Guten morgen alle zusammen!

So ist es, @Magda, mit "olam" im AT ist es dasselbe und es gibt noch weitere eindeutige Bibelstellen, die gegen die AV sprechen. Wenn die Vertreter der AV als Legitimierung ihrer Sonderlehre allein auf diese Wortspielerei mit Aion setzen müssen, dann ist die Lehre nichtig und das wäre schade. Ansätze einer AV jenseits dieses heilsgeschichtlichen Zeitalters sind nämlich mit etwas Fantasie und guten Willen durchaus aus wenigen Stellen der Bibel herauszulesen, aber im Grunde gehen uns diese Hinweise nichts an, sie sollen im Geheimnis Gottes verborgen bleiben.Magdalena61 hat geschrieben:Ich frage mich immer noch, wie man angesichts von Mt. 25, 46 die Theorie von einer Allversöhnung aufrecht erhalten kann. Meines Wissens steht im Griechischen für beide "ewig" dasselbe Wort: aionios.
LG
@closs
Es ist erstaunlich, dass du so wenige Hinweise auf den freien Willen des Menschen in den ersten 15 Büchern der Bibel erkennst. Natürlich genügt es nicht nach den Worten "wollen, Wille, etc." Ausschau zu halten, aber ich denke, das weißt du. Vielleicht liegt darin der Hund begraben: Wir definieren den Willen unterschiedlich, seine Ursache, seine Auswirkungen. Da wäre wohl eine Abhandlung über die "Anatomie des Willens" angebracht.

Einige Beispiele, was freien menschlichen Willen bekundet:
1. Abraham wartet nicht auf das Kind mit Sara, sondern beide wollen es, trotz den Verheißungen Gottes, "selbst erledigen", mit Hagar. Gott heilt auch diesen Unglauben mit dem Segen vor Ismael, aber mit den Folgen der Sünde müssen wir heute noch leben.
2. David und Batseba: David begeht willentlich Ehebruch, weil die niederen Teile seiner Seele begehren, er lässt sogar den Ehemann töten. Dennoch heilt auch hier Gott, er segnet David und lässt die Frucht des Ehebruchs, Salomon, König werden und Weisheit erlangen. Doch auch hier leidet später das Volk unter der Folge der Sünde, weil Salomons Sohn sich gegen ihn erhebt und Israel spaltet.
3. Im Buch Hosea gibt es eine wunderbare Passage im Kapitel 11, eine Liebeserklärung Gottes an sein Volk. Im darauffolgenden 12. Kapitel sind die Verfehlungen dieses Volkes dargelegt. Gott zwang sein Volk niemals, wie, wenn nicht mit freien Willen, konnte es dann so in die Irre gehen?
4. Unser Herr Christus Jesus bezeugt selbst, dass er als wahrer Mensch einen eigenen, freien Willen besitzt:
Lk 22, 42; HSK
»Vater, wenn es dein Wille ist, so laß diesen Kelch an mir vorübergehen; doch nicht mein Wille geschehe, sondern der deine!«