Dasselbe analoge Geschehen, wie bei Kain und Abel: Korachs, Datans und Abirams Leute und Aarons Söhne opfern: Gott nimmt das Opfer der Söhne Aarons als legitimen Gottesdienst an, vernichtet aber das ganze Haus Korachs, Datans und Abirams weil sie aus den Leviten nicht zum Priesterdienst ausgesondert sind.
Genau dasselbe Spielchen um den wahren Gottesdienst gibt es nochmal im ersten Buch der Könige mit Elia und den Baalspriestern auf dem Karmel. Das Opfer von Elia wird angenommen, das der Baalspriester nicht, sie werden von Elia vernichtet. Gleiches mit dem Nordreich Israel und dem Südreich Juda. Gott nimmt Abels Opfer an, das des Kain nicht. Die Bibel legt die Bibel aus: durch solche inhaltlichen Analogien meiner Meinung nach viel besser, als durch einzelne Verse, die irgendwo aus ganz anderen Zusammenhängen gerissen werden.
Dieselbe Frage ist im NT noch immer aktuell, wenn es darum geht, welches der richtige Kult, welches der richtige Kultort und wer die richtigen Priester sind: Samaritaner auf dem Berg Garizim oder die Juden auf dem Tempelberg in Jerusalem.
Noch heute opfern die Samaritaner auf dem Berg Garizim und noch heute spielt im Judentum der Name Kohn (kÅhÄ“n) eine Rolle, da sie die Angehörigen einer Gruppierung mit priesterlichen Funktionen sind (Kohanim). Sie werden als männliche Nachkommen Aarons und Zadoks angesehen.
Rienecker, Fritz / Maier: Lexikon zur Bibel, 2005 Wuppertal, R. Brockhaus hat geschrieben: Priester
I) WORTBEDEUTUNG
1) Das hebr. Wort für P. (kohen) ist von einem Verb mit der Bedeutung »als P. dienen, das Priesteramt verwalten« abgeleitet. Die Grundbedeutung dieses Verbs kommt in der Bibel nicht mehr vor; wahrscheinlich hieß sie urspr. »stehen«. Der P. ist demnach einer, der dienend vor der Gottheit steht (vgl. 5Mo10,8; 18,7 - an diesen Stellen ist allerdings nicht von den Priestern in engerem Sinne, sondern von den -> Leviten die Rede). Man hat auch gemeint, daß das Verb einmal die Bedeutung »rüsten, zurichten« (nämlich ein Opfer) gehabt habe, doch das ist weniger wahrscheinlich.
Außerdem steht in den Büchern Exodus, Levitikus und Numeri alles über den Opferkult bzw. den Gottesdienst. Es wird dort sehr langatmig, dafür aber haarklein beschrieben, was die Aufgaben der Leviten sind (Tempeldiener), und was die Aufgaben der Söhne Aarons (Priester) sind. Liest halt heute kaum noch einer, obwohl fast alle beteuern, wie wichtig Gottes Wort ist: "Sag den Söhnen Aarons ..." steht ungezählte Male in den mosaischen Priester- und Kultgesetzen.
Ist halt langweilig sich damit zu beschäftigen, zugegeben, ich muss mich da auch immer durchquälen, da ich nebenbei meine deutschen Bibelübersetzungen, eine nach der anderen, von vorne bis hinten ganz lese. Fertig werde ich damit sicher nicht werden, aber ohne dieses gesamtbiblische Wissen, versteht man halt die unterhaltsameren Teile der Bibel nicht. Nur so erschließen sich mir die großen Bögen in der Bibel.
Was ist da schwer an meinen Bezügen und Gedankengängen zu verstehen? Ich belege alles, was ich hier sage mit Quellen, die meisten Belege stammen aus der Bibel selbst.