Alles Teufelszeug? X
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#251 Re: Alles Teufelszeug? X
Rest von seite 19 konnte ich nicht mehr finden
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#252 Re: Alles Teufelszeug? X
Wie funktioniert „vorstellen“, wie „nachdenken“?Roland hat geschrieben:Ich habe durchaus Kenntnis darüber, was vor sich geht, wenn ich denke. Ich kann beschließen mir Dinge vorzustellen und über sie nachzudenken. Ideen über irgendwas zu entwickeln, das Für und Wider bestimmter Sachverhalte abzuwägen – Dinge, Eigenschaften, Sachverhalte die mit dem eigenen Körper garnichts zu tun haben.
Wie „entwickelst du“, wie „wägst du ab“?
Du benutzt diese Funktionen (und auch das Lernen) und bewertest sie als „von dir sinnvoll erkannt“, aber du hast keine Kenntnis darüber.
Wahrnehmung kann sich nicht um Wahrgenommenes und gleichzeitig um die Abläufe bei diesem Vorgang drehen.
=> du kannst deine behauptete Kenntnis nicht haben, sondern nur nachträglich interpretieren.
Zitat-Roland:
Ich kann entscheiden, meine Gedanken um Dinge kreisen zu lassen, die weit jenseits des Körpers sind und mit demselben nichts zu tun haben.
Aber aufhören von „Dingen“ zu sprechen, also von Objektkonstellationen, kannst du offensichtlich nicht, was deinen Irrtum elementar entlarvt (denn, woher kennst du „Objekte“?)
Roland hat geschrieben:Das impliziert, dass wir nicht Herr im Haus sind und da oben einfach "was abläuft"… Wir können aber beschließen zu denken.
Wobei das „Beschliessen“ auch wieder stattfindet indem „da oben was abläuft“ und die Überzeugung vom „Beschliessen“ eine nachträgliche Interpretation ist, indem „da oben was abläuft“.
„Oben läuft was ab“ ist derart mächtig, dass du kein Wahrnehmungsreaktion finden wirst, die nicht dazu gehören kann – aber genau in diese Richtung scheint wohl aktuell deine Rechtfertigungsstrategie zu zeigen.
Eine „Beschränkung“ läge nur dann vor, wenn ein „Darüber hinaus“ vorliegen würde, aber genau das ist ja nicht der Fall.Roland hat geschrieben:Man kann sich bezüglich des Wesens des Menschen auf den Körper beschränken und sagen, er geht in die Kiste und fertig. Ist aber ein äußerst beschränktes Menschenbild.
Da Wahrnehmung immer mit der Alternative des „Nicht-Dieses-Und-Nicht-Jenes“ arbeiten kann, könnte jegliches Vorliegen als „Beschränkung“ eingestuft werden – man müsste ja nur einen Wunschverdacht dagegen setzen.
Zitat-Roland:
Das was einfach "abläuft" sind die unbewussten Steuerungsmechanismen, die mir etwa sagen, dass es Zeit wird was zu essen oder ins Warme zu gehen, weil die Körpertempeatur absinkt usw.
Wir reden aber über das Bewusstsein.
„Bewusstsein“ ist eine nachträgliche Interpretationsreaktion, die je nach Automatismus ausbleibt, oder bei Sonderfällen durchgeführt wird, exakt entsprechend der Körpersituation – mehr nicht.
Dass sich nach dem Stattfinden dieser Reaktion wiederum Auswirkungen auf folgende Reaktionen ergeben, ist vollständig normal und sinnvoll.
Du versuchst „dem Bewusstsein“ eine Art „Sonderstellung“ zu geben, aber es handelt sich voll und ganz um Wahrnehmung, also um Reaktion – das Gehirn ist vollständig reaktionsspezialisiert und kann quasi gar nichts anderes.
Deine Idee, dass diese Reaktion „nicht ausreichend“ sein soll, ist rein wunschgesteuert.
Roland hat geschrieben:Doch, ich bin auch der Akteur, ich reagiere nicht nur sondern habe einen Willen, kann sogar die unbewusst ablaufenden Impulse (z.B. Hungergefühle, Müdigkeit usw.) überstimmen und mich dagegen entscheiden, jetzt zu essen oder zu schlafen.
