Detlef hat geschrieben: Begriffe sauber zu erfassen bzw. anzuwenden ist doch hier schon sprichwörtlich!
Da verwechselst Du was: Ich verwende Begriffe in der Vor-Neusprech-Bedeutung - das ist was ganz anderes.
Mit anderen Worten: Würde man "Geist", "Bewusstsein", "Vernunft", "Aufklärung", etc im Sinne des 21. Jh. verwenden, könnte man ein relevantes theologisches Thema gar nicht sinnvoll diskutieren. - Richtig ist, dass wir oft mit demselben Begriff etwas Unterschiedliches meinen - aber nicht weil ich oder Du unsauber erfassen, sondern aus verschiedenen Kulturstufen heraus erfassen.
Detlef hat geschrieben:Na dann guck mal auf Seite 36, wenn du meine Antwort an Helmuth als Antwort an dich auffasst und diese auch so erwiderst, als wäre sie an dich gerichtet gewesen, was soll man da sonst denken?
Habe ich wahrscheinlich übersehen - allerdings greife ich auch manchmal ein, wenn eine Frage "passt".
Detlef hat geschrieben: Ich denn ich glaube ja n i c h t an bestimmte transzendente, überirdische, übernatürliche, übersinnliche Kräfte oder an heilige Objekte.
Aber das ist doch gleichzeitig der Glaube an einen naturalistischen Ursprung des Menschen!!!! - Wenn Du NICHT daran glaubst, dass Geist der Ursprung von Materie ist, glaubst Du doch, dass Materie Ursprung von Geist ist - da kommst Du doch gar nicht drum rum.
Detlef hat geschrieben:aber hier sehe ich, dass du nach wie vor "Glaube" (siehe o.g. Definition) von "glauben" -im Sinne des alltäglichen Gebrauchs- nicht unterscheiden kannst.
Unter "Glauben" verstehe ich "Für-wahr-halten", obwohl man es nicht "wissen" kann. - Das gilt naturalistisch genauso wie religiös.
Detlef hat geschrieben:Nein, man kann es auch untersuchen und muss nicht nur alles glauben ...was du dir da wieder zusammenschwurbelst...
Altes Thema: "Selber nicht zur Ende denken = Schwurbeln des Anderen". - Konkret:
"Untersuchen" kann man naturwissenschaftlich die Korrelation von Materie und Geist, aber doch nicht "was zuerst ist"! - Wissenschaft KANN nicht entscheiden, ob Materie (alias Gehirn) in seiner Entwicklung immer mehr Geist (neu)schafft, oder ob das Gehirn in seiner Entwicklung immer mehr (bereits vorhandenen) Geist abbilden kann. - In beiden Fällen beobachten die Neurowissenschaften exakt dasselbe(von materieller Seite aus).
Mit anderen Worten: Die Aussage "Geist wird durch Materie gemacht" ist eine lupenreine Glaubensaussage. - Nochmehr: Die Aussage "Wissenschaft kann nachweisen, dass Geist durch Materie gemacht wird", ist sachlich falsch - genau das kann sie nämlich nicht. - Aber sie kann so interpretieren.
Jedoch: Diese Interpretation ist keine WISSENSCHAFTLICHE Leistung, sondern eine eine weltanschauliche "Leistung" - gegen die Wissenschaft übrigens protestieren müsste, wenn sie selber sauber bleiben will. - Aber genau das passiert oft NICHT. - Und somit verschwimmen die Grenzen zwischen Wissenschaft und Weltanschauung (alias Glaube).