Die Gefahr ist immens, dass closs als Nicht-Naturwissenschaftler in seinem Bestreben, mathematisch formulierte Modelle laienhaft in Worte zu fassen, Schiffbruch erleidet. Da kann man den closs -- so denke ich -- mit etwas mehr Geduld und Nachsicht einfangen. Außerdem ist doch seine Kenntnis des Newton'schen Gravitationsgesetzes sehr lobenswert.sven23 hat geschrieben:Nein, von gegenseitig umkreisen kann nicht im geringsten die Rede sein. Woher hast du dein (Un-)Wissen?closs hat geschrieben:Du transferierst einmal mehr Dein Unverständnis auf mich: Normalfall ist, dass das Baryzentrum nicht genau in der Mitte ist - das ändert aber nichts daran, dass sich bei ALLEN Fällen, in denen beide Objekte eine Masse haben (also eigentlich immer), der eine Körper nicht den anderen ideal umrundet, sondern sich beide - wenn auch bei großem Masseunterschied nur andeutungsweise - gegenseitig umkreisen.sven23 hat geschrieben:Jetzt fällst du wieder dahinter zurück, also das gewohnte Herumgeeiere bei closs.![]()
Alles Teufelszeug? X
#371 Re: Alles Teufelszeug? X
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.
#372 Re: Alles Teufelszeug? X
Das glaube ich nicht; denn dann müsste er Irrtümer/Fehler einräumen. Aber gerade das fällt ihm unheimlich schwer.Anton B. hat geschrieben:Die Gefahr ist immens, dass closs als Nicht-Naturwissenschaftler in seinem Bestreben, mathematisch formulierte Modelle laienhaft in Worte zu fassen, Schiffbruch erleidet. Da kann man den closs -- so denke ich -- mit etwas mehr Geduld und Nachsicht einfangen.
#373 Re: Alles Teufelszeug? X
Es geht hier im Kern darum, dass sich bei zwei Körpern (mit Masse) sich nie der kleinere um den größeren dreht, sondern sich beide IMMER um das gemeinsame Bary-Zentrum drehen. - Vielleicht hätte ich es von Anfang an so formulieren sollen - ich habe halt es halt anders formuliert. - Jedenfalls ist damit die Aussage "die Erde dreht sich um die Sonne" STRENG genommen falsifiziert (und darum ging es - Stichwort: Modelle). - Richtig ist, dass sich Erde um Sonne um ihr gemeinsames Baryzentrum (alias "gegenseitige Umkreisung") drehen.Münek hat geschrieben:Das glaube ich nicht; denn dann müsste er Irrtümer/Fehler einräumen.
Bei wem liegt jetzt der Irrtum?
Falsch - es gibt kein (mir bekanntes) Dogma, das historisch-kritisch falsifiziert ist.sven23 hat geschrieben:Doch, siehe Glaubensdogmatik der RKK.
sven23 hat geschrieben: von gegenseitig umkreisen kann nicht im geringsten die Rede sein. Woher hast du dein (Un-)Wissen?
Dass dieser Effekt bei großen Masseunterschieden gering ist, ist bekannt - es geht hier ums Prinzip.Closs hat geschrieben:Jedenfalls ist damit die Aussage "die Erde dreht sich um die Sonne" STRENG genommen falsifiziert (und darum ging es - Stichwort: Modelle). - Richtig ist, dass sich Erde um Sonne um ihr gemeinsames Baryzentrum (alias "gegenseitige Umkreisung") drehen.
Muss er auch, weil es astrophysikalisch, also naturwissenschaftlich, sinnvoll ist.sven23 hat geschrieben:Und der pöhse Naturalismus bevorzugt unverschämterweise das heliozentrische Weltbild
Weil es dort um die menschliche Perspektive geht - das ist auch heute noch sinnvoll. - Das Problem: Beide Systeme (Astrophysik und Lebensalltag des Menschen) dürfen nicht vermischt werden - genau das ist zwischen Galilei und Kirche passiert - zu LAsten der Kirche.sven23 hat geschrieben:obwohl uns die Kirche doch 1500 Jahre den Geozentrismus eingeimpft hat.