Ja klar, so verstehst du dich und du bist der Körper.
Du hast keinen einzigen Zusammenhang zur Verfügung, der nicht von der Körpersituation dominiert ist.Roland hat geschrieben:Wir können uns, wie gesagt, vollkommen wegbeamen von den Daten des Körpers. Können beschließen Sachverhalte zu durchdenken, die sich weit jenseits der Daten des Körpers befinden.
Bevor du anfängst, Beispiele zu suchen, solltest du dir klar machen, dass das Konzept von „Bedeutung“ an sich bereits körperdominiert ist. Da deine nachträgliche Interpretation („das Bewusstsein“) immer „Bedeutungsorientiert“ ist, gibt es kein „Wegbeamen aus den Daten des Körpers“.
„Ich bin gesund/krank“Roland hat geschrieben:Das sind Verkürzungen der Sprache. Mein "Ich" ist natürlich nicht 1,80 groß sondern der Körper, mit dem ich lebe.
„Ich bin stark/schwach“
„Ich wiege…“
„Ich kann weit springen“
„Ich bin männlich/weiblich“
„Ich war dort und bin jetzt hier“
usw.
In allen Menschheitsphantasien, die sich mit „was ist ein Mensch“ beschäftigen, wird dies als „die Verstrickung ins Materielle“ angesehen. Dies wurde aber nicht aufgestellt, weil ein anderer Teil zum Körper vorliegt, sondern lediglich auf Basis des Unvermögens einer direkten Erklärung. Diese Leute können mit dem, was da ist, nichts anfangen, also verlagern sie die Erfüllung ihres Wunsches ins Nirgendwo (Prinzip: „nicht das, was da ist“).
Der Wunsch, nicht der Körper zu sein („nicht das zu sein, was stirbt“), hat nicht zum Auffinden eines Nicht-Körperlichen-Anteils geführt, sondern zu einer Ausrede bzgl. der Dominanz der Körperzusammenhänge.
Du folgst lediglich dieser Ausredeversuche, kommst aber letztlich nie an „der Verstrickung“ vorbei – dir stehen keine zwei Teile zur Verfügung.
(Fortsetzung folgt)
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#253 Re: Alles Teufelszeug? X
Das ist falsch, das Gehirn führt Wahrnehmungsreaktionen durch. Ohne Wahrnehmungsreaktionen koordiniert sich der Körper nicht mehr. Du übersiehst das ständig stattfindende Körperfeedback innerhalb der Gehirnfunktion.Roland hat geschrieben:Der Körper kann ohne das Gehirn garnicht handeln. Alles Handeln des Körpers wird vom Gehirn gesteuert. Entweder unbewusst oder bewusst.
Du verfolgst so eine Art „Roboter-Computer“-Vorstellung, was aber falsch ist.
Das Gehirn ist keine fertige Einheit, um die sich ein Körper bildet, sondern es wächst "mit dem Körper", "für den Körper" und damit „als Körper“ heran.
Zitat-Roland:
Und die Daten, mitdenen das Gehirn gefüttert werden, sind nicht allein die Körperdaten. "Ich" kann darüberhinaus selbst entscheiden, mit welchen Daten ich mein Gehirn füttere. Z.B. mit den Gedanken des "SilverBullet".
Du verwendest hier das Konzept von „Handlung“ – woher hast du es?
(Dass du den Begriff „füttern“ verwendest, also einen vollständig körperlichen Aspekt, scheint dir gar nicht aufzufallen

Machen wir es mal anders:Roland hat geschrieben:Dass das Verwirrung stiftet, und dass man es nicht "im Griff" hat, liegt aber nicht an Dürr, das wusste schon Niels Bohr: "Wer von der Quantenmechanik nicht schockiert ist, hat sie nicht verstanden."
Was ist für „Dürr“ „Geist“?
Zeig mal wie du diese „Geist“-Aussage auf dich übertragen würdest?
Wenn wir auch nach diesen ganzen "Wirks" oder "Passierchen" nicht durch einen Tisch laufen können, dann ist dies ein felsenfester materieller Zusammenhang.Roland hat geschrieben:Wir können natürlich nicht durch Tische laufen aber das, was den Tisch "fest" macht, ist gar nicht materiell, ist gar nicht greifbar sondern es sind "Wirks" oder "Passierchen", wie Dürr es ausdrückt. "Ein Passierchen ist ein winzig kleiner Prozess". Materie ist also nicht, sie geschieht.
