Ist Gott überzeitlich ?

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closs
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#411 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von closs » Fr 15. Jun 2018, 15:53

Helmuth hat geschrieben:Wie auch immer, es sind Gedankenkonstrukte deines Geistes
Natürlich - das ist spätestens seit Descartes bekannt und betrifft uns beide. - Das ist IMMER so.

Die spannende Frage ist, ob und wann Wahrnehmung (im weiteren Sinne des Wortes) mit Wirklichkeit übereinstimmt. - Das ist oft prinzipiell nicht nachweisbar.

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Scrypton
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#412 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Jun 2018, 15:54

closs hat geschrieben:Die spannende Frage ist, ob und wann Wahrnehmung (im weiteren Sinne des Wortes) mit Wirklichkeit übereinstimmt.
Bei dir jedenfalls höchst selten... :lol:

Ruth
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#413 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Ruth » Fr 15. Jun 2018, 16:28

Helmuth hat geschrieben:
Ruth hat geschrieben: ... oder hältst du es nicht für möglich, dass Gott "Alles in Allem" sein kann ?
Aus der Aussage „alles in allem“ lässt sich jede erdenkliche Möglichkeit konstruieren. Der Gott im Stein, der Gott im Götzen, der Gott aller schlechten Gedanken, der Gott des Hasses, und alles ist dann auch „Gott“. Wohin solche Gedankenkontruktionen führen sollte klar sein.

Insofern ist es wichtig, nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht.

Die Gedanken des Einzelnen führen immer in die Blickrichtung, die derjenige sowieso hat. Wenn bei dir solche Gedankenkonstruktionen herauskommen, wie du beschreibst, dann liegt das nicht daran, dass man Gott "Alles in Allem" versteht, sondern daran, dass du, wenn du an Gott denkst, scheinbar immer gleich im Kopf hast, dass es Gegner gibt. Du suchst immer danach, was dagegen spricht. Du kannst insofern Gott nicht in Allem was ist, finden - weil du Angst hast, auf die Gegenseite zu gelangen.
Darum kannst du scheinbar nur Gegensätze wahrnehmen - nicht das, was vereint, wie auch hier ...

Helmuth hat geschrieben: Ein Überzeit Gott, anstelle des Vaters im Himmel, ein intellektuelles Überwesen, anstelle eines wirkenden Geistes in uns.

Ein überzeitlicher Gott kann aber ebenso Vater im Himmel sein. Ja, er ist noch mehr - er steht über der Zeit und wirkt in die Zeit hinein - das geht bei Gott. Gott wirkt über dem ganzen Sein und beweist seine Größe gerade darin, dass er in dem kleinsten Raum und in dem winzigsten Gedanken, dem kleinsten Herzen Großes bewirken kann.

.... und genauso steht es auch geschrieben. (1. Kor 15)

Übrigens: Interpretation (Auslegung) geht immer über die Schrift hinaus - auch bei dir.

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#414 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Jun 2018, 16:30

Ruth hat geschrieben:er steht über der Zeit und wirkt in die Zeit hinein
Nicht möglich.

Ruth
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#415 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Ruth » Fr 15. Jun 2018, 16:32

Stromberg hat geschrieben:
Ruth hat geschrieben:er steht über der Zeit und wirkt in die Zeit hinein
Nicht möglich.

Dir nicht - Gott aber schon.

closs
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#416 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von closs » Fr 15. Jun 2018, 16:38

Stromberg hat geschrieben: Ruth hat geschrieben:
er steht über der Zeit und wirkt in die Zeit hinein

Nicht möglich.
Wie kommst Du eigentlich darauf, Deiner ganz persönlichen Meinung Wirklichkeitsrang einzuräumen?

Wenn Ruth das sagt, steht es immer unter dem Vorbehalt, dass es Gott gibt - bei Dir klingt es so wie "Ist halt so" . ganz ohne Vorbehalt. - Und das soll NICHT egomanisch sein?

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#417 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Jun 2018, 16:40

Ruth hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:
Ruth hat geschrieben:er steht über der Zeit und wirkt in die Zeit hinein
Nicht möglich.

Dir nicht - Gott aber schon.
Nope! :)

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#418 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Jun 2018, 16:41

closs hat geschrieben:Wenn Ruth das sagt, steht es immer unter dem Vorbehalt, dass es Gott gibt...
... dann ändert das daran auch nichts. ;)

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#419 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Helmuth » Fr 15. Jun 2018, 17:11

closs hat geschrieben: Die spannende Frage ist, ob und wann Wahrnehmung (im weiteren Sinne des Wortes) mit Wirklichkeit übereinstimmt. - Das ist oft prinzipiell nicht nachweisbar.
Und warum denkst du dann, dass man immer neue Begriffe formen kann, die ein anderer nicht verstehen kann? Ich meine welchen Sinn ergibt das? Drückt sich Gott durch sein Wort so unklar aus? Oder halt nur, dass wir geredet haben. Gut, das haben wir. :mrgreen:
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#420 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Josi » Fr 15. Jun 2018, 17:36

Helmuth hat geschrieben:Und warum denkst du dann, dass man immer neue Begriffe formen kann, die ein anderer nicht verstehen kann?
Genau! Was closs hier abzieht, entspricht einem bizarren Hütchenspiel, wobei allerdings fraglich ist, wen er - mehr oder weniger bewusst - primär austricksen will; sich selbst, oder Andere.
Dabei ist jedwege Zeitfrage bzw. zu dessen Erschaffung längst klar, dass wir es in dem Fall mit einer Erschaffungsentscheidung/Erschaffungstat zu tun hätten, die an sich schon Zeit benötigt.
Noch anders gesagt: Ohne Zeit kein Bewusstsein.
Gott muss aber Bewusstsein sein, ansonsten wir es mit keinem Gott zu tun hätten.
Damit dürfte bereits unstrittig sein, dass Gott Zeit benötigt.
Ergo kann Gott nicht die Ursache einer wie auch immer benannten Zeit sein (Gott = Existenz = Raum = Zeit = Ereignis <-- daher all diese Begriffe äquivalent sind).
Daraus folgt logisch zwingend: Gott ist nicht die Ursache von Zeit = Raum (Raumzeit / Ursache Seiner selbst).
Damit ist dargelegt, dass Gott NICHT (!) die erste Ursache von Existenz an sich sein kann.
Und wenn Gott NICHT (!) die erste bewusste Ursache von Existenz sein kann, tja, dann existiert Gott schlicht und ergreifend nicht.
;)
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

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