SilverBullet hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Gedanken werden gedacht, es sind bewusste, individuelle, psychische Tätigkeiten.
„Tätigkeiten“ kennst du als körperliche Handlungen.
Weil du jedoch nicht darauf abzielen möchtest, hängst du das Wörtchen „psychisch“ vorne ran.
Damit kannst du aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass du bei deiner Nicht-Körper-Behauptung rein körperlich aufgestellt bist – genau wie ich es dir ständig aufzeige.
Wieso tappst du andauernd in diese Falle – ich muss gar nichts machen.
Was für eine Falle? Selbstverständlich gibt’s auch geistige Tätigkeiten. Über Gott und die Welt nachzudenken z.B. Das ist doch keine körperliche Tätigkeit!
Ich wundere mich wirklich über deine verzweifelten Bemühungen, in jedem Satz was "Körperliches" zu finden. Das beweist absolut nichts, weil unsere Sprache nunmal bildhaft und anschaulich arbeitet.
SilverBullet hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Es gibt keinen Weg von dieser räumlich-materiellen Dimension zum Verständnis der Dimension des Geistigen.
Du hast kein „Verständnis der Dimension des Geistigen“.
Jeder Mensch hat in jeder Sekunde ein Verständis von der Dimension des Geistigen, denn er ist sich seiner Selbst und der Welt in der er lebt BEWUSST.
SilverBullet hat geschrieben: Die räumlich-materielle Dimension hingegen liegt sagenhaft gut verwaltbar vor (auch wenn nicht klar ist, was Materie ist!).
Aus der räumlich-materiellen Dimension kann man das Bewusstsein aber nicht herleiten.
Auf der einen Seite: Zellen, Neuronen, elektrische Impulse, chemische Prozesse – auf der anderen Seite: unser "bewusstes Erleben".
Die eine Seite exakt zu kennen und zu beschreiben, bringt uns der anderen Seite
keinen einzigen Schritt näher.
SilverBullet hat geschrieben: Du hast keinen Plan, wohin die Reise „von da aus“ gehen soll.
Doch, zum Verständnis des Menschen als geistig-sittlichem Wesen, mit freiem Willen, Verantwortung und Schuldfähigkeit. Jeder Mensch ist ein eigener, abgeschlossener Kosmos, ein subjektives Universum, mit je einer unverwechselbaren, eigenen Perspektive auf die Welt. Mit einem tiefen Bewusstseinsraum, der eben nicht materiell "verwaltbar" ist.
SilverBullet hat geschrieben:Roland hat geschrieben: Wie sooft versuchst du über die Gegenständlichkeit unserer Sprache irgend etwas "Körperliches" ins Geistige hinein zu konstruieren.
Naja, das Erstaunliche ist:
obwohl du bereits davon ausgehen musst, dass ich in deinen Aussagen auf „das Körperliche“ achte, kannst du nicht damit aufhören – ich habe dir ja schon gesagt, warum das so ist und das wird auch so weitergehen.
Ich gebe mir diesbezüglich auch gar keine Mühe, denn unsere Sprache verwendet natürlich überall Bilder aus der sichtbaren Welt. Das beweist überhaupt nichts. Deinen lustigen Versuch im vorletzten Posting "geistiger Zustand" als etwas Materielles darzustellen, weil im Wort Zustand "stehen" enthalten sei, kann man doch wirklich nicht ernst nehmen

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SilverBullet hat geschrieben:Roland hat geschrieben: Natürlich weiß ich, was mentale Zustände sind. Bewusste Gedanken die sich... Oder die auch einfach nur Phantasien ... Oder kreative Phasen...
Man kann mentale Zustände sehr genau beschreiben, denn man hat sie in jeder wachen Sekunde.
Du bringst nur Aussagen darüber,
wann du von „mentalen Zuständen“ sprechen können möchtest, redest aber kein bisschen darüber,
was das sein soll.
WAS das sein soll, nochmal ungekürzt: "Natürlich weiß ich,
was mentale Zustände sind. Bewusste Gedanken die sich auf etwas beziehen und die richtig oder falsch sein können. Oder die auch einfach nur Phantasien sein können, Fiktionen, Träumereien. Oder kreative Phasen, in denen man Kunst erschafft." Man kann das beliebig erweitern, die Tatsache, dass ich "freiwillig" hier sitze und auf Gedanken eines gewissen SilverBullet antworte und mir dessen bewusst bin, lässt sich nicht mit bloßen materiellen Prozessen erklären. Sondern nur durch ein "Ich", das agiert.
SilverBullet hat geschrieben: Wir tauschen tatsächlich keine Gedanken aus und dass du Symbole trainiert hast, wird dir sofort klar, wenn du eine Schrift vor dir hast, die dir unbekannt ist – such dir eine heraus.
Die Schrift ist nur das materielle Medium, das die Gedanken weiterträgt via Internet von deinem zu meinem PC. Du verschlüsselst deine Gedanken in Schrift und wenn ich die Schrift nicht kennen würde, könnte ich sie nicht entschlüsseln. Ich kenne aber den Code und entschlüssele ihn wieder zu Gedanken. Zu sagen, wir tauschen keine Gedanken aus sondern nur Symbole ist geradezu absurd. Die Symbole enthalten Sinn – Gedanken eben.
