sven23 hat geschrieben:Ähm, das läuft auf dasselbe hinaus.
Prinzipiell eben NICHT.
sven23 hat geschrieben:Und diesen Outcomes können die unterschiedlichsten Kausalitäten zu Grunde liegen, wie die Carstens-Stiftung richtigerweise sagt.
Richtig. - Nachdem das bei pharmakologischer Behandlung nicht viel anders sein wird, kann man vergleichen, ob es signifikante Unterschiede gibt.
sven23 hat geschrieben:lediglich durch falsche Kausalitätszuschreibungen zustande gekommen, was sich natürlich wiederum in den Krankenakten widerspiegelt.
Unrealistisch - in Krankenakten steht "18.4.18 Diagnose: Hühneraugen - Therapie: Mittel x (egal ob pharmakologisch oder HP) - 19.8.18: Hühneraugen weg - keine weitere Therapie". - Da steht nix von Kausalität.
sven23 hat geschrieben:da muss wohl eine außerordentliches Können dahinter stecken, wenn man eine hebephrene Schizophrenie nur mit Zuckerkügelchen heilt.
Das war ja nicht der Fall.
sven23 hat geschrieben:Wobei noch zu klären wäre, ob hier wirklich eine nachhaltige, dauerhafte Heilung vorliegt oder überhaupt möglich ist.
Dazu hätte man seine Patienten in einer Langzeit-Studie überwachen müssen.
sven23 hat geschrieben: In der Fachliteratur wird das eher verneint.
Das ist Betroffenen egal - die uns bekannten Frau hat jetzt 2 Kinder - seit 1992 gab es kein Rezidiv.
sven23 hat geschrieben:Krankheiten, die von alleine heilen, sind nicht der Grund, warum Globuli Placebos sind.
Aber sie sind eine vernünftige Begründung dafür, warum HP nicht wirksam ist, obwohl sie als wirksam erscheint. - Darum ging es doch.
sven23 hat geschrieben:Meinst du jetzt wieder mit "Modell" das Testverfahren?
Auch ein Testverfahren hat Modell-Charakter - ganz einfaches Beispiel: Wenn Dir jemand Blut abnimmt und nach Streptokokken sucht und nichts Auffälliges findet, kann das Ergebnis nicht sein "Sven ist gesund, weil er diesbezüglich unauffällig ist" - richtig ist: "An den Streptokokken liegt es nicht" - mehr nicht.
Im übrigen: "HP wirkt", ist kein Modell. - "HP wirkt soundso" ist ein Modell. - Da lasse ich mich von Naturwissenschaftlern gerne korrigieren.
sven23 hat geschrieben:Ja, wie wir inzwischen wissen, falsche Kausalitäten.
Wenn es zwischen Textgruppe und Kontrollgruppe signifikante Unterschiede gibt, kann man doch nicht einfach behaupten, dass dieser Unterschied auf falschen Kausalitäten beruhe. - Wenn die 100 HP-Patienten alle tot sind und die 100 Normalo-Patienten noch alle leben (oder umgekehrt), besteht der signifikante Unterschied darin, dass die einen tot und die anderen lebendig sind - und nicht daran, dass sie kausal falsch tot oder lebendig sind.
sven23 hat geschrieben:In kontrollierten Studien offenbart sich der Placebocharakter der Globuli ganz eindeutig.
Aber diese Studien können falsch angelegt sein - wenn man "Heilung" und "Langzeitentwicklung eines Patienten" pharmakologisch ganz anders definiert als die HP (von der Problematik der Gruppenfindung ganz abgesehen) UND ein pharmakologisches Text-Modell auf HP anwendet, KANN es falsch angelegt sein. - Das ist dann der Punkt, an dem die HP-Ärzte die Augen verdrehen und sagen "Die kapieren das nicht".
Da mische ich mich nicht ein - aber KAPIERST Du das Problem?
sven23 hat geschrieben:Anton meint das HP-Modell, du hingegen das Testverfahren, also die Studien, richtig?
Ich meine BEIDES. - Nach meinem Verständnis wäre ein HP-Modell das berühmte Ähnlichkeitsprinzip ("similia similibus curentur") = - "SOOOO heilt HP". - Ein solches Modell kann falsifiziert werden, WENN es richtig getestet wird.
Und damit wären wir beim Studien-Modell: "Wir prüfen, indem wir nur nach Streptokokken suchen" (man kann auch anders suchen). - Oder: Wir prüfen, als sei die Definition von "Heilung" bei HP dieselbe wie bei Normalo-Medizin. - Sind das aus Deiner Sicht KEINE Modelle?
sven23 hat geschrieben:Das war der eigentliche Punkt in den Anmerkungen von Thaddäus. Es spricht mal wieder Bände, dass du genau das Entscheidende mal wieder ignorierst.
Ich hab's gelesen - das ist genau das, worauf ich geantwortet habe.
Thaddäus kommt in ihrer Eingebundenheit in ihr System gar nicht auf die Idee, dass das Ignorieren ihrer Aussagen (eigentlich wäre "Verwerfen" der richtige Ausdruck) Ausdruck von etwas sein könnte, was weiter ist als sie. - Auch beim Wort "falsifizieren" scheint sie zu denen zu gehören, die meinen, Modell-Falsifizierung habe ontischen Charakter - was natürlich falsch ist - aber so weit reicht die heutige Philosophie eben NICHT mehr.
Thaddäus ist aus meiner Sicht insofern ein tragischer Fall, als dass sie extrem intelligent und sogar spirituell ist (das merkt man gelegentlich aus Nebensätzen), aber nicht die philosophischen Grundlagen hat, beides zusammenzubringen. - Da kann sie nichts dafür - das ist Ausdruck der generationen-langen Denkformatierung.
Aus DEINER Reaktion merke ich, dass Du ebenfalls zu denen zu gehören scheinst, die meinen, ihre Denkweise sei im tiefen Sinne des Wortes "aufgeklärt". - Mir ist klar, woher das kommt - aber es ist falsch. - Andererseits verstehst Du diese meine Aussage wirklich nicht, weil ab dem Punkt, an dem Du anfängst zu denken, alles stimmt (tut es auch) - aber Ihr Brüder und Schwestern denkt nicht tiefer. - Deshalb mein immerwährender Vorwurf des Anthropozentrismus.
Paulus war den Griechen substantiell himmelhoch überlegen - aber die Griechen hätten das nie verstanden.