=> Es handelt sich um eine Festigkeit, die wir korrekt verwalten.
=> Die Festigkeit/Undurchdringlichkeit nicht mehr als solche zu verstehen, nur weil wir nicht sagen können, durch was sie bzw. wie sie vorhanden ist, wäre ein höchst eigenartiger Schritt.
Wie bei Religion und Philosophie üblich, gibt es genau diesen Versuch. In Asien widmen Menschen den Grossteil ihres Lebens „der Loslösung von der Verstrickung in die materielle Welt“. Weil es hinten und vorne nicht funktioniert, behaupten sie einfach „mehrere Leben“ zu benötigen und pfeifen sich zur „Beschleunigung“ irgendwelche Substanzen durch die Nase.
Zitat-Roland: Darum geht’s ja auch. Die Materie wegzudenken. Und siehe da: Das geht! Sie ist nicht das Primäre sondern das Sekundäre.
-> Nö
Hast du dich schon mal gefragt, was Wahrnehmung ist?
Nimm an es ginge um eine materielle Realisierung (das sollte dir nicht schwer fallen, denn es ist die einzige Form von Wahrnehmung die wir kennen).
Da sich Wahrnehmung, um „das Wahrgenommene“, also um Zusammenhänge (die nichts mit der Realisierung der Wahrnehmung und den dazu notwendigen Abläufen zu tun haben) drehen muss, stellt sich die Frage, wie dies im Materiellen möglich sein kann.
=> ganz einfach: auf Basis von Wechselwirkung -> Reaktion.
=> Es muss also zu einer Art „Kontakt“ und einer Art „Veränderung“ in Existenzen kommen, damit eine Reaktion auf (andere) Existenzkonstellationen stattfinden kann - in der Reaktion kommt es zum "Beachten von Zusammenhängen", also zum Aufbau von Zusammenhängen.
Soweit so gut, aber was passiert nun, wenn die Wahrnehmung durch raffinierte Analyse in immer kleinere Auflösungen rund um Existenz vordringt, in denen immer weniger Wechselwirkung stattfinden kann?
=> richtig: es werden immer weniger Zusammenhänge über „die Existenz“ vorliegen.
Was würdest du sagen, ist es sinnvoll, dann von diesen wenigen Zusammenhängen als von „der eigentlichen Existenz“ zu sprechen?
=> doch wohl hoffentlich nicht, denn ein erkannter Zusammenhang (also Wahrnehmung) ist immer noch: die Reaktion auf Existenz und nicht die Existenz selbst.
=> die Frage, was führt zum Wechselwirkungseffekt, kann nicht durch den Wechselwirkungseffekt ersetzt werden.
„Dürr“ versucht Existenz mit Wahrnehmung zu ersetzen. Er versucht einen Blickwinkel auf die Situation „vor“ dem Wechselwirkungseffekt einzunehmen und spricht von „Unentschiedenheit“, von „reinen Möglichkeiten“.
Ist dies zulässig oder zeigen die Ergebnisse der Quantenphysik-Experimente, dass es gerade nicht möglich ist, eine Aussage über „das Davor“ zu machen, also auch keine „Möglichkeitsaussage“?
„Wenn“ Wahrnehmung eine materielle Realisierung hat (und wir kennen keine andere, insofern die Anführungszeichen!), dann kann sie immer nur an Wechselwirkungszusammenhänge herankommen, aber nie an Existenz.
Das Vorliegen der materiellen Realisierung von Wahrnehmung und unsere Schwierigkeiten in der Analyse von Extremauflösungen (Quanten-Wechselwirkungseffekten) passen hervorragend zueinander. Das Eine begründet/erklärt das Andere – es passt.
#254 Re: Alles Teufelszeug? X
Vor allem, dass Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. zerstört wurde. Aber nicht als echte Prophezeiung, sondern als nachträgliche Bestätigung eines historischen Ereignisses.Roland hat geschrieben:Wohl eher erste Phase. Dass die Bibel nichts mit der historischen Wirklichkeit zu tun hat, ist nicht die aktuellste Phase. So langsam dämmert es auch vielen historischen Jesusforschern, dass die Evangelien historisch zuverlässige Texte sind.
