheisten, dass Gott von Menschen ausgedacht ist, also ein Ergebnis menschlich, rationaler Überlegungen.

Und meine Frage zu der Idee bezog sich eben auf den Punkt, dass es Dinge unserer Realität gibt, die nicht messbar sind.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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