Auch im Folgenden reduzierst du alles aufs Materielle, naiver Reduktionismus und letztlich nur eine weltanschauliche Position, der man natürlich anhängen kann. Die Wissenschaft sieht das jeoch differenzierter.
SilverBullet hat geschrieben: Bei Materie liegt der Auslöser für Wahrnehmung derart eindeutig vor, dass Reaktionen dazu nicht vermittelt werden müssen, sondern von vorn herein entstehen.
Wie ein Nervenimpuls zu einem bewussten Erleben wird, liegt eben gerade nicht auf der Hand. Es ist, genau im Gegenteil, vermutlich ausgeschlossen es jemals wissenschaftlich zu ergründen.
Nochmal Thomas Metzinger:
"Sind subjektives Empfinden und das Entstehen einer Innenperspektive überhaupt als Bestandteil der natürlichen Ordnung der Dinge
denkbar - oder werden wir an dieser Stelle mit einem endgültigen Mysterium konfrontiert, mit einem weißen Fleck auf der Landkarte des wissenschaftlichen Weltbildes, der vielleicht aus
prinzipiellen Gründen immer ein weißer Fleck bleiben muß?
Das Problem des Bewußtseins bildet heute - vielleicht zusammen mit der Frage nach der Entstehung unseres Universums - die äußerste Grenze des menschlichen Strebens nach Erkenntnis. Es erscheint deshalb vielen als das letzte große Rätsel überhaupt und als die größte theoretische Herausforderung der Gegenwart. Zumindest kann man sagen, daß eine Lösung dieses Rätsels durch die empirische Forschung einer wissenschaftlichen Revolution erster Ordnung gleichkäme."
SilverBullet hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Was man jedoch nicht kann, ist, all das aus bloßer Materie herzuleiten.
Leichte Übung:
Für SilverBullet ist o.g. "wissenschaftliche Revolution erster Ordnung" eine "leichte Übung".
SilverBullet hat geschrieben: Ein Körper, der über ein (enorm) anpassungsfähiges Wahrnehmungssystem verfügt, baut möglichst alle Zusammenhänge aus den Sinnesdaten auf, darin sind seine Fähigkeiten, seine Handlungen enthalten. Also entwickelt er Interpretationen über sich selbst und zwar ausgehend von körperlichen Bewegungen, Stellungen, Blickwinkel in mehr und mehr fortgesetzte Abstrahierungen.
Es bleibt aber immer eine Bewegung, eine Stellung, ein Blickwinkel und seine Handlung -> Subjektivität - eine Abstrahierung, die rein auf Körperzusammenhängen basiert.
Es gibt im physischen Bereich nichts, was uns verstehen hilft, warum sich ein mentaler Zustand subjektiv, in unserem Bewusstsein, auf eine bestimmte Weise anfühlt. Und selbst wenn man neuronale Korrelate für Bewusstsein im Gehirn finden würde (was problematisch genug ist!), würde das das Problem nicht lösen und man könnte mit ihnen problemlos auch die Beziehung zwischen Geist und Gehirn beschreiben, ohne das eine auf das andere zurückzuführen. Siehe Klavierspieler – Instrument.
Es ist am Ende immer eine Frage des Glaubens.
SilverBullet hat geschrieben: Ohne Materie/Körper geht da gar nichts.
Das ist ein reiner Glaubenssatz. Was mit unserem "inneren Universum" passiert, wenn der Körper stirbt, weiß kein Mensch.
SilverBullet hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Du weißt ja gar nicht, was "vorhanden" ist sondern blickst, wie Platon es schon wusste, nur auf die Schatten auf der Höhlenwand und kannst die Höhle nicht verlassen.
„Platon“ war (sofern es ihn gab) nur ein Philosoph…
…dessen Höhlengleichnis noch heute relevant ist. Wissenschaft ist die Fortsetzung der Philosophie mit anderen Mitteln. Und so kann es heute als wissenschaftlich erwiesen angesehen werden, dass wir nur "Schatten" der Wirklichkeit wahrnehmen können. Wir können z.B. nur ein winziges Spektrum elektromagnetischer Wellen optisch überhaupt wahrnehmen. Und diese Wellen werden in Seherlebnisse umgewandelt, wobei z.B. der Kontrast der Farben rot und blau in unserer Wahrnehmung – in der "Wirklichkeit" nur der Wellenlängen- Unterschied von 300 Millionstel Millimetern ein und der selben Strahlung darstellt.
D.h. was wir bewusst wahrnehmen, sind keine Abbildungen der Wirklichkeit sondern Auslegungen derselben. Eben nur die Schatten der Wirklichkeit. Es ist daher naiv zu sagen "ich glaube nur was ich sehe", wie es Platons Höhlenbewohner tun.
Naiv - aber erlaubt. Jeder darf natürlich glauben, was er will.
Ich glaube, dass wir von einem guten Gott erschaffen wurden und dass unsere Zukunft bei ihm sein wird. Das macht Sinn.