Wieso Glaubensideologe? Er hat seinen Aberglauben durch die Forschung doch völlig verloren.Roland hat geschrieben:Dann ist alles gut. Konzentrieren wir uns also auf Glaubensideologen wie z.B. Lüdemann, die sich sehr wohl dazu äußern.sven23 hat geschrieben:Dazu äußert sich die Forschung auch nicht.Roland hat geschrieben:Sie hat sich auf Daten zu beschränken. Ob "Gottesbilder allein vom menschlichen Glauben geprägt sind" oder ob dieser Gott tatsächlich gehandelt hat, wie es die Texte besagen, ist nicht von der Wissenschaft entscheidbar.

Nee, der Antijudaismus ist im NT angelegt. Wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn es eine kleine, unbedeutende Sekte geblieben wäre. Als das Christentum zur Staatsreligion erhoben wurde und eine sich konstituierende, institutionielle Kirche die Juden als Göttesmörder brandmarkte, war das Schicksal der Juden vorgezeichnet. Selbstverständlich beriefen sich die Kirchenväter auf das Neue Testament.Roland hat geschrieben:Antijudaismus mit dem NT zu begründen geht nur, indem man es grundlegend falsch versteht und Dinge aus dem Kontext reißt und verdreht.
Natürlich kann man mit dem Eingreifen Gottes so ziemlich alles erklären. Dann muss man sich auch keine Gedanken machen über Naturgesetze, Vernunft und Praktikabilität.Roland hat geschrieben:Alles Probleme, die außer Acht lassen, dass es sich bei der Sintflut um ein direktes Eingreifen Gottes handelt.
Ja, ja , Werner Gitt, der Kapitän Ahab aller Glaubensideologen.Roland hat geschrieben:Es ist davon auszugehen, dass gerade Noah mit seinem Schiff auf besondere Weise in Gottes Hand war.
Und dass die Arche hinsichtlich der beiden wichtigsten Konstruktionsmerkmale, "hohe Schwimmstabilität bei gleichzeitig sparsamem Materialeinsatz", die bestmöglichen Abmessungen aufweist, hat Werner Gitt mathematisch nachgewiesen.

Komischerweise ist jetzt wieder die Schwimmstabilität maßgebend. Eben noch wird das Eingreifen Gottes angeführt, um fehlende Schwimmstabilität zu kompensieren. Logischerweise wäre dann auch der Gilgamesch-Würfel durch Gottes Eingreifen schwimmfähig. Man dreht es immer so, wie man es gerade braucht.

Auch hier wird wieder mit zweierlei Maß gemessen. Dem christlichen Gott wird ein Genozid zugestanden.Roland hat geschrieben:Es ist kein Mord aus dem selben Grund, weil das Zurückfordern von geliehenem Eigentum, auch kein Diebstahl ist.
In anderen Religionen und Kulten werden Menschenopfer (zu Recht) als inhuman abgelehnt.
Wo soll da eine substantiell Begründung liegen?Roland hat geschrieben:Er (Bechly) weist jedoch ausdrücklich darauf hin, diese Positionen weder in seiner früheren Tätigkeit als Museumsmitarbeiter noch in seinen paläontologischen Fachpublikationen zu propagieren.
Quelle: Wikipedia
Also wir halten fest: es wird nicht ideologisch argumentiert, wie du behauptet hast, sondern substantiell begründet.
Wie ich schon sagte:
Bechly gehört wohl zu der von closs propagierten Spezies, die tagsüber wissenschaftlich arbeiten und nach Feierabend die Hermeneutik wechseln und zum Kurzzeitkreationisten mutieren.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#255 Re: Alles Teufelszeug? X
Tiere gab es aber schon Millionen von Jahren bevor der Mensch auf der Bildfläche erschien.Roland hat geschrieben:Doch. Bis zu dem Zeitpunkt, da der Mensch seine Freiheit gebrauchte, sich gegen Gott zu entscheiden und das Böse Macht über ihn und die Schöpfung erlangte.sven23 hat geschrieben:Wenn es schon im Paradies die Dialektik von Gut und Böse gab, gab es wohl auch keinen sog. "Tierfrieden".