Disparater Satz. - Natürlich beschreibt das heliozentrische Modell die ontische Realität authentisch, WENN man die Welt sozusagen "von oben" betrachtet - aber es beschreibt NICHT-authentisch, wenn es um die Lebenswirklichkeit des Menschen geht - da geht die Sonne im Osten auf.sven23 hat geschrieben: Das heliozentrische Modell ist identisch mit der ontischen Realität.
Sie hat BEIDES gleichzeitig propagiert, was ihr objektiver Fehler war. - Heute kann dies nicht mehr passieren, weil man theologisch beides komplett getrennt hat - es kann sich nicht mehr gegenseitig ins Gehege kommen.sven23 hat geschrieben:Die Kirche hat keinen "geistigen" Geozentrismus propagiert, sondern einen astrophysikalischen.
Was die Theologie hier hinter sich hat, hat der Naturalismus noch vor sich - auch er muss dahin kommen, dass er von einer Ideologie zur Weltanschauung reift: "Wir sehen die Welt 'so', wissen aber, dass sie aus anderer Perspektive gleichwertig anders aussehen kann".
Wenn Du endlich mal kapierst, wirst Du merken, dass Dein Gelächter DIR gilt. - Eine von abertausenden Fragen wäre: "Ich will morgen kurz nach Sonnenaufgang die Pflanzen gießen - wann ist morgen Sonnenaufgang?"sven23 hat geschrieben:![]()
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Welche Frage muss man denn stellen, um die Erde ins Zentrum unserers Sonnensystems stellen zu können?
Wie kann es sein, dass Einstein im allgemeinen Denken so ins Vergessen geraten ist? - Es war Einstein, der nachgewiesen hat, dass die Art der Realitätssicht vom Standpunkt abhängt UND dass prinzipiell jeder Standpunkt gleichwertig ist. - Es ist physikalisch NICHT falsch, wenn man irgendeinen Asteroiden modellhaft zum Mittelpunkt des Sonnensystems oder gar des Universums macht - man kann trotzdem alle Vorgänge des Universums korrekt abbilden - allerdings zum Teil sehr umständlich. - Man macht es also so, dass es am einfachsten und somit vernünftigsten ist - HIER ist die Stelle, Ockham zu erwähnen.
Wenn Du einen Millimeter verstanden hast, musst Du wissen, dass niemand, auch nicht Closs, ein geozentrisches Weltbild unter astrophysikalischen Aspekten verkaufen will - zumal Closs das mehrfach konkret gesagt hat.sven23 hat geschrieben:deshalb ist die Theologie heute nicht mehr so dumm und will uns ein geozentrisches Weltbild verkaufen wie der closs.
Modelle sind dazu da, der ontischen Wirklichkeit je nach Fragestellung gerecht zu werden.sven23 hat geschrieben:Noch besser ist es, wenn man das Modell der ontischen Wirklichkeit anpaßt.
Naja - davon abgesehen, dass man "Bildung" erst mal definieren muss, ist daran zu erinnern, dass der Glaube an Kurzzeit-Kreation in den USA sehr flächendeckendeckend verbreitet ist. - Der Unterschied: In Russland bewirbt man Irrtümer nicht so progressiv wie in den USA.sven23 hat geschrieben:Es gibt aber ein katastrophales Bild der Bildungspolitik ab. Den großen Vorsprung Russlands vor den USA sehe ich da nicht.
