Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
-
Pluto
- Administrator
- Beiträge: 43975
- Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
- Wohnort: Deutschland
Beitrag
von Pluto » So 6. Okt 2013, 21:57
Demian hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:
Der Marxismus ist eine der wenigen Lebensphilosphien (wenn nicht die einzige) die in der Geschichte als vollumfänglich gescheitert gilt.
Peter Sloterdijkt bezeichnete Marx mal als den ersten richtigen Systemtheoretiker, der eine evolutionäre Weltbetrachtung geliefert hat. Er ist in gewisser Weise der Darwin der Arbeitswelt. Das kann man auch mal sagen und würdigen, anstatt nur auf die Geschichtsbücher zu verweisen. Außerdem hat er keine Lebensphilosophie, sondern eine Kritik der politischen Ökonomie entwickelt. Eine solche Kritik kann aber nicht scheitern, sondern nur richtig oder falsch sein. Ob wir den Kapitalismus belassen oder eine alternative Gesellschaftsordnung ermöglichen, ist wieder eine ganze andere Geschichte. Er zeigte nur Entwicklungsräume auf.
der
Darwin der Arbeitswelt... Sorry, aber ich kann mir da ein Schmunzeln nicht verdrücken.
Marx mit Darwin zu vergleichen verlangt schon sehr viel Mut. Ich kenne ihn nicht, aber Sloterdijk ist vermutlich Niederländer oder Belgier. Die wissen halt nicht was ein Berg ist, und denken jedes Hügelchen sei vergleichbar, mit einem Mann von der Intelligenz eines Darwin. IMO kann Marx ihm nicht das Wasser reichen.
Darwin hat in der Wissenschaft Geschichte geschreiben.... Marx nur ein 70 Jahre währendes philosphisches Geschichtchen.

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
-
closs
- Beiträge: 39690
- Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39
Beitrag
von closs » So 6. Okt 2013, 22:22
Pluto hat geschrieben:Darwin hat in der Wissenschaft Geschichte geschreiben.... Marx nur ein 70 Jahre währendes philosphisches Geschichtchen.
Die Wirkung einer wissenschaftlichen/philosophischen Leistung ist autonom von der Größe dessen, der sie erbracht hat.
-
Pluto
- Administrator
- Beiträge: 43975
- Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
- Wohnort: Deutschland
Beitrag
von Pluto » So 6. Okt 2013, 22:51
closs hat geschrieben:Die Wirkung einer wissenschaftlichen/philosophischen Leistung ist autonom von der Größe dessen, der sie erbracht hat.
Es geht nicht um Größe, lieber closs, sondern darum, dass der Marxismus ausprobiert wurde und die darauf gebauten Systeme kläglich gescheitert sind.
Warum?
Weil im Marxismus kein Mechanismus vorgesehen war, um die Macht an der Spitze zu begrenzen oder Missbrauch zu verhindern, wie es in unserem etablierten demokratischen System der Fall ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
-
Catholic
- Beiträge: 2750
- Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45
Beitrag
von Catholic » So 6. Okt 2013, 22:56
Pluto hat geschrieben:
...
Es geht nicht um Größe, lieber closs, sindern darum, dass der Marxismus ausprobiert wurde und kläglich gescheitert ist.
Oder kennst du einen besseren Lehrmeister als die Geschichte?
Und dieses Scheitern liegt auch daran,dass die
Wirtschaftstheorie von Marx als Grundlage einer
Gesellschaftsordnung genommen wurde und daher bereits
im Keim zum Scheitern verurteilt war.
-
closs
- Beiträge: 39690
- Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39
Beitrag
von closs » So 6. Okt 2013, 23:00
Pluto hat geschrieben:Weil im Marxismus kein Mechanismus vorgesehen war, um die Macht an der Spitze zu begrenzen oder Missbrauch zu verhindern, wie es in unserem etablierten demokratischen System der Fall ist.
Missbrauch ist heute verlagert auf überstaatliche Einrichtungen wie die internationale Finanzwelt - das ist wahr. - Und die Gewaltenteilung unseres Systems ist wirklich sehr, sehr gut - Karlsruhe ist
Im übrigen hat Marxismus nichts mit Marx zu tun. Marx war nie Marxist. - Man könnte analog mutmaßen, dass man Darwin unrecht täte, würde man ihn als Darwinisten bezeichnen.
-
Pluto
- Administrator
- Beiträge: 43975
- Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
- Wohnort: Deutschland
Beitrag
von Pluto » So 6. Okt 2013, 23:02
Catholic hat geschrieben:Und dieses Scheitern liegt auch daran,dass die Wirtschaftstheorie von Marx als Grundlage einer Gesellschaftsordnung genommen wurde und daher bereits im Keim zum Scheitern verurteilt war.
Danke. Sehe ich auch so.
Für namenlosen Besitz ist Keiner bereit zu arbeiten. Das sieht man am Beispiel China sehr schön. Erst als Eigentum erlaubt wurde, blühte das Land wirtschaftlich auf.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
-
closs
- Beiträge: 39690
- Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39
Beitrag
von closs » So 6. Okt 2013, 23:36
Pluto hat geschrieben: Erst als Eigentum erlaubt wurde, blühte das Land wirtschaftlich auf.
Das wird sich im Dasein auch nie ändern, weil es vom Ich-Interesse geprägt ist. - Gerade deshalb sollte man doch immer wieder betonen, dass das, was des Kaisers ist, zu unterscheiden ist von de, was Gottes ist. - Der klassische Zwiespalt, dem sich kein Christ entziehen kann.
-
Pluto
- Administrator
- Beiträge: 43975
- Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
- Wohnort: Deutschland
Beitrag
von Pluto » Mo 7. Okt 2013, 00:30
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Erst als Eigentum erlaubt wurde, blühte das Land wirtschaftlich auf.
Das wird sich im Dasein auch nie ändern, weil es vom Ich-Interesse geprägt ist. -
Ich bezeichne das als
Eigennutz. Es ist der Urinstinkt allen Lebens. Da kommt man nicht gegen an. Das musstein die Marxisten auf die harte Tour kennen lernen.
Der klassische Zwiespalt, dem sich kein Christ entziehen kann.
Das glaube ich dir nicht. Auch du würdest nicht zulassen, dass man dir dein schönes Auto nimmt, ohne einen odentlichen Preis dafür zu zahlen.
Verstehst?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
-
closs
- Beiträge: 39690
- Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39
Beitrag
von closs » Mo 7. Okt 2013, 01:11
Pluto hat geschrieben:Auch du würdest nicht zulassen, dass man dir dein schönes Auto nimmt, ohne einen odentlichen Preis dafür zu zahlen.
Genau das IST doch der Zwiespalt.
-
Pluto
- Administrator
- Beiträge: 43975
- Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
- Wohnort: Deutschland
Beitrag
von Pluto » Mo 7. Okt 2013, 01:18
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Auch du würdest nicht zulassen, dass man dir dein schönes Auto nimmt, ohne einen odentlichen Preis dafür zu zahlen.
Genau das IST doch der Zwiespalt.
Ach so, ja. Jetzt wo ich das wieder lese, verstehe ich was du mit Zwiespalt meinst.
Aber es ist dennoch nicht Zwiespalt denn der vom Eigennutz erzeugte Altruismus (Nächstenliebe) erreicht nur die eingen Famile/Sippschaft, aber erstreckt sich nicht auf Fremde.
Das ist ein Hinweis, dass Nächstenliebe vom Evolutionsbedingten Eigennutz geprägt wird.

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.