Falsch, die Unterscheidungskriterien gibt es sehr wohl.Roland hat geschrieben:Und atheistisch-glaubensbasierte Exegeten haben nicht den Anspruch diejenigen überlieferten Jesus-Worte als echt anzusehen, die seine Gottessohnschaft bestätigen. Und bezeichnen sie, gemäß ihres Glaubens, als ihm in den Mund gelegt. Wofür sie keine Belege haben. Es gibt kein vernünftiges Kriterium zur Unterscheidung von "echten" und "unechten" Jesusworten.
Das Einzige, was fest steht, ist, dass auch heute noch religiöse Fanatiker freiwillig in den Tod gehen.Roland hat geschrieben:Fest steht: Kaum ein Historiker leugnet das leere Grab und die Wandlung der Jünger von einem verzagten Häuflein zu mutigen Bekennern der Auferstehung die "nicht nur absolut überzeugt waren von dem, was sie verkündeten, sondern ihre ganze Existenz ohne Furcht vor Bedrohungen, ohne Rücksicht auf mögliche Nachteile und unter Inkaufnahme großer Entbehrungen unter dieses Vorzeichen stellten" so "bibelwissenschaft.de".
Du meinst, wenn man sich einredet, dass das Leid von Gott kommt, ist es leichter zu ertragen?Roland hat geschrieben:Während nach deinem atheistischen Glauben das Leid völlig sinnlos ist.
Für Paulus ist eine Lüge, die der Verherrlichung Gottes dient, gar keine Sünde.Roland hat geschrieben:Was nichts mit deiner obigen Aussage zu tun hat. Nirgends sagt Paulus, "dass Lügen erlaubt sind, wenn sie der Verherrlichung Gottes dienen", diese Aussage ist klar widerlegt s.o. Allein um diese Aussage geht es.
Paulus sagt zwar richtigerweise, dass alle Menschen Sünder sind -aber das heißt nicht, dass es u.U. "erlaubt" sei zu sündigen.
Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wurde zu seiner Ehre, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden?
Römer 3,7
Das mag so sein, trotzdem hat die Bergpredigt in der beschriebenen so nie stattgefunden. Sie ist eine literarische Fiktion eines unbekannten Schreibers, also unhistorisch. Sicher hat er auch eigene theologische Vorstellungen hier eingebracht. Wäre die Bergpredigt im ursprünglichen Überlieferungsgut vorgekommen, hätte Markus sie der Nachwelt sicher nicht verschwiegen.Roland hat geschrieben:Nun, wer diesen Vermutungen gern folgen will, der mag es tun. Entscheidend ist, der Inhalt der Bergpredigt geht auf Jesus zurück, das bestreite auch die historisch-kritische Wissenschaft nicht, ..
Eben, und wegen dieser "Wissenlücke" entstanden Götter. Sie sind bis heute Lückenbüßer.Roland hat geschrieben:Fortschritte in der Grundlagenforschung und den angewandten Wissenschaften, also technischen Fortschritt bestreitet niemand. Man muss das schon unterscheiden von den existenziellen Fragen, was ist der Mensch, wo kommt er her, wo geht er hin, warum ist überhaupt etwas und nicht nichts, gibt es einen letzten Sinn usw. Hier wissen wir tatsächlich NICHTS.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#256 Re: Alles Teufelszeug? X
War er wohl auch:Roland hat geschrieben:Denn sonst könnte jemand auf die Idee kommen: "DIE Wissenschaft hat herausgefunden, dass Jesus nur ein irrender, menschlicher Wanderprediger war".
Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.
Gerd Theißen
"...daß wir.....unbefangen, ehrlich, nüchtern und deutlich zugeben müssen, daß es bei Jesus wirklich eine zeitliche Naherwartung gegeben hat, die so....sich nicht erfüllt hat"
Karl Rahner
„Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat.“
(Rudolf Bultmann, Das Urchristentum, S. 22)
Roland hat geschrieben:Sagen wir es so: Dort wo dem Rat gefolgt wird, das Handeln Gottes NICHT auszuschließen, habe ich nichts zu kritisieren. Dort wo nach Lüdemann die Bibel ausgelegt wird, als gäbe es gar keinen Gott, schon.sven23 hat geschrieben:Aha, dann besteht die päpstliche Bibelkommissin wohl nur aus Atheisten.