Das ist umgekehrt dasselbe. - Deshalb:sven23 hat geschrieben:Wenn man naturwissenschaftliche Defizite durch Religion ersetzt, kann nichts Gescheites rauskommen
.Closs hat geschrieben:Sie <sie Kirche> hat <damals> BEIDES gleichzeitig propagiert, was ihr objektiver Fehler war. - Heute kann dies nicht mehr passieren, weil man theologisch beides komplett getrennt hat - es kann sich nicht mehr gegenseitig ins Gehege kommen
So hart muss man es nicht sehen. - Es ist sprachgeschichtlich normal, dass die dominierende Kraft einer Epoche nolens volens Sprachhoheit ausübt. - Nur ein ganz kleines Beispiel:sven23 hat geschrieben:Natürlich, die pöhsen Ideologen dominieren mitterweile Wikipedia, den Brockhaus und die Enzyklopädia Britannica.
Noch vor einem halben Jahrhundert galt "Bildung" noch die Definition in humboldtscher Anlehnung: "Bildung (von ahd. bildunga ‚Schöpfung, Bildnis, Gestalt‘) bezeichnet die Formung des Menschen im Hinblick auf sein Menschsein, das heißt zu einer Persönlichkeit, die sich durch besondere geistige, physische, soziale und kulturelle Merkmale auszeichnet." (wik) - Heute ist damit fast ausschließlich berufliche Zertifikation gemeint - also etwas ganz anderes.
#374 Re: Alles Teufelszeug? X
Nu, ja. Da es eine schwach elliptische Bahn mit dem Baryzentrum in einem der Ellipsen-Brennpunkte, aber nicht im Ellipsen-Zentrum, ist, drehen sich Sonne und Erde auch nicht um ihr Baryzentrum als Mittelpunkt. Hier lässt sich der Kepler nicht betuppen.closs hat geschrieben:Richtig ist, dass sich Erde um Sonne um ihr gemeinsames Baryzentrum (alias "gegenseitige Umkreisung") drehen.
Bei wem liegt jetzt der Irrtum?
Und wenn wir nicht nur ein isoliertes Sonne-Erde-System betrachten, sondern auch noch die übrigen Planeten, insbesondere die großen, mit einbeziehen, dann au weia ...
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.
#375 Re: Alles Teufelszeug? X
OK - jetzt bringst Du das Ellipsen-Problem noch rein - das habe ich weggelassen.Anton B. hat geschrieben: Da es eine schwach elliptische Bahn mit dem Baryzentrum in einem der Ellipsen-Brennpunkte, aber nicht im Ellipsen-Zentrum, ist, drehen sich Sonne und Erde auch nicht um ihr Baryzentrum als Mittelpunkt. Hier lässt sich der Kepler nicht betuppen.
Mir ging es darum, dass Modelle der Welt unterschiedlicher Natur sein können und deshalb nicht "gut" oder "schlecht" an sich sind, sondern in Bezug auf einen Zweck "geeignet" oder "ungeeignet" sind. Insofern ist es nicht an sich "falsch", ein geozentrisches Modell zu haben, und es ist nicht an sich"richtig", ein heliozentrisches Modell zu haben. - Denn streng genommen läuft ein Gestirn nicht "ontisch" um ein anderes, sondern beide laufen (auf unterschiedlichen Ellipsen) um den gemeinsamen Schwerpunkt. Es gibt aus "ontischer Sicht" keinen Grund, ein Gestirn vor dem anderen gedanklich zu bevorzugen, sie sind beide gleichberechtigt.
Das ist das eine - das andere ist: Selbstverständlich wird man bei astrophysikalischen Fragen (= "Zweck") ein heliozentrisches Modell vorziehen - aber das war schon vorher klar. - Es geht mir im Grunde darum, dass ein Modell NICHT "ontisch" oder "unontisch" ist, sondern eine Perspektive beschreibt, aus der man Fragen zur Wirklichkeit glaubt am besten beantworten zu können.
Und jetzt kommt das ewige Problem: Man hat so verinnerlicht, dass die Welt "ontisch" nur eine naturalistische Welt sein kann, dass man meint, naturwissenschaftliche Modelle seien gleichzusetzen mit "dem, was der Fall sein kann" - und das ist schlicht falsch. - Da ist sogar Thaddäus drüber gestolpert.