Nun ist Lüdemann aber kein Mitglied der päpstlichen Bibelkommission.

Roland hat geschrieben:Jeder darf glauben, dass Lukas gelogen hat, als er am Beginn seines Evangeliums geschichtliche Daten und Fakten angekündigt hat, die er sorgfältig von Augenzeugen erkundet hat. So wie man etwa glauben darf, dass die Mondlandung nicht stattgefunden hat. Es herrscht in unserem Land Glaubensfreiheit.sven23 hat geschrieben:Die Evangelisten waren Geschichtenerzähler, keine Geschichtsschreiber.Roland hat geschrieben:Und die jüngste Entwicklung der Jesusforschung nimmt, lt. LMU München, die Evangelien wieder als Geschichtserzählungen ernst, so wie Christen das seit 2000 Jahren tun.
Eben, es wird heute niemand mehr in demokratischen, säkularen Gesellschaften wegen seines Glaubens geröstet. Das war ja mal bekanntermaßen anders.
Die Mondlandung wird ja nur von Verschwörungstheoretikern und geistig Minderbemittelten geleugnet.
Roland hat geschrieben:Entdeckt sind ein paar Tausend Planeten. Bei 100 Milliarden Sternen in der Milchstraße, der Rest ist Vermutung. Aber für die Analogie ist der Satz nicht wichtig. Streich einfach "die meisten" und schreib "manche".sven23 hat geschrieben:Das deckt sich nicht mit der Forschungslage.Roland hat geschrieben:Die Sonne braucht uns nicht, die meisten Sonnen haben gar keine Planeten.
https://www.weltderphysik.de/gebiet/uni ... -planeten/
Und wenn es Milliarden von bewohnten Planeten gibt, hat er dann auf jedem einen Sohn geopfert? Dann müßte die Trinität völlig neu bewertet werden.

Also eine Rückrufaktion aufgrund fehlerhafter Produktion. Passt irgendwie auch nicht zu einem allwissenden Schöpfer.Roland hat geschrieben:Wir können es gern noch hundertmal wiederholen: Gott tötet nicht. Sondern er ruft zurück, was er auf Zeit geliehen hat.
Rückrufaktionen anderer Götter werden natürlich mit Abscheu zurückgewiesen.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt bestens abgesichertes Wissen und weniger gut abgesichertes.Roland hat geschrieben:Bewiesen ist in der Wissenschaft grundsätzlich nie irgendetwas, wie du weißt.sven23 hat geschrieben:Wieso Lückenbüßer? Die lange Zeiträume sind nun mal Fakt …Roland hat geschrieben: Natürlich Sven. Dein übliches Glaubensbekenntnis an die "Wirkung langer Zeiträume". Den Lückenbüßer für unbekannte Mechanismen.
Ich halte es für ein übertriebenes Ablenkungsmanöver wenn man behauptet: eigentlich wissen wir überhaupt nichts. Closs ist ja auch so ein Spezialist.
Warum "dummer" Zufall? Das ist doch eine unzulässige Abwertung eines glücklichen Zusammentreffens von Umständen, die zur Entstehung von Leben geführt haben.Roland hat geschrieben:Stimmt. Die Frage ist nur, wie. Dummer Zufall oder Intelligenz.sven23 hat geschrieben:…und dass Leben irgendwann entstanden ist, läßt sich nicht leugnen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#257 Re: Alles Teufelszeug? X
Nein - wenn es 1 Mio bewohnte Welten gäbe, würden sie genauso aus sich oder aus dem Geist geschaffen worden sein - diese Frage ist überall dieselbe. - Falls Materie und Zeit aus Geist geschaffen wäre, gäbe es denselben Gott über der MAterie und denselben Geist in der Materie und ebenfalls Offenbarungen in der Materie (soweit das Leben dieser Welten geistig aktiviert wäre).sven23 hat geschrieben:Und wenn es Milliarden von bewohnten Planeten gibt, hat er dann auf jedem einen Sohn geopfert? Dann müßte die Trinität völlig neu bewertet werden.