#376 Re: Alles Teufelszeug? X
Dabei sind es die Kepler-Gesetze, welche die Bewegungen in erster Ordnung "richtig" beschreiben. Also so, wie wir es beobachten. Dann erst kommt zur weiteren Verfeinerung der Newton dazu. Und dann die Relativitätstheorie.closs hat geschrieben:OK - jetzt bringst Du das Ellipsen-Problem noch rein - das habe ich weggelassen.Anton B. hat geschrieben: Da es eine schwach elliptische Bahn mit dem Baryzentrum in einem der Ellipsen-Brennpunkte, aber nicht im Ellipsen-Zentrum, ist, drehen sich Sonne und Erde auch nicht um ihr Baryzentrum als Mittelpunkt. Hier lässt sich der Kepler nicht betuppen.
"Geozentrisch" und "heliozentrisch" sind aber nicht die konkreten Modelle, sondern nur Schlagworte. Konkrete Modelle sind die Keplerschen Gesetze, das Newtonsche Gravitationsgesetz und die allgemeine Relativitätstheorie. Und klar, die Darstellung eines Ptolomäus ist nun mal doch gefühlt fundamental anderes, als die des Kopernikus. Der zentrale Gedanke dieser beiden Systeme ist mit geozentrisch versus heliozentrisch doch gar nicht mal schlecht beschrieben. Zumal das heliozentrische Modell zeitweise auch noch in verschiedenen, ganz erheblich voneinander abweichenden Ausprägungen angeboten wurde.closs hat geschrieben:Mir ging es darum, dass Modelle der Welt unterschiedlicher Natur sein können und deshalb nicht "gut" oder "schlecht" an sich sind, sondern in Bezug auf einen Zweck "geeignet" oder "ungeeignet" sind. Insofern ist es nicht an sich "falsch", ein geozentrisches Modell zu haben, und es ist nicht an sich"richtig", ein heliozentrisches Modell zu haben. - Denn streng genommen läuft ein Gestirn nicht "ontisch" um ein anderes, sondern beide laufen (auf unterschiedlichen Ellipsen) um den gemeinsamen Schwerpunkt. Es gibt aus "ontischer Sicht" keinen Grund, ein Gestirn vor dem anderen gedanklich zu bevorzugen, sie sind beide gleichberechtigt.
Und da Du noch in einem der letzten Beiträge die SRT angesprochen hattest: Während sich unser heutiges Modell des Sonnensystems nicht ganz so leicht mathematisch in ein Modell mit der Erde als Mittelpunkt umwandeln lässt, ist die Transformation zwischen den einzelnen Bezugssystemen der SRT ganz einfach möglich. Die Systeme verhalten sich konsistent und kohärent zueinander. Deshalb schneidet hier auch nicht das Ockham'sche Rasiermesser.
Wie sagte Miss Tilly so schön: "Es ist kein Spülmittel, das ist Palmolive". Und so möchte man hier sagen: Es ist nicht die Wirklichkeit, es sind die zu den Modellvorhersagen äquivalenten Beobachtungen. Inwieweit die jetzt "ontisch" sind oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis.closs hat geschrieben:Das ist das eine - das andere ist: Selbstverständlich wird man bei astrophysikalischen Fragen (= "Zweck") ein heliozentrisches Modell vorziehen - aber das war schon vorher klar. - Es geht mir im Grunde darum, dass ein Modell NICHT "ontisch" oder "unontisch" ist, sondern eine Perspektive beschreibt, aus der man Fragen zur Wirklichkeit glaubt am besten beantworten zu können.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.
#377 Re: Alles Teufelszeug? X
Wenn ich Dich richtig verstehe: Genau darum geht es mir. - Es gibt das Modell "heliozentrisch", das zu astrophysikalischen Fragen äquivalente Beobachtungen liefert. - Es gibt aber eben auch das Modell "geozentrisch", das zu Fragen der Lebenswirklichkeit äquivalente Beobachtungen liefert. - Beide Modelle sind nicht richtig oder falsch, sondern je nach Fragestellung äquivalent oder nicht äquivalent - einverstanden?Anton B. hat geschrieben:Wie sagte Miss Tilly so schön: "Es ist kein Spülmittel, das ist Palmolive". Und so möchte man hier sagen: Es ist nicht die Wirklichkeit, es sind die zu den Modellvorhersagen äquivalenten Beobachtungen.
#378 Re: Alles Teufelszeug? X
Eben, du hast nämlich das genaue Gegenteil geschrieben:closs hat geschrieben:Es geht hier im Kern darum, dass sich bei zwei Körpern (mit Masse) sich nie der kleinere um den größeren dreht, sondern sich beide IMMER um das gemeinsame Bary-Zentrum drehen.Münek hat geschrieben:Das glaube ich nicht; denn dann müsste er Irrtümer/Fehler einräumen.
- Vielleicht hätte ich es von Anfang an so formulieren sollen - ich habe halt es halt anders formuliert.
Der noch aufgeklärtere Mensch weiß,
a) dass sich Sonne und Erde gegenseitig umkreisen,
Da ist überhaupt nichts falsifiziert. Die Erde dreht sich immer noch um die Sonne und benötigt für einen Umlauf ca. 365 Tage.closs hat geschrieben: - Jedenfalls ist damit die Aussage "die Erde dreht sich um die Sonne" STRENG genommen falsifiziert (und darum ging es - Stichwort: Modelle). -
Rate mal.closs hat geschrieben: Bei wem liegt jetzt der Irrtum?

Von Falsifikation spricht hier auch niemand. Vor Gericht würde man sagen: es bestehen begründete Zweifel.closs hat geschrieben:Falsch - es gibt kein (mir bekanntes) Dogma, das historisch-kritisch falsifiziert ist.sven23 hat geschrieben:Doch, siehe Glaubensdogmatik der RKK.
Es ist nicht nur sinnvoll, es ist auch noch richtig.closs hat geschrieben:Muss er auch, weil es astrophysikalisch, also naturwissenschaftlich, sinnvoll ist.sven23 hat geschrieben:Und der pöhse Naturalismus bevorzugt unverschämterweise das heliozentrische Weltbild
Nein, es ist nicht sinnvoll, die Erde ins Zentrum des Sonnensytems zu stellen, weil es schlicht falsch ist.closs hat geschrieben:Weil es dort um die menschliche Perspektive geht - das ist auch heute noch sinnvoll.sven23 hat geschrieben:obwohl uns die Kirche doch 1500 Jahre den Geozentrismus eingeimpft hat.
Was hat das mit der Lebenswirklichkeit zu tun? Die Sonne geht auch im Osten auf, wenn die Sonne im Zentrum des Sonnensystems steht und die Erde sich um sie dreht, oder gerade deshalb.closs hat geschrieben:Disparater Satz. - Natürlich beschreibt das heliozentrische Modell die ontische Realität authentisch, WENN man die Welt sozusagen "von oben" betrachtet - aber es beschreibt NICHT-authentisch, wenn es um die Lebenswirklichkeit des Menschen geht - da geht die Sonne im Osten auf.sven23 hat geschrieben: Das heliozentrische Modell ist identisch mit der ontischen Realität.
Nee, sie hat die Erde ins Zentrum des Sonnensystems, bzw. sogar des Universums gestellt. Die Erde sollte nun mal auf Grund der religiösen Schriften eine Sonderstellung innehaben.closs hat geschrieben:Sie hat BEIDES gleichzeitig propagiert, was ihr objektiver Fehler war.sven23 hat geschrieben:Die Kirche hat keinen "geistigen" Geozentrismus propagiert, sondern einen astrophysikalischen.
Nein, es ist eben nicht gleichwertig, ob man die Sonne ins Zentrum des Systems stellt oder die Erde. Letzeres funktioniert physikalisch sowieso nicht.closs hat geschrieben: "Wir sehen die Welt 'so', wissen aber, dass sie aus anderer Perspektive gleichwertig anders aussehen kann".