Dass man dann nicht von "Jahwe" reden würde, ist klar - jede Welt hat ihre eigenen Chiffren.
Vollkommen daneben. - Du redest hier in geistigen Dingen mit, ohne jegliche geistigen Grundlagen zu haben.sven23 hat geschrieben:Also eine Rückrufaktion aufgrund fehlerhafter Produktion. Passt irgendwie auch nicht zu einem allwissenden Schöpfer.
Richtig - radikal-kritisch gesehen ist das so, pragmatisch ist es NICHT so. - Aber "pragmatisch" heißt, dass man Grundsatzfragen überspringt und viel später einsteigt.sven23 hat geschrieben:Ich halte es für ein übertriebenes Ablenkungsmanöver wenn man behauptet: eigentlich wissen wir überhaupt nichts. Closs ist ja auch so ein Spezialist.
Man kann das so glauben - noch mehr: Das ist heute der gängige Glaubensentscheid.sven23 hat geschrieben:Warum "dummer" Zufall? Das ist doch eine unzulässige Abwertung eines glücklichen Zusammentreffens von Umständen, die zur Entstehung von Leben geführt haben.
#258 Re: Alles Teufelszeug? X
sven23 hat geschrieben:Tiere gab es aber schon Millionen von Jahren bevor der Mensch auf der Bildfläche erschien.Roland hat geschrieben:Doch. Bis zu dem Zeitpunkt, da der Mensch seine Freiheit gebrauchte, sich gegen Gott zu entscheiden und das Böse Macht über ihn und die Schöpfung erlangte.sven23 hat geschrieben:Wenn es schon im Paradies die Dialektik von Gut und Böse gab, gab es wohl auch keinen sog. "Tierfrieden".
Lieber Sven - das kann doch nicht sein.
Folgt man dem "Wort Gottes" (Gen. 2:19), erschuf Gott doch erst vor ca. 6000 Jahren die Tiere NACH der Erschaffung des Menschen. Das bedeutet u.a., dass es beispielsweise eine Vernichtung der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren gar nicht gegeben haben kann.
Die Wissenschaft irrt sich und die Bibel hat recht - oder vielleicht doch nicht.

#259 Re: Alles Teufelszeug? X
Stimmt!Münek hat geschrieben:Die Wissenschaft irrt sich und die Bibel hat recht

Und dieser Herr hat mit der Religion Deines Schwagers nicht das Geringste am Hütchen.Inhalt
Der Untertitel Forscher beweisen die Wahrheit des Alten Testaments weist auf das zentrale Anliegen Kellers hin, mit Hilfe der biblischen Archäologie im Vorderen Orient die Aussagen des Alten Testaments zu beweisen.

denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)
#260 Re: Alles Teufelszeug? X
Wieso gehst Du nicht auf Svens Argument ein?closs hat geschrieben:Nein - wenn es 1 Mio bewohnte Welten gäbe, würden sie genauso aus sich oder aus dem Geist geschaffen worden sein.sven23 hat geschrieben:Und wenn es Milliarden von bewohnten Planeten gibt, hat er dann auf jedem einen Sohn geopfert? Dann müßte die Trinität völlig neu bewertet werden.
Er redet NICHT von Geist und Materie, sondern von dem angeblich HEILSGESCHICHTLICH notwendigen Sühnetod eines Gottessohnes. Weshalb ignorierst Du das?
Was hätte ein solcher universeller "Weltgeist" mit dem anthropomorphen Berg- und Wüstengott der Israeliten zu tun? NICHTS. Und wieso sollte sich ein solcher "Weltgeist" - gäbe es ihn - irgendjemanden offenbaren?closs hat geschrieben:Falls Materie und Zeit aus Geist geschaffen wäre, gäbe es denselben Gott über der MAterie und denselben Geist in der Materie.
Folgt man Deiner Idee, opfert Gott auf 1 Million Planeten seinen eingeborenen Sohn, um die Außerirdischen von irgendeiner Erbsünde zu erlösen, die ja bekanntlich nicht einmal auf unserer Erde stattgefunden hat? Sühnetod zu Versöhnungszwecken in allen Teilen des Universums? Echt der Hammer.

Sorry - absurder geht es nun wirklich nicht.