So ca. 06.11 Uhr. Dazu muss man die Erde nicht ins Zentrums des Systems setzten.closs hat geschrieben:Wenn Du endlich mal kapierst, wirst Du merken, dass Dein Gelächter DIR gilt. - Eine von abertausenden Fragen wäre: "Ich will morgen kurz nach Sonnenaufgang die Pflanzen gießen - wann ist morgen Sonnenaufgang?"sven23 hat geschrieben:![]()
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Welche Frage muss man denn stellen, um die Erde ins Zentrum unserers Sonnensystems stellen zu können?

Doch, ist es, weil es nicht der Mittelpunkt ist. Was du meinst, ist ein Perspektivwechsel.closs hat geschrieben: Wie kann es sein, dass Einstein im allgemeinen Denken so ins Vergessen geraten ist? - Es war Einstein, der nachgewiesen hat, dass die Art der Realitätssicht vom Standpunkt abhängt UND dass prinzipiell jeder Standpunkt gleichwertig ist. - Es ist physikalisch NICHT falsch, wenn man irgendeinen Asteroiden modellhaft zum Mittelpunkt des Sonnensystems oder gar des Universums macht.
Das bedeutet aber nicht, dass die Sonne auf einmal nicht mehr im Zentrum des Systems stehen würde. Ein Perspektivwechsel ändert nicht an dem, was der Fall ist.
Auch unter nicht astrophysikalischen Aspekten steht die Erde nicht im Zentrum des Systems, sondern umkreist das Zentrum.closs hat geschrieben:Wenn Du einen Millimeter verstanden hast, musst Du wissen, dass niemand, auch nicht Closs, ein geozentrisches Weltbild unter astrophysikalischen Aspekten verkaufen will - zumal Closs das mehrfach konkret gesagt hat.sven23 hat geschrieben:deshalb ist die Theologie heute nicht mehr so dumm und will uns ein geozentrisches Weltbild verkaufen wie der closs.
Trotzdem ist es doch erschreckend, dass bei einer traditionellen Raumfahrer-Nation immer noch 32% davon überzeugt sind, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Da ist doch grundsätzlich was schief gelaufen.closs hat geschrieben:Naja - davon abgesehen, dass man "Bildung" erst mal definieren muss, ist daran zu erinnern, dass der Glaube an Kurzzeit-Kreation in den USA sehr flächendeckendeckend verbreitet ist. - Der Unterschied: In Russland bewirbt man Irrtümer nicht so progressiv wie in den USA.sven23 hat geschrieben:Es gibt aber ein katastrophales Bild der Bildungspolitik ab. Den großen Vorsprung Russlands vor den USA sehe ich da nicht.
Ich denke, dass man auch heute noch unterscheiden kann zwischen Bildung und Ausbildung, wobei sich der Schwerpunkt in Richtung Ausbildung verschoben hat.closs hat geschrieben:So hart muss man es nicht sehen. - Es ist sprachgeschichtlich normal, dass die dominierende Kraft einer Epoche nolens volens Sprachhoheit ausübt. - Nur ein ganz kleines Beispiel:sven23 hat geschrieben:Natürlich, die pöhsen Ideologen dominieren mitterweile Wikipedia, den Brockhaus und die Enzyklopädia Britannica.
Noch vor einem halben Jahrhundert galt "Bildung" noch die Definition in humboldtscher Anlehnung: "Bildung (von ahd. bildunga ‚Schöpfung, Bildnis, Gestalt‘) bezeichnet die Formung des Menschen im Hinblick auf sein Menschsein, das heißt zu einer Persönlichkeit, die sich durch besondere geistige, physische, soziale und kulturelle Merkmale auszeichnet." (wik) - Heute ist damit fast ausschließlich berufliche Zertifikation gemeint - also etwas ganz anderes.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#379 Re: Alles Teufelszeug? X
Das kommt jetzt drauf an, was du eigentlich meinst, weil du wie so oft unscharf formulierst.closs hat geschrieben:Wenn ich Dich richtig verstehe: Genau darum geht es mir. - Es gibt das Modell "heliozentrisch", das zu astrophysikalischen Fragen äquivalente Beobachtungen liefert. - Es gibt aber eben auch das Modell "geozentrisch", das zu Fragen der Lebenswirklichkeit äquivalente Beobachtungen liefert. - Beide Modelle sind nicht richtig oder falsch, sondern je nach Fragestellung äquivalent oder nicht äquivalent - einverstanden?Anton B. hat geschrieben:Wie sagte Miss Tilly so schön: "Es ist kein Spülmittel, das ist Palmolive". Und so möchte man hier sagen: Es ist nicht die Wirklichkeit, es sind die zu den Modellvorhersagen äquivalenten Beobachtungen.
Das geozentrische Weltbild ist falsifiziert.
Das geozentrische Weltbild (altgriechisch γεοκεντÏικό geokentrikó „erdzentriert“) basiert auf der Annahme, dass die Erde und damit auch der Mensch im Universum eine zentrale Position einnehmen, so dass alle Himmelskörper (Mond, Sonne, die anderen Planeten und die Fixsterne) die Erde umkreisen.
Quelle: Wikipedia
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#380 Re: Alles Teufelszeug? X
closs hat geschrieben:OK - jetzt bringst Du das Ellipsen-Problem noch rein - das habe ich weggelassen.Anton B. hat geschrieben: Da es eine schwach elliptische Bahn mit dem Baryzentrum in einem der Ellipsen-Brennpunkte, aber nicht im Ellipsen-Zentrum, ist, drehen sich Sonne und Erde auch nicht um ihr Baryzentrum als Mittelpunkt. Hier lässt sich der Kepler nicht betuppen.
Nee, das hat closs sogar selbst ins Spiel gebracht, weil er meinte, der Mond sei für die elliptische Umlaufbahn der Erde verantwortlich.
Aber immerhin sind wir jetzt soweit, dass Du einräumst, dass die Erde durch die Masse des Mondes in ihrer idealen Kreisbahn gestört ist.
Das geozentrische Weltbild ist völlig ungeeignet, weil falsch.closs hat geschrieben: Mir ging es darum, dass Modelle der Welt unterschiedlicher Natur sein können und deshalb nicht "gut" oder "schlecht" an sich sind, sondern in Bezug auf einen Zweck "geeignet" oder "ungeeignet" sind.
Doch, ist es.closs hat geschrieben: Insofern ist es nicht an sich "falsch", ein geozentrisches Modell zu haben, und es ist nicht an sich"richtig", ein heliozentrisches Modell zu haben.
Bei einem Masseverhältnis von 1:330.000 ist eigentlich klar, wer der Chef im Ring ist.closs hat geschrieben: - Denn streng genommen läuft ein Gestirn nicht "ontisch" um ein anderes, sondern beide laufen (auf unterschiedlichen Ellipsen) um den gemeinsamen Schwerpunkt. Es gibt aus "ontischer Sicht" keinen Grund, ein Gestirn vor dem anderen gedanklich zu bevorzugen, sie sind beide gleichberechtigt.

Mit "Gestirn" meinst du wohl auch die Planeten?
Ein geozentrisches Modell ist sogar sehr unontisch.closs hat geschrieben: Es geht mir im Grunde darum, dass ein Modell NICHT "ontisch" oder "unontisch" ist, sondern eine Perspektive beschreibt, aus der man Fragen zur Wirklichkeit glaubt am besten beantworten zu können.

Mein Verdacht ist eher, dass du das geozentrische Weltbild mit einer veränderten Perspektive verwechselst.
Das geozentrische Weltbild (altgriechisch γεοκεντÏικό geokentrikó „erdzentriert“) basiert auf der Annahme, dass die Erde und damit auch der Mensch im Universum eine zentrale Position einnehmen, so dass alle Himmelskörper (Mond, Sonne, die anderen Planeten und die Fixsterne) die Erde umkreisen.
Quelle: Wikipedia
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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